Montag, 1. November 2010

IBA IBA IBA - Ein LIP berichtet


Wohin das Auge blickt - überall IBA. Das Stadtbild verändert sich kontinuierlich - und selbst dem letzten Blinden geht ein Licht auf. Mit ihren zig-Millionen braucht die Intern.Bau-Ausst. nun auch wahrlich nicht auf Geiz zu machen. Es gibt inzwischen S-Bahnen und Busse mit IBA-Reklame, die Fassade der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen-Zentrale dient als Werbefläche, das IBA-Dock im Veddeler Hafen präsentiert sich artig als Container-Diva. Man denkt hier mittlerweile blau-weiß gestreift - und träumt nur noch von Einem. Ob in den meisten Fällen erotisch, darf bezweifelt werden. Ein ganzer Stadtteil wird gepimpt, wir alle, du, und ich auch. "Pimp your Stadtteil!" Da wird uns mal richtig schön die Fassade poliert, mein lieber Scholli!, echt fortschrittlich. Wo irgendeine Fläche frei ist, und sei sie brötchengroß, wird sie mit Broschüren und Infos ausgelegt. IBA allgegenwärtig. Ob im Tabakladen, Honigfabrik, Bügerhaus, Freizeithaus Kirchdorf-Süd, beim Bäcker, im Reisebüro, SBB, AIW, treffpunkt.elbinsel - IBA everywhere. Wie singen doch die Beatles so schön: "Here, there and everywhere" ...
Am Dienstag den 26.10., gab es eine Großveranstaltung im Schuppen 52 A: "IBA FORUM 2010: Halbzeitbilanz". Ich war auch eingeladen. Nur: Bis 13 Uhr hatte ich einen Pflicht-Termin beim A-Amt, danach aß ich zu Mittag in einem Behinderten-Treff. So achtete ich nicht auf die Zeit - und schon war sie mehr als knapp. Mein Kunstbüro veranstaltete nämlich am selben Tag sein legendäres allmonatliches Abendessen. * Ein Bekannter erzählte, das Bilanzierungs-event sei gut besucht gewesen: 250-300 Leute. Mir fiel ein Stein vom Herzen. So war bestimmt niemandem auf,gefallen, daß ich fehlte. Manchmal ist es gut, unsichtbar zu sein. Ich erlebte bisher fünf größere bis SEHR große IBA-Veranstaltungen - richtig weggehauen hat mich bisher noch keine. Leider. NOCH nicht. Na schön - ich bin kein VIP (very important person), sondern nur ein LIP (little important person). Die offizielle Atmosphäre gewisser events schüchtert mich ein - da muß ich wohl noch etwas trainieren, um den erwarteten Strahlemann zu machen. Zugegeben: Auf mich und das Kunstbüro Wilhelmsburg hat die IBA nicht gewartet. Oder doch?! Die "Busgalerie" war eine Chance, das läßt sich nicht verleugnen. Ich möchte über diese Steilvorlage zu Beginn der ersten IBA-Halbzeit (Juli 2007) an dieser Stelle jedoch nicht ausführlicher eingehen. - Mein Gewährsmann sagte mir, daß die IBA voll auf Erfolgskurs liege - fast alle bisherigen Ziele wurden erreicht. Umso besser! Nachdem bei der Veranstaltung auf dem Wi.burger Parkdeck, beim EZ, einige Besuchger vorzeitig hinausbegleitet wurden, dürfte die Halbzeit-Ansprache ohne Störungen verlaufen sein. "Seid nett zueinander!" Das SPD-Motto der 50-er Jahre gilt bis heute, uneingeschränkt. Und wer NICHT nett ist, tut gut daran, so zu tun als SEI er nett, sonst er lebt er nicht so nette Dinge. *
Bei mir stapeln sich Broschüren und Einladungen, auch in meiner Wohnung herrscht die IBA. Am 1. und 2. Dezember findet das "IBA LABOR zum ENERGIE-ATLAS Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg" statt. WOW! Was für ein Titel! Und erst das Programm! Was da an Profs, Direktoren, Staatsräten, Dr.Ing's etcpp angeführt wird - die reinste VIP-Gala. In die Promi-Phalanx wurde sogar eine "Bewohnerin Wilhelmsburgs" eingeschleust! Da kann nur wirklich nichts mehr schief gehen. Und erst der Kostenbeitrag: 60 € für einen GANZEN TAG, ermäßigt läppische 30 €. Soviel bezahlst du beim HSV für anderthalb Stunden. Mit anderen Worten: Die IBA ist angekommen. Danke. Leider habe ich mein Geld für Dezember schon verplant. Macht nichts.
Raimund Samson, LIP

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