Mittwoch, 5. Februar 2020

Peter Schütt 80 Jahre

Am 10. Dezember 2019 feierte der Hamburger Schriftsteller Peter Schütt seinen 80. Geburtstag. An-
läßlich des runden Jubiläums lud er Freunde, Bekannte und Familienangehörige zu einer Bus-Fahrt in seinen Geburtsort Hemmoor ein.


Er erzählte von seiner Kindheit auf dem Land, Schulbesuch in einer Zwergenschule (mehrere Jahr-gänge in einem Raum), später lange Wege, zu Fuß und mit der Bahn, zum Gymnasium Stade. Wir
machten Station an der Schwebefähre über die Oste.


Anschließend gabs ein breites Kultur-Programm mit kurzen und längeren Reden, einigen Musikdar-bietungen, Vorlesen von Gedichten u.ä.  Inhaltlich wurde ein breites Spektrum aufgefächert, entspre-chend den breiten und unterschiedlichen Lebens- und Denk-Räumen, in denen der Jubilar zu Hause ist. Als junger Mann konvertierte er vom evangelischen Christentum zur katholischen Kirche. Später wurde er ein Gläubiger des Kommunismus. Der legendäre "68"-er-Spruch "Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren" stammt von ihm... ° Nach gut 20 Jahren Mitgliedschaft in der DKP (Deutsche Kommunistische Partei), in denen er zum höchsten Kultur-Funktionär aufstieg, wandte er sich von der linken marxistisch-leninistischen Ideologie ab -- und wurde Muslim.   


Sehr lustig war ein Beitrag von Dietmar Helle, der Peter mit Lorbeer kränzte und dem Geburtstags-kind ein entsprechendes Gewächs überreichte.


Hemmoor hat ein eigenes Museum, das Hemmoorium: Klein, aber fein, mit unzähligen Fossilien und anderen Ausstellungsstücken, darunter etliche Bücher von Peter Schütt in einer ihm zugeeigneten Vitrine. Einem anderen Peter, auch Schriftsteller und in Hemmoor geboren, Nachname: Rühmkorf, ist ebenfalls eine Vitrine gewidmet.  


Eine junge Frau, Nichte des Jubilars, brachte mit kräftiger, gut modulierender Stimme, ein Ständchen - mich ziemlich beeindruckend. Ein Talent ... !!
Es gab noch weitere Gesangseinlagen, von der Qualität her sehr unterschiedlich.
Zum Abschluß inszenierte sich, als "Höhepunkt" angekündigt, ein Elvis-Imitator.  Der junge Mann machte seine Sache ganz ordentlich - insgesamt stehe ich aber mehr auf Original-Beiträge, auch wenn sie von Menschen ohne großen Namen stammen.
Wer mehr über Peter Schütt erfahren will, findet im Internet weitere Informationen. Auf WIKIPEDIA wirft der iranische Schriftsteller Said Peter Schütt vor, ein „ewiger Konvertit“ zu sein und einen Islam zu verteidigen, '„der nur in seinem Kopf existiert“, da er die Realität der Menschen im Iran verschweige: „Ob Du es nun wahrnimmst oder nicht, heute ist es Deine Aufgabe, den Islam publizis-tisch salonfähig zu machen für europäische Intellektuellenkreise. Du genießt – Gott sei Dank – das Recht auf freie Meinungsäußerung in Deutschland. Wenn wir diese Freiheit in Teheran hätten, dann hätte es das Regime nicht so leicht.“'
Ich finde, auf Peter Schütt trifft zu, was der Ex-Kommunist Wolf Biermann in einem Lied singt:
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." 
 Ich hoffe, daß Peter mir das Zitat nicht übel nimmt, denn Biermann beschimpfte ihn, den Ex-DKP'ler bei einer Veranstaltung auf Kampnagel  als "Verräter". Auch wenn sie sich nicht grün sind: Geändert haben sich beide.
°°° Danke an Peter für einen interessanten, lehrreichen Ausflug. Und ich wünsche für die Zukunft weiterhin Inspiration, Staunen, Gesundheit, Freundschaften.
                                                                                                               °° RS °°