Mittwoch, 30. April 2014

Akif Pirincci - Deutschland von Sinnen

Ich las gerade ein Buch, das "es in sich hat". Akif Pirincci, türkischstämmiger Schriftsteller, dessen Bücher millionenfach verkauft werden, läuft literarisch Amok. Und wie! Der Mann kann erzählen, und ihm geht die Munition nicht aus. Nicht nach 50 Seiten, nicht nach 100 Seiten. In seinem neuesten Werk "Deutschland von Sinnen" haut er den Islam und einige Bevölkerungsgruppen in die Pfanne, "nach Strich und Faden" wie man so schön sagt. Pirincci hat die Schnauze gestrichen voll von diesem Land, dem er dankbar ist, weil es ihn und seine Familie einst aufnahm, das aber, vor allem von rot/grün ("rotgrün versifft") so heruntergebracht wurde, daß es kaum noch zu erkennen ist. Pirincci erweist sich als ein Meister der Kolportage. Es ist nicht nur Spaß an der Freude, die ihn antreibt, sondern auch Moral. Der Autor entpuppt sich als Moralist, der sich gegen die abgrundtiefe Heuchelei und Verlogenheit in diesem Land sträubt, in dem dem Islam eine besondere Bedeutung zugeschanzt wird, mindestens so wichtig wie die christliche Religion. Mit gespitzer Feder und Wut zieht Pirincci auch zu Felde gegen bestimmte Lesben, Schwulen-Ehe, sogenannte "Gender"- Wissenschaftlerinnen. Bei einigen Attacken denke ich, er geht zu weit, etwa als er die iranische Kultur pauschal attackiert (es kommen bedeutende Dichter aus dem Land, auch heute) oder eben am Islam kein gutes Haar läßt. Und trotzdem habe ich das Buch mit größtem Vergnügen, ja Begeisterung gelesen. Wer sagt denn, daß ich mit allem einverstanden sein muß, was einer mir auftischt? Pirincci emotionalisiert, daß ich als Leser ins Staunen komme. Dabei ist er kein Faschist, kein Nazi, kein rechter Ideologe. Er ist ein Dichter und Schriftsteller, der sich nicht einschüchtern lassen will und deshalb mit Schmackes und Verve nach vorne trompetet und auch bewusst in Kauf nimmt, daß ihm dieses Buch Strafanzeigen einbringen kann. Einmal wurde er ja bereits verurteilt, und zwar weil er einer lesbischen Wissenschaftlerin aus Heidelberg öffentlich unterstellte, daß sie unbewiesene Thesen als wissenschaftlich ausgab. Die Sache kostete ihn 4000 €uro, kein Pappenstiehl. Nun habe ich persönlich nix gegen Lesben, im Gegenteil, ich bin mit zweien eng befreundet, aber ich finde es zumindest mutig, bezüglich bestimmter Aussagen (unbewiesene Behauptungen!) mal KONTRA zu geben. Nahe geht mir ein Fall, wo Pirincci den gewaltsamen Tod eines Deutschen in Kirchweyhe bei Bremen untersucht. Der junge Mann wurde von einem Migranten bzw. Ausländer getötet. In diesem Fall recherchierte ein Bremer Journalist -von seinem Schreibtisch aus- und kam zu dem Ergebnis, daß die gegen den gewaltsamen Tod Prostierenden, Freunde und Kumpels des Getöteten, irgendwie "rechts" wären. Bei solchen Sachen geht auch mir der Hut hoch - denn in diesem Land ist es mittlerweile normal, daß bei den Opfern von Gewalt-Delikten unterschieden wird zwischen Opfern (Toten), um die zu trauern richtig ist und um solche, die Trauer nicht wert sind. Und diese Verdrehtheit wird hochmoralisch kaschiert. Ist zur Normalität geworden. ** Pirinccis Buch ist, auch wenn ich einiges anders sehe, ein wunderbarer Amoklauf gegen die Diktatur der Political Correctness in diesem Land. Es gibt bei uns Meinungs-Terror und Mainstream-Diktatur. Dagegen aufzustehen setzt Intelligenz und Kraft, mentale Kraft voraus. Und Moral. Denn Protest um des Protestes willen ist Unfug - Pirincci geht es um Werte. Vielleicht darf man den Mann als "konservativen Anarchisten" bezeichnen ----. ** Genug interpretiert! Kaufen Sie dieses Buch oder, biller, leihen Sie es sich aus einer Öffentlichen Bibliothek aus. Es lohnt. Mittelmaß haben wir schon genug. Schön, daß einer schreibend über die Mittelmäßigkeit, Heuchelei und Verblödung in diesem Land herzieht.
                                                                                          *RS*


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