Heute vor 90 Jahren wurde Helga Goetze geboren, die Dichterin und Malerin, die viele Jahre in Hamburg lebte, um 1981 nach Berlin überzusiedeln. Sie gab sich später den Beinamen „Sophia“. Ich lernte sie 1974 kennen. Damals gab sie einmal die Woche einen Salon in einer WG in der Hallerstraße. Es waren tolle Abende, sie trug mit Verve und viel Musikalität ihre Gedichte vor, machte alle Männer an und propagierte FIW! (= Ficken Ist Wichtig!). * Ich habe noch hunderte Seiten Tagebuch-Aufzeichnungen von ihr, die sie kopiert an 20-30 Freunde verschickte, ihre Gedichte habe ich nicht gezählt. Helga war eine große Unterstützerin des Kunstbüro und meiner Aktivitäten, vielleicht die größte die wir je hatten. Ich brachte in allen Zeitschriften (herzGalopp und ELB-INSEL), die ich herausgab, Gedichte und Texte von ihr unter, bisweilen auch Kopien ihrer faszinierenden Stick-Bilder, von denen ich kein Original besitze, aber hunderte Kopien auf CD. * Helga starb 2008, aber ich denke immer wieder mal an sie, an ihre Kraft, an ihre Solidarität, an ihre Freude, ihre Querköpfigkeit (wie oft kritisierte sie mich!). Auch wenn ich sie nach ihrem Weggang nach Berlin nur selten persönlichb traf, so bereicherte sie mein Leben, meinen schwie-rigen Alltag mit ihren offenherzigen Briefen, Gedichten, Bildern. Danke, Helga! * Ihre Stickbilder wurden vom musee de l’art brut in Lausanne übernommen; das Buch „Zeugnisse eines Aufbruchs“ enthält viele tolle Gedichte (isbn 3-8334-2611-X, 227 Seiten). In dem Film „Rote Liebe“ von Rosa von Praunheim spielt sie die Hauptrolle. *R.S.*
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