Kulturjournalismus, in Bildern denken, Gegenöffentlichkeit, Experiment, Schutzengel
Freitag, 30. März 2012
Wilhelmsburger KUSS - ein April-Scherz?
Gentrifizierung: Probleme mit neuer Schleuse
Montag, 26. März 2012
Gentrifizierung - konkretereG Zahlen
„Der Neue Ruf“ vom letzten Samstag bringt einen Bericht über den Umgang der igs (Inter-nationale GartenSchau) mit Naturflächen. Der umweltpolitische Sprecher der FDP, Kurt Duwe, moniert, daß die Ersatzpflanzungen und neugeschaffenen (bzw. noch anzulegenden) Biotope ca. 30 Jahre brau-chen werden, um einen ähnlichen Status wie heute zu erreichen. Zur Erinne-rung: Die igs ließ etwa 5000 Bäume fällen, mehrere Biotope mussten den umfangreichen Baumaßnahmen weichen. Der Bau eines Parkplatzes für 1335 Autos, für den naturbelassene Flächen zerstört werden müssen, verschlingt 1,4 Mill.€. Die Kosten für die Ausgleichsmaß-nahmen werden bei nur ca. 200000 € liegen. Igs-Kritiker finden, daß für ein paar Monate Hochbetrieb (2013) nicht Biotop-Flächen zerstört werden dürften. Ein weiterer Parkplatz (1200 Autos) wird ca, 1,3 Mill € kosten. Auch hier liegen, im Vergleich, die Kosten für Aus-gleichmaßnahmen weitaus niedriger. * Welche Strategien können eingeschlagen werden, um Naturzerstörung zu minimieren? Klar ist: Die verantwortlichen Politiker machen, was sie wollen. Kritik, Opposition, Widerstand kosten Kraft, Zeit und Nerven. Ich meine: Wer sich auf Dialoge einläßt, hat schon verloren. Die Taktik von IBA und igs war bisher, vollendete Tatsachen zu schaffen – und dann in den „Dialog“ mit den Bürgern zu treten. Um ihnen schmackhaft zu machen, was unabänderlich ist. Klar ist: Mehr Demokratie bedeutet mehr Arbeit und Engagement. Die meisten Bürger sind nicht motiviert, sich zu beteiligen. * Trotzdem Dank an jene, die kritische Informationen in Umlauf bringen und sich dem Unab-änderlichen entgegentemmen. Bisweilen sind sogar kleine Erfolge zu verzeichnen. Etwa bei der Gestaltung einer großen Treppe am Deich. *R.S.*
Wo blieben die Sonderzüge?
Samstag, 24. März 2012
Mümmelmannsberg: Künstler sauer

Erich Heeder, seit 30 Jahren Mitglied und Aktiver des Offenen Atelier Mümmelmannsberg e.V. schickte mir die Kopie eines MoPo-Artikels vom 12. März, der war nur in der Nachtausgabe abgedruckt war. „Die SAGA will uns loswerden“ protestieren Erich, Bernd-Dieter Kunze und andere Macher des Vereins. Sie haben Angst, daß sie die Räumlichkeiten, die bisher von der SAGA finanziert wurden, nicht mehr halten können. Insgesamt stehen 15 Stadtteil-Projekte in Mümmelmannsberg vor dem Aus. Ich sage dazu: Scheiße, in so einer Abhängigkeit zu sein. Die SAGA bekam vor zwei oder drei Jahren einen Preis für besondere kulturelle Verdienste verliehen. Daraus abzuleiten, daß die Wohnungsbau-Gesellschaft ewig für die Miete eines kleinen Kreativ-Vereins aufkommt, ist jedoch naiv. Zum Glück droht meinem Verein kein ähnliches Schicksal. Wir haben bisher nie Räume angemietet – wir finden auch so regelmäßig Cafes, Kommunikatoons-Zentren u.ä., um unsere Veranstaltungen durchzuführten. * Ich drücke Erich + Co. die Daumen, daß sie sich nicht unterkriegen lassen – und Mitstreiter finden. Solidarität. Aber: Wer solidarisiert bzw. identifiziert sich mit den Zielen, Interessen, Ideen des Mümmelmannsberger Offenen Ateliers? Mangelnde Solidarität ist ein typisches Merkmal unserer Zeit. Wie oft war ich deswegen schon bei bestimmten Projekten unglücklich! Statt auf Unterstützung stößt du auf Ignoranz und Neid. Egal! Weder Mietzahlungen, Solidarität noch gute Kunst lassen sich erzwingen. Mach weiter, Erich! + wenn ihr eure kleinen Räume aufgeben müsst, rührst Du deine Farben wieder anderswo an. Weißt du noch, wie du in meiner Werkstatt an dem großen Wandbild für die Fassade der Bücherhalle Kirchdorf maltest? *R.S.*
Auaaua, Aue
ARTandPRESS
Freitag, 23. März 2012
hamburgensisch
+ noch ein feines Geburtstagsgeschenk, ein Multiple von Nils Koppruch.
Mittwoch, 21. März 2012
Raimund samson im WESTEND
Gelungene Mischung
Montag, 19. März 2012
Cicero # 3-2012
Spaziergang im Reiherstiegviertel
1) Bagger vor den Häusern Am Veringhof 23. – Beginnen jetzt die Abriß- und Unbauarbeiten für die „Künstler-Community“. Lt. IBA hatten die beiden Groß-Gebäud längst bezugsfertig sein sol-len. ODER ist die Künstler-Community inzwischen OUT + Fläche und Häuser anderweitig ver-plant? 2) Signor Erpel und Madame Daisy auf der Suche nach einem Nistplatz (Sanitasstra-ße) 3) „MUT IST, VERBRECHEN ZU BEWEISEN, DIE ANGEBLICH NIE PASSIERT SIND“ (Vo-gelhüttendeich) 4) KOPF-THEMA – gefunden auf der Wand vor dem DUFFY’s (Vogelhütten-deich); Was für eine Parole!! 5) Wilhelmsburg Rentnerverein (Schaufenster fotografiert im Vogelhüttendeich); 6) Oster-Weihnachten (Vogelhüttendeich) *R.S.*
Samstag, 17. März 2012
WortKunst-Poetry # 3

W.I.R. März-April 2012
Donnerstag, 15. März 2012
Publik-Forum # 10 - 2011

Mittwoch, 14. März 2012
Schutzengel
Vor 24 Jahren gründete ich das Kunstbüro Wilhelmsburg, ein Jahr später den Verein. Warum hielt ich so lange durch? Es gibt nur diese Antwort: Weil ich Schutzengel habe. Ich glaube an Schutzengel – und siehe: Es hilft. Die beiden oben abgebildeten sind „made in the philipines“. Es gibt noch einige andere. Meine Schutzengel helfen mir, ganz nah dran zu sein an der Wahrheit. Sie helfen mir, Niederlagen wegzustecken. Sie ermuntern mich bisweilen, Neider und Störenfriede auf Distanz zu halten, ja mich über sie lustig zu machen. Angie, ah Angie, Ihr schwebet über mir. Möget ihr noch lange dort sein + mir wohl gesonnen. *R.S.*
Dienstag, 13. März 2012
"Staatsfeind" Till Meyer

Montag, 12. März 2012
ANDY WARHOL'S INTERVIEW # 3

Helga Goetze 90 Jahre

Sonntag, 11. März 2012
Disziplinierung von Oben
Samstag, 10. März 2012
Rolling Stone 02-2012

Freitag, 9. März 2012
Dummkopf Guerrero (HSV)

Klaus Lemke in Hamburg
Mittwoch, 7. März 2012
Text-Labor Bergedorf Impressionentext-labor bergedorf;


Von Ofen zu Oldenbuck
Kunst zum Anfassen ?

Gentrifizierung - Vernichtung eines Feuchtgebiets

Dienstag, 6. März 2012
Montag, 5. März 2012
Heißer März
In der Undenkbar äh:UMDENKBAR ist am 10.März der Club Karizma zu Gast. „Eintritt nur in Abendgarderobe gewehrt!“
Abendgarderobe? + dann auch noch gewehrt ?!!! DAS wird ein heißer Abend!
Äj Diggä, Hauptsache, mann vasteht waß gemeind isst! * meint der Blogger *R.S.*
(gefunden Fährstr./Veringstr.)
Sonntag, 4. März 2012
Beate Klarsfeld for President

Samstag, 3. März 2012
Selbst ein Staat werden

Die Prinzessinnen-Akademie
Sozialgericht Kapstadtring 1

„Ihr persönliches Erscheinen ist angeordnet.“ stand in der Vorladung „zur mündlichen Verhand-lung“ im „Rechtsstreit Raimund Samson ./. Jobcenter team.arbeit.hamburg“. Ich hatte die Angele-genheit fast schon vergessen meine Klage lag anderthalb Jahre zurück. Natürlich wollte ich per-sönlich erscheinen. Ich hatte die Klage schließlich auch angestrengt, um persönlich Stellung zu beziehen. Da die Fahrplan-Auskunft des HVV im Internet nicht funktionierte, machte ich mich bereits anderthalb Stunden vor der auf Viertel vor 10 anberaumten Verhandlung auf den Weg. Die Reise ging mit dem Bus zur Veddel, weiter mit der 3-er S-Bahn zum Hauptbahnhof, Umsteigen in die 1-er bis Rübenkamp, dann zwei Stationen mit dem Bus. Der 118-er entließ mich im Kap-stadtring, City Nord, in die von Beton- und Glaskästen zersiedelte Landschaft. In einem Cafe unweit der Post trank ich einen Tee, überflog die Vorladung und ließ mir noch einmal Details durch den Kopf gehen.
Bis zum Sozialgericht auf der anderen Straßenseite waren es drei bis vier Minuten.
Der Fahrstuhl brachte mich in den ersten Stock.
Der Richter wartete, flankiert von 2 Schöffen, hinter einem breiten Tisch, der, wie die gesamte Einrichtung, spartanisch zweckdienlich gestaltet war. Ich setzte mich auf einen Stuhl schräg gegenüber dem schwarz gewandeten, freundlichen Mann. Links von mir saß der Vertreter des „Jobcenter team.arbeit hamburg“ aus Wilhelmsburg. Neben ihm eine junge Frau. Eine weitere junge Frau saß vor einem Computer und schrieb das Protokoll.
Der Richter fasste in seiner Einleitung den Sachverhalt zusammen. Sein Vortrag war mir eine Stütze. Dankbar nahm ich zur Kenntnis, daß auch er die Angelegenheit als recht kompliziert auffasste. Mit „kompliziert“ meine ich, daß die Geschehnisse, die zu meiner Klage geführt hatten, nicht mit wenigen Worten zu beschreiben sind. Hinzu kam noch ein umfangreicher Briefwechsel zwischen der Arge Wilhelmsburg und dem Kläger, also mir. Es schien, daß arge.wilhelmsburg und ich sich nicht in der gleichen Sprache ausdrückten. Es war eine dritte Instanz notwendig, um eine allen Beteiligten verständliche Ebene zu finden.
Eine größere Geldsumme, nämlich gut 1000 €, waren mir von meinem Vermieter zurückgezahlt worden, da die Nebenkosten für die Wohnung zu hoch berechnet waren. Arge wollte die gesamte Summe einbehalten, da ich zum Zeitpunkt der Klage, also vor anderthalb Jahren, arbeitslos war. Ich war zu der kompletten Rückzahlung nicht bereit gewesen, da ich in jenem Jahr, für das mir die Nebenkosten für die Wohnung erstattet wurden, nämlich 2008, sechs Monate gearbeitet und so einen Teil des Geldes selber erwirtschaftet hatte.
Das war aber noch nicht alles.
Von mehreren Sachbearbeiterinnen war ich verschiedene male respektlos behandelt worden. Ein Workshop im Jahr 2009, für den ich einmalig 200 € erhielt, wurde mir mehrere Monate lang angerechnet, ganz so, als handelte es sich dabei um eine Tätigkeit mit regelmäßigen monatlichen Einkünften. Trotz schriftlicher wie mündlicher Eingaben änderte die zuständige bzw.: änderteN die zuständigeN SachbearbeiterInnen, denn im Laufe der Monate hatte ich mit verschiedenen arge-Mitarbeiterinnen zu tun, ihre Berechnungsgrundlage nicht. Auf mein letztes Schreiben schließlich, in dem ich erneut darauf hinwies, daß der Workshop nur einmal stattfand, bekam ich einen scharfen Brief der Sachbearbeiterin. Sie setzte mir eine Frist, den Einnahmebeleg für die Workshop-Gelder aus Juli vorzulegen. Anderenfalls habe ich mit Zwangsmaßnahmen zu rechnen. Es war nicht zu fassen - der Workshop hatte im April stattgefunden. Darauf hatte ich bereits wieder-holt hingewiesen. Ein weiterer Punkt meiner Klage war ein Vertrag mit dem Demenznetz Wilhelmsburg. Er erlaubte mir monatlich einen Nebenverdienst bis zu 167,50 € als Betreuer. Diese Summe wurde mir als nicht angemeldetes Nebeneinkommen von der Wilhelmsburger Arge-Mitarbeiterin berechnet. Dabei hatte bis zu dem Zeitpunkt noch keinen Cent als Dementen-Betreuer verdient., sondern nur einen Vertrag vorgelegt. Ein Vorhaben wurde als vollendete Tatsache gewertet.
Der Richter ließ mich meine Version der Geschichte erzählen. Ich betonte, daß es mir nicht in erster Linie um finanzielle Dinge ging. Von den gut 1000 € hatte ich seinerzeit ca. die Hälfte zurückgezahlt und fand dies auch in Ordnung. Weit größeren Wert legte ich darauf, zu betonen, daß ich als Antragsteller und arge-Kunde wie ein normaler Mensch behandelt werden möchte - und nicht wie ein Depp bzw. ein Krimineller.
Nach mir schilderte der Vertreter des jobcenter.wilhelmsburg die Dinge aus seiner Sicht. Er tat dies sehr ruhig und betont sachlich. Und doch verstand ich schon nach wenigen Sätzen nicht mehr alles. Behördenmenschen reden eine Spezial-Sprache, dachte ich.
Die Verhandlung endete damit, daß ich erklärte, keine finanziellen Forderungen zu haben. Außer-dem wies ich darauf hin, daß ich in der letzten Zeit keine größeren Probleme mit der Wi.burger arge habe. Dies liege unter anderem daran, daß es leichter geworden sei, Mitarbeiter telefonisch zu erreichen. Die Probleme und Mißverständnisse, von denen ich zuvor gequält wurde, hingen auch mit Streß und mangelnder Zeit seitens der arge-Sachbearbeiterinnen zusammen.
Auch der Arge-Mann stellte fest, keine Forderungen mehr im Zusammenhang mit der Klage gegen mich zu führen.
Erleichtert fuhr ich nach Hause. *R.S.*