Dienstag, 16. Juni 2015

Harry Rowohlt r.i.p.

Der Mann war eine Wucht, nicht so sehr als Literat -auf seine Bücher bildete er sich wenig ein- sondern eher als Vortragender, als Fan, als Gesprächspartner. Den Intellektuellen merkte man ihm nicht an, oder höchstens wenn er selber darauf abzielte. Harry Rowohlt verstand es, mit den Projektionen, die er hervorrief, zu spielen. Er war ein Schnarchbär in den sicheren Gefilden eines überdimensionierten Verstandes und einer materiell abgesicherten Existenz. Natürlich ging er, Ehrensache!, immer wieder auch Risiken ein, konnte daneben liegen. Aber meist traf er ziemlich genau. Er war ein Menschenkenner, wie wenige andere: Weil er sich selber so genau kannte. Auch wenn er einen Penner markierte. Oder einen Autor spielte. Der er auch war. * Jetzt liegt es an seinen Fans, es ihm nachzutun: In keine Schublade zu passen, es sich aber trotzdem darin bisweilen gemütlich zu machen. * Das kommt davon, wenn einer ein großes Herz hat. Die Ratio hält da nicht immer mit.   
                       *RS* 

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