Mittwoch, 29. September 2010

judenstern im hosenstall


Die "Hosenstall"-Galerie in St. Georg, unweit des Schauspielhauses, ist eine feine Adresse. Sie bietet tolle Räumlichkeiten, um Kunst zu präsentieren. Vor einigen Monaten gab es eine Jahresausstellung mit einem Dutzend KünstlerInnen. Die meisten hatten sich einen Judenstern mit eingemalten "Hartz IV" angeheftet. Ich fand dies ziemlich geschmacklos und aus politischer Sicht total daneben. Klar: HartzIV-Empfängern geht es nicht gut. Auch ich selber zähle zu dieser Leuten. Diese unangenehme Situation jedoch auf eine Höhe mit der Judenverfolgung zu bringen, ist eine verfehlte Provokation. Ich schickte dem Betreiber des Hosenstall, Andreas Düwel, eine freundliche, kritische mail. Keine Antwort. Bei meinem nächsten Besuch im Sommer wurde der Galerie-Betreiber umso deutlicher. Erst drohte er, mich von "ein paar Männern" hinauswerfen zu lassen, dann, als ich nicht entsprechend reagierte, wollte er die Polizei rufen. Ich schaute mir erst noch die Exponate der Künstlerin an, deretwegen ich in erster Linie gekommen war, dann trat ich, mehr als erstaunt, den Heimweg an. Mittlwerweile hörte ich, daß der Galerist auf Kritik von anderen BesucherInnen, ja sogar Vereinsmitgliedern mit "Hausverbot" antwortet. Auf diese Weise führt er die Galerie in den Ruin. Schade drum. Raimund Samson

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