Donnerstag, 3. März 2011

Buchbesprechung - Ralph "Sonny" Barger


"Hell's Angel" heißen die Memoiren von Ralph "Sonny" Barger, dem Mitbegründer der legendären amerikanischen Motorrad-Gang. Der Typ hat stets voll zugelangt, Leute verdroschen, Drogen genommen, saß etliche Male im Knast (die Auflistung der Verhaftungen von 1957-87 geht über 4 Seiten) usw. 1965 gingen die Hell's Angels bei Anti-Vietnamkriegs-Demos gegen die Linken auf die Straße gegangen, prügelten, waren FÜR den Krieg. Das Buch liest sich wie eine romantische Verklärung des Außenseitertums, golden outlaw, dreckig, narzistisch, jede political correctness verhöhnend. Bemerkenswert: Die H.A. haben riesigen Erfolg! Es gibt sie immer noch, auch in germoney. * Der Grund, weshalb ich dieses Buch hier bespreche, ist: Es gab enge Verbindungen zwischen den Hell's Angels und der amerikanischen Beatnik-Szene. Barger beschreibt ein Treffen zwischen Ken Kesey ("Einer flog über das Kuckucksnest"), Allen Ginsberg, Neal Cassady, ihm selber und Leuten vom VDC (Vietnam Day Commitee). Sie einigten sich darauf, in Zukunft die Anti-Kriegs-Demonstranten nicht mehr zu verprügeln. * Es gibt von Allen Ginsberg ein berühmtes Gedicht, das auf ein meeting zwischen den H.A. und den Beats anspielt. * Obwohl sich mir bei einigen Schilderungen Bargers die Haare sträuben, kann ich sein Motto "Alle für einen, einer für alle!" nur gutheißen. SO hätt' ichs auch gern. Solch ein Gemeinschafts-Gefühl muß toll sein. --- Das Buch gibts für dreckige 8, 90 € bei rororo. *R.S.*

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