Sehr geehrte Frau
Sosnowski!
Vor
ca. dreieinhalb Monaten waren Sie zu Gast bei mir, gemeinsam mit Hr. Kutzner
und Frau Bathen-Helmich von Reiherstieg TV. Wir unterhielten uns fast eine
Stunde lang über unsere Videos, Tide TV und unseren Bezug zum Stadtteil. Sie machten
zahlreiche Notizen und versprachen, einen Bericht im Wilhelmsburger Wochenblatt
zu bringen. Gegen Ende des Besuchs machten Sie noch ein Foto von vor meinem
Werkstatt-Fenster.
Seitdem,
d.h. seit Ende Juni, warten wir vergeblich darauf, daß Sie den Bericht über
Reiherstieg TV im Wochenblatt veröffentlichen.
Frau
Bathen-Helmich telefonierte mit ihnen vor ca. 6-7 Wochen und fragte, wann denn
nun der Artikel erschiene. Sie entschuldigten sich, so meine Mitstreiterin, daß
der Bericht noch nicht abgedruckt wurde, aber er werde, so Ihre Aussage, in
einer der nächsten Ausgaben erscheinen.
Und
Sie sagten noch etwas: Bisher wären „so viele wichtigere“ Themen da gewesen,
denen Sie halt den Vorzug gegeben hätten.
Ich
finde diese Aussage sehr respektlos, ja beleidigend. Ich weiß nicht, ob Ihnen
das „so viele wichtigere“ unbewusst herausgerutscht ist, oder ob es eine
Provokation war? Sie zeigen, daß Sie nicht nur unsere Initiative gering
schätzen, sondern auch, was sie von den zahllosen Menschen halten, die wir
allein in diesem Stadtteil schon interviewten.
Ich
kann mir nicht vorstellen, daß Sie persönlich etwas gegen Herrn K. oder Frau
B.-H. haben.
Vor
ca. 2 Jahren hatte ich den Wochenblatt-Redakteur Herrn von Savigny bei mir zu
Gast. Er hatte sich bei mir gemeldet, um etwas über mich und meine Aktivitäten
zu schreiben. Ich bat ihn, doch ein Foto von meinem Schaufenster zu machen. Er
war davon nicht begeistert. Er meldete
sich danach nicht mehr. Keine Absage, nichts.
Vor
ca. drei Jahren bekam ich von Frau Deh eine Zusage, sogar schriftlich, daß sie
etwas über mein Schaufenster schreiben wolle. Sie hatte sogar schon eine Zusage
von Frau Pittelkow, der damaligen Redaktions-Leiterin des Wochenblatts. Seitdem
hörte und sah ich nichts mehr von Frau Deh.
Die
nicht eingehaltenen Zusagen seitens des Wochenblatts, zuletzt von Ihnen, haben
also bereits eine gewisse Tradition. Ich finde das nicht in Ordnung.
Ich
vermute, es hängt mit meiner kritischen Haltung gegenüber der IBA im Speziellen
und Gentrifizierung im Allgemeinen zusammen.
Zu
den Projekten im Stadtteil, die Sie für „wichtiger“ halten, zählt u.a. das TV-Projekt,
das sich inzwischen „Inselflimmern“ nennt. Ich vermute, daß Sie dieses Projekt,
das gerade neu beginnt, deshalb für wichtiger als unseres halten, weil es von
der IBA bezuschusst wird. Dies ist offenbar ein Qualitäts-Kriterium, das alle
anderen Kriterien überragt.
Ich
weiß, daß es im Stadtteil Leute gibt, die mich mit allen Mitteln klein halten
wollen. Aus diesem Grund wurde ich auch von IBA-Verantwortlichen aus bestimmten
Pub-likationen ausgegrenzt – bei Projekten, die ich federführend und Maßstäbe
setzend anleitete.
Ich
möchte gern von Ihnen wissen, weshalb der zugesagt Artikel nicht erscheint. Ich
sah Sie Ende Juni das erste Mal und weiß nicht, was Sie gegen mich haben. Irgend
etwas scheint es zu geben, weshalb Sie uns seit Monaten hinhalten.
mit höflichem Gruß
Raimund Samson
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen