Erich Heeder, seit 30 Jahren Mitglied und Aktiver des Offenen Atelier Mümmelmannsberg e.V. schickte mir die Kopie eines MoPo-Artikels vom 12. März, der war nur in der Nachtausgabe abgedruckt war. „Die SAGA will uns loswerden“ protestieren Erich, Bernd-Dieter Kunze und andere Macher des Vereins. Sie haben Angst, daß sie die Räumlichkeiten, die bisher von der SAGA finanziert wurden, nicht mehr halten können. Insgesamt stehen 15 Stadtteil-Projekte in Mümmelmannsberg vor dem Aus. Ich sage dazu: Scheiße, in so einer Abhängigkeit zu sein. Die SAGA bekam vor zwei oder drei Jahren einen Preis für besondere kulturelle Verdienste verliehen. Daraus abzuleiten, daß die Wohnungsbau-Gesellschaft ewig für die Miete eines kleinen Kreativ-Vereins aufkommt, ist jedoch naiv. Zum Glück droht meinem Verein kein ähnliches Schicksal. Wir haben bisher nie Räume angemietet – wir finden auch so regelmäßig Cafes, Kommunikatoons-Zentren u.ä., um unsere Veranstaltungen durchzuführten. * Ich drücke Erich + Co. die Daumen, daß sie sich nicht unterkriegen lassen – und Mitstreiter finden. Solidarität. Aber: Wer solidarisiert bzw. identifiziert sich mit den Zielen, Interessen, Ideen des Mümmelmannsberger Offenen Ateliers? Mangelnde Solidarität ist ein typisches Merkmal unserer Zeit. Wie oft war ich deswegen schon bei bestimmten Projekten unglücklich! Statt auf Unterstützung stößt du auf Ignoranz und Neid. Egal! Weder Mietzahlungen, Solidarität noch gute Kunst lassen sich erzwingen. Mach weiter, Erich! + wenn ihr eure kleinen Räume aufgeben müsst, rührst Du deine Farben wieder anderswo an. Weißt du noch, wie du in meiner Werkstatt an dem großen Wandbild für die Fassade der Bücherhalle Kirchdorf maltest? *R.S.*
Kulturjournalismus, in Bildern denken, Gegenöffentlichkeit, Experiment, Schutzengel
Samstag, 24. März 2012
Mümmelmannsberg: Künstler sauer
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