Freitag, 6. Oktober 2017

Kein Blaues Wunder

Das Bundestagswahl-Ergebnis der AfD (12,6 %) wird von vielen als "Blaues Wunder" gefeiert, so auch in der aktuellen Ausgabe von COMPACT. 
Ich finde das Resultat nicht verwunderlich.
Die 12,6 % bzw. 5.877.094 Stimmen (Wikipedia) für die Alternative für Deutschland sind vielmehr das Resultat jahrelanger harter Arbeit - unter "erschwerten Bedingungen", d.h. massiven Anfein-dungen, Ausgrenzungen, verbalen wie tätlichen Angriffen, Brandanschlägen, Verleumdungen. 
Viele Wählerinnen haben honoriert, daß die AfD trotz massiver Behinderungen nicht eingeknickt ist, sprich: sich vom politischen Gegner bzw. Feind Taktik und Strategie hat aufzwingen lassen. Die AfD ist, auch wenn das Bashing nicht spurlos an ihr vorübergegangen ist, bei ihren Zielen und demokra-tischen Verfahrensweisen geblieben. 


Von den 12,6 % sind schätzungsweise ein Drittel bis ein Viertel Protestwähler, also Bürger, die sich von keiner der zuvor ins Parlament gwählten Parteien mehr vertreten fühlten und die, in der einen oder anderen Weise "abgehängt" oder "Opfer der Verhältnisse", einer Partei die Stimme gaben, die für konservative Werte eintritt.  
Ob ich exakt recht habe mit meiner Einschätzung sei dahingestellt. Tatsache ist: Die AfD wird, ob erwünscht oder mit einem Gefühl des Abscheus beim Namen genannt, frischen Wind in unsere -jahrzehntelang total verlogene und meistens langweilige- Debattenkultur bringen. 
Allein das ist schon toll. 
Ich freue mich auf eine echte Opposition im Bundestag. 
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"Wir müssen Bewegungspartei bleiben" ist ein dreiseitiger Artikel von Björn Höcke überschrieben, als "Rechtsaußen" verschrieener AfD-Spitzenpolitiker aus Thüringen. Er argumentiert gegen eine Funktionärs- und für eine, wie er betont, "inhaltliche" "Fundamentalopposition" der AfD, auf die bisher vor Allem seine Anhänger im Osten der Republik eingeschworen sind. Höcke erweist sich als ein strategischer Kopf, der die Menschen bei ihrer Lebendigkeit packen, in seine Bewegung einbeziehen und so die Macht der (= seiner) Fundamental-Opposition erweitern will.
°°° Auch in dieser Compact-Ausgabe gibts, erfreulicherweise, wieder einen Beitrag von Akif Pirincci, in Ungnade gefallener Bestseller-Autor. Dumme Äußerungen bei einer Pegida-Veranstaltung im vorletzten Jahr nutzten Politiker, Bürgerinnen usw. als Steilvorlage, um den Schriftsteller mit der Höchststrafe zu belegen. Akif hat die soziale Ächtung und den Total-Boykott deutscher Buchhändler physisch überlebt und er zeigt mit diesem Artikel, daß er auch mental "voll da" ist. Er hat sich nicht den Schneid abkaufen, sprich: sich einschüchtern lassen. "Susanne ist bekloppt geworden" ist seine Polemik über eine Frau, die er als eine exemplarische Vertreterin der Political Correctness vorführt. Pirincci KANN schreiben und er KANN sich weit aus dem Fenster beugen, ohne abzustürzen. Er ist mutig, durchschaut die Verlogenheit gewisser Frauen, die über Macht und Einfluß verfügen (+ von denen es jede Menge gibt), und macht sich schreibend über sie lustig. Sätze mit Widerhaken, geeignet, um die Haut derer zu ritzen, die total glatt, clever und scheinheilig auf der Karriereleiter eine Stufe nach der anderen nehmen.
Ich hoffe, daß ich als Leser auch in Zukunft Beiträge von Akif Pirncci via Compact serviert bekomme. 
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