Dienstag, 26. August 2025

Peter Hepp "Die Welt in meinen Händen"

Das Buch mit dem Untertitel "EIN LEBEN OHNE HÖREN UND SEHEN" erschien bereits 2005 im List-Ullstein Verlag. Da ich beruflich mit Schwer- und Schwerstbehinderten arbeite, las mit einiger Neugier das Buch, das ich zufällig in einem "Verschenken"-Karton fand.

Peter Hepp wurde 1961 taub geboren. Die Behinderung fällt erst auf, als er 3 Jahre alt ist. Seine Eltern tun alles, um das Handicap auszugleichen und ihm ein möglichst normales Leben zu bieten. Peter kommt auf ein Gehörlosen-Internat und lernt schnell die Gebärdensprache.  Er macht eine Ausbildung als Maschinenschlosser. Später arbeitet er im Franziskanrinnen-Kloster Heiligenbronn als Betreuer für Seh-Behinderte. Als er nach einigen Jahren immer schlechter sieht und schließlich fast komplett erblindet, sattelt er auf "Korbmacher" um und arbeitet auch in diesem Beruf.   °°° Die christliche Religion beginnt eine immer wichtigere Rolle in seinem Leben zu spielen. Zunehmend engagiert er sich in verschiedenen Blinden- und Gehörlosen-Verbänden. 
 
Ich habe durch dieses Buch einiges gelernt, das ich bisher nicht wusste. ZB, daß es für Menschen, die sowohl taub als auch blind sind, das sog. LORM-Alphabet gibt. Diese Sprache wurde entwickelt durch Heronymus Lorm, 18 21-1902, einen österreichischen Dichter, Journalisten und Literaturkritiker. Jeder einzelne Buchstabe kann durch Aufzeigen einer bestimmten Position der Hand definiert und in der Kommunikation vrwendet werden. Zwei Taubblinde unterhalten sich, indem zB der eine seine Hand in die des Gegenüber legt und dieser durch Anticken der jeweiligen Stellen mitteilt, was er/sie zu sagen hat. Bei der Antwort nimmt der andere die Hand des Gegenüber und "lormt", was er mitteilen möchte. 
Natürlich erfordert diese Art des Spechens sehr viel Übung. Aber: sie funktioniert!
Ich habe keine Minute bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Es ist in einer gut verständlichen, sinnlich-einfühlsamen Weise geschrieben. Nicht sozial-psychologische Theorien o.ä. stehen im Mittelpunkt, sondern die praktischen Erfahrungen und Erlebnisse eines Menschen, der extrem gehandicapt ist. Er macht, allen sozialen Schwierigkeiten der Gesellschaft, allen bürokratischen Hürden zum Trotz, das Beste aus seinem Leben. Das ist bewundernswert. Der Weg zum Glauben und, schließlich, zum Beruf als Diakon, ist wohl nicht für jeden Leser-in nachvollziehbar. Das Buch fasziniert mich trotzdem. Ich lernte übrigens bei der Lektüre nicht nur über die Welt und die Gefühle behinderter Menschen, sondern auch über mich selber etwas.
Das Buch entstand "unter Mitarbeit von Margherita Hepp und Fabienne Pakleppa". M.H. ist die Ehefrau des Autors, F.P. ist eine Schrifstellerin. 
Ich habe mir erlaubt, das Buch-Cover durch eine Buntstift-Zeichnung zu ergänzen. Mit einigen kleinen Oblaten, die ich so in einem Album fand.  
          Das Buch macht Mut. Mein Respekt für die schriftstellerisch-handwerkliche Arbeit!                                                                
                                                                              Raimund Rosinante Samson
 

Dienstag, 19. August 2025

Laura Dahlmeier

 Laura Dahlmeier ist eine berühmte top-erfolgreiche Biathletin - :: etliche Olympia-Gold u.a. -Medaillen und Weltmeister-Titel-, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, gerade mal 25jährig, von dieser Bühne abtrat, um sich der Berbgsteigerei zu widmen. Sie hätte, gut bezahlt und mit Aussicht auf weitere große Erfolge, als Biathletin weiter machen können, aber ihr war dieses Leben zu eintönig geworden.

Auch als Bergsteigerin war sie sehr erfolgreich - und hatte dann das Unglück, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. 

Was für ein Charakter! Was für ein Idealismus! Nur sehr wenige Sportler-innen und Zeitgenossen verzichten freiwillig auf sicheres Geld und Karriere, um ihre Ziele neu abzustecken.                                                         ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °

Die Bilder skizzierte + malte ich in ein 35x35cm Foto-Album. Das Porträt der Dahlmeier zeichnete ich auf das milchig-durchsichtige Zwischenblatt. Der Hintergrund -Foto 1- scheint dabei durch.   *** Die Reproduktion ist nicht optimal, aber ich hoffe, daß der/die Betrachterin einen Eindruck bekommt von meiner Idee-Vorstellung: Daß diese Frau eine Art Lebenskünstlerin war.   Mit Riesen-Pech ...                  Mein Respekt!

                                         Raimund Rosinante Samson

Kunstausstellung in Celle

 Tom Seidel und Marie Luise Zetchi Bolte zeigen in Celle, im KunstWerkHaus, eigene Bilder. 

Öffnungszeiten: Do-So: 14-18 Uhr.   Vernissage: 13.9.  16 Uhr

Tom Seidel ist ein Hamburger Künstler, von dem ich ein paar Skizzenbücher und unterschiedlich for-matige, zT sehr große, Bilder kenne. Er verdient seinen Lebens-Unterhalt als Organist in verschiedenen Hamburger Kirchen.
Frau Zetchi Bolte wohnt auch in Hamburg; ich kenne ihre Malerei bisher noch nicht. 
Leider kann ich zur Vernissage nicht kommen, da ich auf einer großen Geburtstagsfeier sein werde. Na-türlich bin ich neugierig, wie die Ausstellungseröffnung lief.

            Raimund Rosinante Samson

Donnerstag, 7. August 2025

"Mentalonauten" - von E.T. Crabwood

168 Seiten - 8x8 Zeichnungen plus 8x8 Gedichte ... plus weitere Grafiken und (erklärende) Texte.
Format: 21,5x21,5 cm   2021 Hamburg, Mentalonauten-Verlag

 

Das Buch von E.T.Crabwood (Künstlername) enthält Science-Fiction Zeichnungen mit dazu gehören-den Gedichten. Der Hamburger Autor trägt professionell vor, sehr gewitzt - ich erlebte ihn zweimal LIVE. Was die Auftritte vorzüglich machte, war nicht nur die professionelle Rhetorik. Zur Veranschau-lichung brachte Crabwood 20 seiner Grafiken als Rollbilder mit, die er, passend zum jeweiligen Gedicht. dem Publikum zeigte.
 

 
wer mit dem Autor Kontakt aufnehmen oder ein Buch erwerben möchte, schreibe an
crabwood@web.de

                                      r.rosinante.s

 


 

Freitag, 1. August 2025

art brut

 "art brut", zu deutsch ROHE KUNST, ist eine Bezeichnung für die Bildnereien sog. "Geisteskranker" und Außenseiter. Ich bin nicht "geisteskrank", aber ein Außenseiter. Die beiden Fotos entstanden ca. 2000, also vor 25 Jahren, als ich eine Ausstellung "Meine wunderbare Sackgasse" machte.

Die Weste, die ich hier präsentiere, nähte, schneiderte, applizierte ich aus einem Kaffeesack, diversen  Patches, Wolle und Plastik-Miniaturen. Das rund 30 Jahre alte Teil trug ich damals häufig, und nicht nur bei der Ausstellung.                             Ich war total begeistert von art brut und schrieb darüber auch in meiner herzGalopp - Zeitschrift für Poesie & Lebenskunst.                                                      Außenseitertum hat Konjunktur,  schon lange, d.h. ist "in", mit anderen Worten: Mode. Es hat, in den diversen Künstler-, Musiker- Schriftsteller-scenes IMMER Außenseiter gegeben, aber noch nie wurde Außenseitertum so breit und erfolgreich kommerzialisiert wie heute. Dies ist meine These, die ich aus Platzgründen nicht weiter ausführen möchte.                                                                                            Wichtig scheint mir, daß man -bzw. ich- als nicht zum mainstream zählender und am Rande der Gesell- schaft lebender Künstler meine Situation reflektiere. Und versuche, meine technischen Möglichkeiten, Fingerfertigkeit, Einsatz kreativer Mittel ...  zu verbessern.                                                                Stefan Nagott fotografierte mich kürzlich im Habibi-Atelier. Anbei eine der drei Aufnahmen, die er mir schickte; von mir etwas aufgehellt. Sehr sehr gut, echt empfehlenswert dieser Mann, der sein Hand-werk versteht.  Ich bin begsistert. Er hat eine eigene Website; ist auf Instagram,  linkedin, dasauge u.a.

               

                                                                                                  Raimund Rosinante Samson