Freitag, 26. Juni 2015

Compact Juli 2015

Die neue Ausgabe von Compact ist erschienen, dem Magazin für Souveränität. Ein Heft, das in radikaler Weise den politisch links-saturierten deutschen mainstream in Frage stellt, ja angreift. Intelligent, argumentativ, tendenziös. "Fällt der Euro, fällt die Kanzlerin", behauptet Jürgen Elsässer im Editorial. Auf die Idee wäre ich nicht gekommen - aber ich bin auch, trotz gewissen Duchblicks, politisch in mancher Hinsicht naiv. Weiter behauptet der Compact-Chefredakteur, die potentielle Merkel-Nachfolgerin, Ursula von der Leyen, hocke bereits in den Startlöchern. Mag sein! Politikerinnen sind, auch wenn sie sozial, ja altruistisch auftreten, gleichzeitig knallharte Zockerinnen, die neben dem "Wohl des Volkes" ihre egoistischen Interessen wahrnehmen. ** Der weit gefächerten Thematik Genderisierung bzw. Päderastie werden 13 A 4-Seiten gewidmet - finde ich etwas zu viel. Mein Standpunkt ist: Homo-, Bi- und Transsexualität sind oke, waren es auch schon vor 40 Jahren; nur daß jetzt so ein Mumpitz, ein im Grunde lächerlicher Kult veranstaltet wird, geht mir auf den Zeiger. Die Ehe = Legalisierung von Sex und Geschlechtsverkehr ist das ausufernde Theater, den ganzen Firlefanz nicht wert. ** Tatjana Festerling wird interviewt. Der Ex-Hamburger ex-AfD'lerin und Pegida-Aktivistein gelang ein Achtungserfolg bei den Wahlen zur Dresdener Oberbürgermeisterwahl: 9,6 %. Ich gratuliere - auch wenn ich mit der Frau politisch in manchen Punkten nicht übereinstimme. ** Egon Bahr ist mit einem vierseitigen Artikel vertreten. In "Es droht kein offener Krieg" nimmt er Stellung zum Konflikt in und um die Ukraine. Es geht ihm erkennbar um Mäßigung, aber auch um "Respektierung des neuen Krim-Status", d.h. Anerkennung der russischen Annexion. Auch wenn hier "zweifellos eine Verletzung bestehender Abkommen" vorliegt. Verglichen mit den "Verletzungen" bestehender Abkommen (um es einmal ganz ganz vorsichtig ja verharmlosend zu umschreiben), deren sich die us-amerikanische Außenpolitik in den letzten Jahrzehnten schuldig machte, notorisch und unverbesserlich, ist die Annexion der Krim eine Winzigkeit. ** Ein Artikel befasst sich mit der ins Auge gefassten Abschaffung des Bargeldes. In Dänemark soll es bereits in zwei Jahren losgehen. * Dem Thema Islamisierung und Dschihadismus sind mehrere Artikel gewidmet. Der in einem Artikel von Karel Meissner vertretenen Einschätzung, der 11. September sei "inszenierter Terror" gewesen, stimme ich insofern zu, daß ich den Attentätern attestiere, zu einer Inszenierung in der Lage gewesen zu sein. Abwegig finde ich aber die These, Unterstützung sei von amerikanischen Geheimdienst- und Regierungskreisen gekommen, um (per selbst-inszeniertem Terror-Angriff) eine Rechtfertiguing für die folgenden Kriegszüge zu finden. ** Sehr erfreulich ist für mich der Bezug auf PP Pasolini, den 1975 ermordeten italienischen Dichter, Regisseur, Kritiker. In Berlin inszenierte Johann Kresnik ein Tanztheater in Anlehnung an de Sades Roman "Die 120 Tage von Sodom". Dieses Werk inspirierte seitdem viele Künstler und Wis- senschaftler, u.a. Pasolini. Die kleine Rubrik mit seinem Foto trägt die Überschrift "Konsum-faschismus" und beinhaltet Pasolinis Kritik an der in den 70-er Jahren noch relativ neuen Großmacht FERNSEHEN. Diesem Medium sprach Pasolini eine Macht zu, die über den politischen italienischen Faschismus weit hinaus gehen werde. Man kann lange darüber streiten, ob Pasolini nicht übertrieben habe - eines weiß ich gewiß: AUF mich und ÜBER mich hat das Fernsehen eine starke Macht - bis in mein Denken, mein Träumen, meinen ganzen "psychischen Apparat" hinein. -----
M.a.W.: Dieses Heft bietet wieder viel spannenden Stoff und ist gut geeignet, Debatten anzufachen, zu intensivieren. Die Tendenz stimmt: Für Selbstbestimmung, gegen Verdummung. 
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