Gimmick - Kunstgriff - Phantasie
Raimund Samson
Kulturjournalismus, in Bildern denken, Gegenöffentlichkeit, Experiment, Schutzengel
1997 erschien der Gedichtband "Zungenküsse und zerschossene Störche" des Regensburger Dichters THOMAS SCHWEISTHAL. Es gab in den 90-er Jahren die sog. "SOCIAL BEAT"-Szene, d.h. einen losen Zusammenschluß meist junger Schriftsteller und Dichter - Frauen waren hier rar. Ich war einer der Protagonisten, als Herausgeber von "herzgalopp - Zeitschrift für Poesie & Lebenskunst". Einige Aktive kamen aus Berlin, Hannover, dem Ruhrgebiet, Bremen und Stuttgart. Mit Thomas kam ich in Kontakt über meine Zeitschrift. Wir telefonierten auch mal - persönlich traf ich ihn aber nicht. Er war ein großer Fan von Charles Bukowski, was man auch seinen in erzählerischer Manier aufgebauten, leicht syrrealen Poemen anmerkt. Thomas betrieb einen eigenen kleinen Verlag - die POEM PRESS. Ich war Autor, ZS- und Anthologie-Herausgeber und machte regelmäßig RADIO-Sendungen, in denen ich Ausschnitte von Lesungen vorstellte oder, in diesem Fall, eine mir zugesandte Tonaufnahme.
Wir sind Reisende ... Raimund Samson
Ich bekam es erst Anfang des Jahres mit: Jango Edwards gestorben! Ich konnte es kaum glauben: Der Berufs-Clown, Witzbold, Dreckskerl, wandelnder energy-drink -schon durchs Zuschauen fühlte ich mich etwas gestärkt- weilt nicht mehr unter den Lebenden. Dabei war er doch erst 73! Dieses emo-tionale Wunder, Blödel-Meister, Kraftpaket, Irrationalist, lustiger Fels in der Brandung täglicher Ödnis... war im August 2023 gestorben. An einer schweren "unheilbaren Krankheit", las ich irgendwo.
In Texas wurde gestern ein 35-jähriger Mann hingerichtet für einen Mord, den er 18-jährig beging. In einem Anfall von geisteskrankem Wahn folterte und tötete er, zusammen mit seiner gleichaltrigen Freundin, die 13 Monate junge Tochter der Frau. Diese war auf die Idee gekommen, ihr Baby sei vom Teufel besessen. °° Es gibt einen sehr einfühlsamen Film von Werner Herzog zu diesem Fall von "Exorzismus". https://de.video.search.yahoo.com/yhs/search?fr=yhs-trp-013&ei=UTF-8&hsimp=yhs-013&hspart=trp&p=werner+herzog+-+blaine+milam&type=Y21_F163_226255_101623#id=1&vid=232f3b1e914294d3c5ce36cff0f7cdda&action=click
Wie konnte der Wahsinn Wirklichkeit werden? Ich denke, der junge Milam war, als gerade mal 17-jähriger, sehr unerfahren mit Mädchen und Frauen. "Liebe macht blind", heißt es ziemlich treffend. Seine Freundin, die von einem anderen Mann ihr Baby hatte, war religiös und entwickelte eine Psychose. Blaine Milam war seiner Liebsten blind ergeben. Interpretiere ich. Und so kam es zu dem furchtbaren Verbrechen. Dies soll keine Entschuldigung sein, auch keine Relativierung der kaum faßbaren Tat. In Deutschland hätten beide, Milam und die Mutter des Kindes, "mildernde Umstände" bekommen und wären in einer psychiatrischen Einrichtung gelandet. Statt dessen wurde nun ein armes Schwein, das kurz vor der Wahnsinnstat 18 geworden war, mit einer Giftspritze ausgelöscht. °° Seine Freundin hingegen erhielt "lebens-länglich". Auch sie war zur Tatzeit 18. Weshalb diese Ungleichbehandlung?
Raimund Samson
Der Musiker, eigentlich Richard Zehringer, war Komponist und Guitarrist der McCoys, einer amerika-nischen Beat-Band. Sie landete 1965 einen internationalen Mega-Hit mit "Hang on Sloopy". Ab 1970 arbeitete er eine Zeit lang als Musiker und Produzent für Johnny Winter, fast zeitgleich auch für die Band von Edgar Winter. °° Hängen geblieben in meinem Musik-Gourmet-Gedächtnis sind 3 Stücke: "Fever" -1965-; dann, 1966 "Don't worry mother, your son's heart is pure" -ein stark psychedelic angehauchtes Stück -ich besitze die Single bis heute- und "Beat the clock", 1967, ein musikalisches Gimmick. Es gibt etliche Videos von Rick D., die ihn als einen herausragend guten Guitarristen zeigen. Er spielte u.a. mit Musikern von Vanilla Fudge, 2010 und 11 trat er auch in Ringo Starrs "All Starr Band" auf. Zuletzt nahm er u.a. christlich inspirierte Songs auf.
Am 10.September wurde während einer öffentlichen Veranstaltung auf einem Uni-Campus in Utah der konservative Politiker und Trump-Fan Charlie Kirk erschossen. Der Mann war 31 Jahre jung. Ich las nach dem Mord, daß Kirk sich stark an der Bibel orientierte. Und er zeigte in seinen Statements wenig Sympathie für Außenseiter- zumal wenn diese, wie die LGBT-Gemeinde, stets und überall größte Auf-merksamkeit für sich beansprucht. Sein Verhalten, die Wahl seiner Worte wurden als provokant aufgefasst. In Deutschlamd hätte man ihm wohl "hatespeech" vorgeworfen, mit absehbaren juristischen Folgen. Aber: In den USA gibt es einen anderen Begriff von Meinungsfreiheit als in Deutschland. Die Grenzen dessen, was gesagt und geschrieben werden darf, sind in den USA viel weiter als in diesem Land. °° Wieviel Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit zeigt der Täter, der seinem Opfer "Haß" zum Vorwurf macht - und selber mt der extremsten Form des Hasses reagiert, nämlich mit Mord. °° Ich bin davon überzeugt, daß der Mörder gefasst wurde. Viele Indizien sprechen dafür.
R.I.P., Charlie Kirk! Die PolitikerInnen der USA müssen alles tun, damit die Situation nicht weiter eskaliert.
Am 16.Juni 1925 wurde Otto Mühl geboren, einer der umstrittensten Künstler des 20.Jahrhunderts. Mühl erregte in den 1960-er Jahren Aufsehen durch schockierende Happenings, bei denen er mit tierischen und menschlichen Fäkalien, Blut etc. hantierte. Er formulierte es so: "Ich arbeite mit der Phan-tasie der Perversen, um den Milliarden pervertierten Wichteln einmal kräftig in den Arsch zu treten." Zahlreich waren seine Widersacher - er fand aber auch Anhänger, die ihm teils total treu waren. Ich gehörte zu der nicht kleinen Zahl von Schülern und Anhängern, die in den 70-er und frühen 80-er Jahren an Workshops und anderen Veranstaltungen teilnahmen. 1977 und 1981-82 war ich Mitglied der Kommune, die sich in den 70-ern AAO nannte = Aktons-Analytische Aktion. Es gab einen starken Bezug zum marxistischen Psychoanalytiker Wilhelm Reich, zur janovschen Urschrei-Therapie und zum Wiener Aktionismus, zu deren Protagonisten Otto Mühl gehörte. Anders als Hermann Nitsch und Günter Brus lehnte Mühl aber jahrelang jede Kunst als "bürgerlich" ab und setzte alle Energie, Taktik und pädagogische Fähigkeiten daran, seine Kommune möglichst groß zu machen. ° Über eine Phase der 70-er Jahre veröffentlichte ich 2003 das Buch "Das Paradies auf der Bratpfanne". °
1981-82, als ich zum zweiten Mal zur Kommune gehörte und in der Hamburger Filiale lebte, hatte Mühl die Leitung seines Imperiums abgegeben. Er war und blieb die anerkannte Nummer Eins, aber kümmerte sich kaum noch um die "Struktur" -ein nett klingendes Synonym für "Hierarchie"- seiner Organisation. Das auf mittlerweile knapp 1000 Menschen angewach-sene staatenähnliche Gebilde wurde von einer am österreichischen Friedrichshof ansässigen Clique gemanagt und geleitet, die bestens vernetzt war. In Hamburg musste ich erfahren, daß dieser Führungsstil, erfolgreich u.a. durch Zurückhalten von Informationen bzw. Streuen von Gerüchten, man könnte auch sagen: meisterhafte Verlogenheit... faschistoid geworden war. °°° Mühl focht dies nicht an. Er widmete sich seit einigen Jahren mit totaler Begeisterung und Hingabe der Malerei. Mit Akribie und Verve, Forscher- und Entdeckerfreude studierte er die Kunst-Geschichte, lernte stilistisch von allen Großen der Malerei und gab sein Wissen an öffentlichen Abenden in der Zentrale am Friedrichshof weiter. Es wurden regelmäßig Info-Blätter zum Thema Kunst und Malerei herausgegeben Und es kursierten Videos. Sie waren von ansteckender Emphase, extrem lebendig und lehrreich. Ich ließ mich von der Begeisterung anstecken und begann wieder zu malen. ---
Am 14.August, vor gut 4 Wochen, vereinbarte meine Freundin für den 9.9., d.h. für gestern, daß ein Koffer für den Urlaub nach Reichenau als Extra-Gepäck verschickt wird.
Vereinbart wurde eine Abholzeit zw. 10 und 13 Uhr. Als Zulieferer für die DB arbeitet in diesem Fall die Paketfirma HERMES. Niemand kam in der vereinbarten Zeit. Um ca, 14 Uhr rief meine Freundin bei HERMES an. Nun wurde ein neuer Abhol-Termin vereinbart für 17-19 Uhr, ebenfalls gestern. Wieder kam niemand. Es rief auch niemand von HERMES an. Statt dessen fanden wir, bei Verfolgung des Auftrags über Handy, die Meldung "nicht angetroffen". d.h.: Angeblich war niemand zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Ort, um den Koffer an einen Boten zu übergeben. Diese Behauptung ist eine bodenlose Frechheit. Ich war, wie auch meine Freundin, zu den angegebenen Zeiten, ja den ganzen Tag, in der Wohnung. Ich kann also bezeugen, daß garkein Versuch stattfand, den Koffer abzuholen. Und die Klingel funktioniert tadellos. * 30,90 € kostet der Service - siehe Kopie des Gepäckscheins.Wir gehen davon aus, daß hier kein Einzelfall vorliegt, sondern daß so etwas häufiger passiert.
Ich bin gespannt, ob von HERMES oder/und DB eine Entschuldigung kommt. * Fraglich ist, ob der Koffer überhaupt noch rechtzeitig verschickt werden kann. Bei der Paket-Firma will man den "Vorgang" nun prüfen. Ich hoffe, daß auch von der DB Kontrollen eingebaut sind, so daß Vorfälle wie diese nicht zur Normalität werden. - Oder sind sie es bereits??
R. Samson
Mein Video, als LIVE-Stream 2018 aufgenommen, hat m.E. von seiner Gültigkeit nichts verloren. In meinem Alltag habe ich täglich mit Menschen zu tun, die unter psychischen Problemen leiden. Nun ist es mir aber, heutiger Sicht, nicht möglich, diese Probleme zu verdrängen, obschon sie sehr lästig sind und Kommunikation erschweren. Es Es gibt Menschen, die in ihrer Opferrolle verharren, darin förmlich festkleben. Alles dreht sich in ihrem Leben um dieses Eine. --- Es geht darum, aus der Opfer-Rolle heraus zu kommen und zum Täter-in zu werden. Nicht im kriminellen, sondern kreativen Sinn. Etwas für sich selber tun, TUN ... machen ... malen ... schreiben ... musizieren ... DENKEN: das DENKEN ist bisweilen auch ein TUN ... sich selber hinterfragen ... auch die eigene Gefühlsseligkeit ---
https://www.youtube.com/watch?v=ThX6uDVOiG8 = :: Diese URL anklicken, um das Video zu sehen.
Es geht um das SPK = Sozialistisches Patenten-Kollektiv aus Heidelberg ... "speak against psychi-atry"...AK71 = Hamburger Zusammnschluß von Psychiatrie-Patient-innen ,,, um Franco Basaglia... Gedichte von Hans-Jürgen Harder - die Zeitschrift "Psychiatrische Allgemeine" ...
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