Freitag, 1. August 2014

Willy Wimmer

Wer kennt Willy Wimmer? Ich stieß zufällig auf den Mann beim Internet-Surfen. Wimmer, 73 Jahre, von 1985-92 "verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU", anschließend "Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung" , behauptet, mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine und das Verhalten der westlichen NATO-Länder: "Krieg wird konsequent vorbereitet" (Neue Rheinische Zeitung"). Nein, nicht von Rußland und Putin. Weiter lese ich: „Europa soll fit gemacht werden für einen Krieg!"
Zu diesem Ergebnis kommt erneut Willy Wimmer (1). Wir sprachen mit ihm über den Fall „MH 17“, die Hetz-Presse gegen Putin, über das falsche Spiel der amerikanischen, britischen, aber auch der deutschen Politik, und über Doppelstandards. Während man Moskau und damit Putin als Dämon Nr. 1 darstellt, der sich einen Dreck um internationales Recht und das Völkerrecht schert, können wir im Irak sehen, was westliche Politik final leistet. Ebenfalls Thema sind die Verbrechen an der Bevölkerung in Gaza.
Willy Wimmer kommt zu dem Schluss, dass wir entweder Organisationen stärken müssen, die auf Diplomatie setzen und die bereits existieren, oder aber wir unser blaues Wunder erleben werden. Krieg wird in Europa nicht immer wahrscheinlicher, so Wimmer. Er wird konsequent vorbereitet."  Der vollständige Zeitungs-Artikel findet sich unter  
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20615   
Auch wenn Herr Wimmer nicht repräsentativ für die CDU steht, ist diese kritische Position bemer-kenswert für das Mitglied einer Partei, die als weitestgehend NATO- und US-Politik-konform gilt. Was in der BILD und anderen Blättern zum Thema Ukraine seit Wochen zu lesen ist, ist an Einseitigkeit kaum zu überbieten. Putin wird zum Sündenbock aufbaut, angeblich ist er an allem Schuld, auch am Abschuß des malaysischen Zivil-Flugzeugs. Im Blätterwald raschelt es gewaltig. SPIEGEL-Kolumnist Jan Fleischhauer kommt sich besonders witzig vor, indem er die Liste jener Russen und Ukrainer, die vom Westen mit Sanktionen bedacht werden, um Ex-Kanzler Schröder erweitert. "Was die Sanktionen angeht, ist es zugegeben nicht ganz leicht zu erkennen, wie man gegen den Altkanzler die angedrohten Restriktionen durchsetzen kann. Die Reiseerlaubnis wird man ihm nicht entziehen können. Aber die Sperrung der Konten wäre schon einmal ein Schritt. Der Weg zur Macht führt über das Geld, der gegen sie auch. Wer wüsste das nicht besser als ein Sozial-demokrat?"   
Die Einseitigkeit ist auch deshalb so irre, weil die gleichen Leute, die heute auf Putin rumhacken (SPIEGEL: "STOPPT PUTIN JETZT") hinter scheinbar klugem Räsonnieren sich jede ernst gemeint Kritik an amerikanischen Abenteuern und Verbrechen, sei es im Irak oder Ostasien, verkneifen. 
           
                                                                                     *RS*

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