Freitag, 22. März 2013

Ralf Rumney : Der Konsul


Nie gehört den Namen zuvor, jedenfalls nicht daß ich wüsste ... Ralf Rumney?  Ich bekam das Buch zum Geburtstag von einem Menschen, der weiß was mich interessiert. Das im Tiamat-Verlag erschienene Werk trägt den Untertitel Beiträge zur Geschichte der Situationistischen Internationale. Zwei Autoren interviewten 1998-99 den 1934 geborenen Engländer und befragten ihn ausgiebig zur Geschichte des Situationismus. „Der Konsul“ war ein Spitzname Rumneys. Das Buch enthält das komplette Interview (144 S.) mit dem 2002 Gestorbenen. Ich bekomme hochinteressante Hintergrundinformationen zum Situationismus, aber auch über Rumney, der in London die „Psychogegraphical society“ gründete. Rumney stieß in Paris zum engeren Umfeld Debords. Der schloß ihn zwar aus der Situationistischen Internationale aus, aber Rumney erzählt sachlich und lebendig, keineswegs affektiert oder beleidigt. Rumney war einer der besten Kenner, weil er als Maler-Künstler zum engeren Kreis gehörte und zudem später Debords erste Frau heiratete. Es geht in dem Interview aber weniger um Tratsch als um die künstlerische Bedeutung der Situationisten und ihres Protagonisten Debord. ** Es gab Parallelen bzw. „Überschneidungen“ mit den amerikanischen Beat-Autoren Ginsberg, Alla Ansen, Burroughs. Das Interview sowie zahlreiche Abbildungen von Plakaten, Gemälden, Fotos machen das Buch zu einer Fundgrube.   **RS**

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