Dienstag, 24. Juni 2014

IHR - Juni/Juli

Die neue IHR ist raus; erster Eindruck: Der Trend zur Kommerzialisierung verstärkt sich. Der Cover-Aufmacher "Der Wilhelmsburger Silberschatz" birgt keinerlei Brisanz. So werdens die Anzeigen-Kunden lieben, die den Druck des Heftes größtenteils finanzieren. Ich habe diesmal 45 Anzeigen gezählt - so viel wie wohl noch nie. Hinzu kommt breite Eigenwerbung mit vorgedruckten Beitritts-erklärungen, gebetsmühlenartig wiederholten Spendenaufrufen usw. *** IHR braucht "mal wieder Nachwuchs"?!! Selber schuld, kann ich dazu nur sagen, wenn euer Mitarbeiter-Stab schrumpft. Wenn IHR gute Beiträge und Redakteure bekommen wollt, müsst IHR erst einmal RESPEKT gegenüber Schreibern lernen. * Interessant finde ich den Artikel "BÜRGERFREUNDLICHKEIT - Das Job- center diskutiuert - nicht - mit den Betroffenen". Es gab eine Veranstaltung, die sich mit Problemen rund ums hiesige Jobcenter befasste. Das größte Problem: Das Jobcenter ist nicht bereit, sich öffentlich mit Kritik auseinander zu setzen. Das heißt garnicht. Ich blogge seit Jahren über meine schlechten Erfahrungen mit Arge. * Eine Veranstaltung über einen Versuch mit Waldorf-Pädagogik in Wilhelmsburg fand in der Honigfabrik statt. Leider ohne Teilnahme der Schulbehörde und ohne die Waldorf-Initiative. Ich kann die Leute aber verstehen: Wer will schon mit einer Ursula Caberta "diskutieren" sprich sich beleidigen lassen? Wir kennen die Frau noch aus unzähligen Talk-Shows, wie sie ihre rasiermesserscharfen Haß-Tiraden gegen Scientology verbreitete, als offizielle gut bezahlte Sekten-Beauftragte. Also diese Frau war in der HoFa, saß auf dem Podium, um eine Veranstaltung mit zu dirigieren, die offenbar eine reine Anti-Waldorf-Veranstaltung war? Kein Wunder, daß sich von der Waldorf-Initiative niemand blicken ließ. Wie gut, daß ich nicht dabei war. Gegenüber einer Caberta, die zu Deutschlands Hardcore-Vertretern der political correctness zählt, wäre ich womöglich ausfallend geworden. Das wollen wir nicht, gell! * Unter der Rubrik "Kaffeepott" versucht sich ein Autor mit einem ironischen Beitrag über PS-Raserei auf der Veringstraße. SEHR ironisch und (subtil) SEHR kritisch. Echt witzig. Der kleine Haken bei der Sache: Mit keinem Wörtchen erwähnt er,  WER in den teuren, hochgemotzten, protzigen Autos sitzt. Der Autor und die Redaktion verschweigen dies aus Gründen der political correctness.  * Mit Letzterem läßt sich der Charakter des Heftes sehr gut beschreiben. Die Artikel sind insgesamt brav, für den mainstream gebürstet und auf die Anzeigenkunden zugeschnitten. Für mich wichtige Teile des gesellschaftlichen Lebens auf der Elb-Insel sind komplett ausgeklammert.                 RS
                                                                               

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