Samstag, 29. Oktober 2011

Gefunden in der Europa-Passage




"Was tut Wilhelmsburg für Hamburg?" Die Frage ist clever gestellt, suggeriert sie doch, daß das kleine Wilhelmsburg das große Hamburg fördere. Gleichzeitig macht die IBA für sich selber Wer-bung, scheinbar bescheiden. Tatsächlich verschmelzen die Eigen-Interessen der IBA mit denen der Stadt, sind quasi identisch. Beim naiven, nicht vor-informierten Betrachter in der Europa-Passage bleiben als message die blau-weißen Streifen und Wilhelmsburg als Förderer/ Unterstützer Hamburgs hängen. SO funktioniert Gentrifizierung = Aufwertung eines Stadt-viertels. * Der Ort für die Reklame-Show ist gut gewählt; die Top-Adresse für Shopping-Fans in Verbindung mit dem als "arm" geltenden Stadtteil zeigt mit dem Holzhammer die Perspektive, die Wilhelmsburg von Oben sprich: staatlicherseits, aufgepfropft wird. Es geht um Konsum, um die Ankurbelung des Konsumverhaltens, um die Schaffung neuer Märkte. Die "umsatzmäßig" etwas "zurückgebliebene" Elb-Insel wird durch Bauausstellung und igs auf ein höheres Niveau gepimpt. Ressentiments, die gegen Wi.burg bestehen, soll der Boden entzogen werden. * Psychologisch geschickt ist auch die Spiel-Ecke mit den der IBA-Zentrale nachemp-fundenen Bauklötzen. "Bauen Sie hier das IBA-Dock nach!" werden die Besucher aufgefordert. Es wird so getan, als handele es sich bei den komplexen Baumaßnahmen um ein Spiel, auf jeden Fall um etwas Harmloses. Das wird so natürlich nicht gesagt ... Um Himmels willen! ... Es wird eher so ein Zauber aufgebaut ... ein falscher Zauber, wie ich meine. ** Letztlich liegt es bei jedem Betrachter, bei jedem Menschen selber, ob er/sie sich manipulieren und blenden läßt. * Mitspielen oder wegschauen sind die Möglichkeiten, die sich einem bieten. Eine Alternative ist nicht vorhanden. Kritikern bleibt kaum mehr als die Rolle des Spielverderbers ... (Pfui !!!) ::: Warum nicht - solange es SPASS macht?!! *R.S.*

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