Montag, 18. Februar 2013

Guy Debord 2013



Vorweg einige Sätze von Wikipedia über den französischen Autor und Künstler: „Guy Debord war ein radikaler Kritiker des Kapitalismus und der kapitalistischen Ideologie des Konsumismus, den er als Inszenierung „falscher Bedürfnisse“ anprangert. In seinem Hauptwerk Die Gesellschaft des Spektakels (1967) entwickelte er eine Theorie des Spektakels: „Das Spektakel ist das Kapital in einem solchen Grad der Akkumulation, dass es zum Bild wird. ... Debords Buch übte vor allem in Frankreich einen wichtigen Einfluss auf die Bewegung der Neuen Linken um den Pariser Mai 1968 aus. Seine antikapitalistische, situationistische An-schauung steht dem Anarchismus nahe, übernimmt dabei aber auch andere Argumen-tationsmuster aus dem Teil der Arbeiterbewegung, die allein der Sowjetunion gegenüber kritisch eingestellt waren. Das zentrale Anliegen Debords war die Aufhebung der „großen Trennung“ der Individuen voneinander durch eine revolutionäre Praxis der Selbstver-waltung. Debord betonte dabei stets die künstlerische Dimension der Revolution, die Notwendigkeit der Umwälzung auch des alltäglichen Lebens.“ ** Ich las das Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ wie auch Debords 1988 erschienenen „Kommentare zur Gesellschaft des Spektakels“. Ich finde das Buch schwierig zu lesen (die Sprache des Autors ist in neomarxistischem Duktus an Hegel, Marx und Feuerbach orientiert), aber lohnend. „Lohnend“ deshalb, weil Debord kompromißlos und weitsichtig linksradikale Position bezieht, als Theoretiker; aber er ist eben auch ein Dichter und Künstler. Der Begriff des Spektakels steht bei ihm paradigmatisch für den Kapitalismus und seine Existenz- und Präsentationsformen. ** In mehreren Abschnitten (91, 92, 93, 94) befasst er sich auch mit Bakunin und den Anarchisten. „Bakunin bekämpfte die Illusion einer Abschaffung der Klassen durch den autoritären Gebrauch der Staatsmacht, weil er die Neubildung einer herrschenden bürokratischen Klasse und die Diktatur der Gelehrtesten oder derer, die dafür gehalten werden, voraussah.“ (Anm. des Bloggers: „die Neubildung einer herrschenden bürokratischen Klasse“ geschah später in der Sowjet-Union – und diese herrschenden Bürokraten bezogen sich auf Marx). Marx wiederum „denunzierte bei Bakunin und seinen Anhängern den Autoritarismus einer konspirativen Elite, die sich absichtlich über die Internationale gestellt hatte, mit der extravaganten Absicht, der Gesellschaft die unverantwortliche Diktatur der Revolutionärsten oder derer, die sich als solche werden bezeichnet haben, aufzuzwingen.“ usw.  * Ich bin mir nicht sicher, Debords Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ und seine Kommentare richtig zu verstehen. Dies hält mich nicht davon ab, mich eingehender damit zu befassen. ** Zu Debords situationistischem Kreis gehörten viele Künstler und Autoren, u.a. Asger Jorn, der später durch die Gruppe COBRA bekannt wurde, wie auch Dieter Kunzelmann, der später u.a. durch die Kommune 1 und Teilnahme an terroristischen Aktionen bekannt wurde. ** Am 14. März stelle ich Guy Debords Buch auf einer Veranstaltung der Philosophischen Runde vor, die sich ab 19 Uhr 30 im WESTEND, Vogelhüttendeich 17, trifft. Vielleicht gibt es eine/n LeserIn, der/die von Guy Debord und den Situationisten ähnlich fasziniert ist wie der Blogger.  **RS**  p.s. Sowohl "Die Gesellschaft des Spekatakels" als auch Debords "Kommentare zur Gesellschaft des Spekatkels" können komplett im Internet nachgelesen und kostenlos ge-downloaded werden.   

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