Sonntag, 19. Dezember 2010

Bücher - Oliver Polak: "Ich darf das, ich bin Jude"


Der Schriftsteller, Kabarettist und Musiker liefert ein Gesellenstück der political NON correctness. Als Jude, dessen Vater mehrere Konzentrationslager überlebte, kann er sich einiges herausnehmen. Wo andere ihren Mund halten, um nicht als Nazi abgestempelt zu werden, legt der Autor erst richtig los. Die Erzählungen lesen sich überaus vergnüglich - Polak nimmt kein Blatt vor den Mund. Bissig, böse, kackfrech nimmt er sich selber und seine Entwicklung aufs Korn - ohne eine literarische Steilvorlage für Antisemiten zu liefern. Auch Philosemiten werden nicht bedient. Eine Mischung aus Provinzposse (Papenburg) und Offensive gegen das deutsche Spießertum. Humor ist, wenn einer auch über sich selber lachen kann. Danke, Oliver Polak. * Meine Begeisterung nahm ab Mitte des Buches etwas ab. Die Gags und Pointen kommen immer noch en masse und gut getimt, aber die Schreibe wirkt irgendwann schablonenhaft. * KiWi-Paperback; 192 S.; isbn 978-3-462-04050-0 8 € 95; * R.S. *

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