Mittwoch, 10. November 2010

Offener Brief an den IBA-Geschäftsführer

Sehr geehrter Herr Hellweg!
Kürzlich erschien das IBA-Buch "Kreativität trifft Stadt". Diese Anthologie enthält einen Artikel von Anke Haarmann über das KWW mit dem Titel "Kunst Werk Wilhelmsburg ..." (S. 56-63). Darin erwähnt Frau H., die bereits im November 2009 aus dem KWW ausschied, weder die Wanderausstellung, die ich 9 Monate lang organisierte, noch die von mir ins Leben gerufene Dienstag-Runde, die ein Jahr lang Bestand hatte, noch den Förderkreis Wilhelmsburger Kunstbüro e.V., der als offizieller Träger der Wanderausstellung fungierte. Auch ich werde mit keinem Wort erwähnt.
Es handelt sich hier um einen gezielten Akt der Ausgrenzung. Verantwortlich zeichnen dafür neben der Autorin Gerti Theis und Constanze Klotz. Die beiden Damen werden im Impressum unter "Konzeption und Projektleitung" genannt.
In einem Interview mit Thomas Kutzner (S. 64-67) heißt es "... organisiere ich gemeinsam mit dem Künstler Raimund Samson vom Förderverein Kunstbüro..." Diese Bemerkung war in einem Interview-Vorabdruck gestrichen worden. Daß sie in dem Buch erscheint, ist allein dem Umstand zu verdanken, daß Herr Kutzner darauf beharrte, wie er mir sagte, daß sie abgedruckt wird. Mit anderen Worten: Im Vorfeld der Publikation war der Original-Text des Interviews zunächst verfälscht worden, um meinen Verein und mich auch aus diesem Text-Beitrag auszuschließen. Für die Redaktion verantwortlich zeichnen Rainer Müller, Redaktionsbüro Texturban/ Constanze Klotz, IBA Hamburg GmbH, hamburg."
Herrn Müller kene ich nicht, mit Frau Klotz (ehem. Günther) sammelte ich einschlägige Erfah-rungen. Ich vermute, daß die Manipulation des Original-Textes von Frau Klotz vorgenommen wurde.
Dies ist bereits das zweite Mal, daß der "Förderkreis Wilhelmsburger Kunstbüro e.V." (22 Mitglieder), dessen Vorsitzender ich bin, von der IBA ausgegrenzt wird. Zur Erinnerung: 2007 erschien die IBA-Broschüre "Bildungseinrichtungen auf den Elb-Inseln". 2006 war mein Verein angeschrieben worden, daran mitzuwirken. Ich verschickte entsprechende Infos an die Redaktion und vergaß die Angelegenheit. Leider erst 2009 geriet mir die aufwendig gestaltete Broschüre in die Hände. In dem Werk, das ca. 100 Vereinen und Institutionen breiten Raum zur Selbstdarstellung gewährt, wird der Förderkreis mit keinem Wort erwähnt. In einem Anhang werden statt dessen sogar 13 "Einrichtungen ohne Beschreibung" aufgelistet, darunter mehrere, die ihren Sitz garnicht auf den Elb-Inseln haben.
Bereits aus dieser IBA-Publikation wurden wir also ausgegrenzt, ohne zu wissen, weshalb - mit weitreichenden negativen Folgen für unseren Verein etwa bei unserem Projekt "Busgalerie". Nun also der zweite Streich.
Der Kunstbüro-Verein (22 Mitglieder) ist seit 1989 in diesem Stadtteil aktiv. Wir organisierten mehr als 80 Lesungen, gaben bisher 21 Ausgaben von 2 ZS heraus (darunter "ELB-INSEL - Zeitschrift für Kunst und Kultur"), organisierten zahlreiche Gruppen- und Einzel-Ausstellungen, gingen mit 214 Radio-Sendungen zum Thema Kunst und Kultur (FSK bzw. Offener Kanal) an die Hörerschaft etc etc etc. * Ausgerechnet ein Verein, dessen Bestreben seit mehr als 20 Jahren darin besteht, Menschen in künstlerische und kulturelle Projekte einzubeziehen, wird von der IBA ausgegrenzt. Uns widerfährt das Gegenteil von dem, was wir für andere tun. Das ist paradox bzw. pervers.
Ich protestiere in meiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender gegen die Zensur, Manipulati-onsversuche und Ausgrenzung. Außerdem verlange ich, daß die Auslieferung des erwähnten Buches "Kreativität trifft Stadt" eingestellt, dasselbe überarbeitet und neu herausgegeben wird. Wir beanspruchen hierbei angemessenen Platz für die Darstellung unserer Aktivitäten.
Darüber hinaus möchten wir wissen, was Frau Theis und Frau Klotz dazu bringt, uns als altein-gesessenen Verein vor die Tür zu setzen. Wir sind als gemeinnützig anerkannt. Es gab weder in der Vergangenheit noch gibt es jetzt irgendwelche Beanstandungen, Ermittlungsverfahren o.ä. gegen den "Förderkreis W.b. Kunstbüro e.V." oder gegen mich.
* Werten Sie diesen Brief bitte nicht als gegen Sie persönlich gerichtete Kritik. Wir wissen, daß Sie anderes zu tun haben, als die Redaktion und Projektleitung bei der Erstellung eines Buches zu kontrollieren. ich weise Sie aber darauf hin, daß wir weitere Schritte unternehmen werden, wenn es nicht zu einer für uns befriedigenden Klärung (s.o. unsere Forderungen) dieser perfiden Angelegenheit gibt. Wir bitten um eine verbindliche Stellungnahme bis zum 20.11.
Ich verbleibe mit freundlichem Gruß 10.11., Raimund Samson für den "Förderkreis Wilhelmsburger Kunstbüro e.V."

1 Kommentar:

Erich Heeder hat gesagt…

Tja, - so ist das!!! Da reißt sich jemand den Arsch auf, für die Sache, oder den Stadtteil, und ihm wird nicht mal gedankt!! Es wird so gar an einen vorbei gearbeitet, das ist noch viel schlimmer!! Da sitzen ein paar Leutchen an einem grünen Tisch, und arbeiten träumend vor sich hin!! Da wird nur durch die eigene rosa rote Brille gestarrt, und sich im eigenen Dreck gesuhlt!! Da bleiben die anderen mal auf der Strecke, was man eigendlich nicht glauben kann!! Aber das kennt fast jeder, der sich irgen wo einbringen tut!!
Was will man schon von denen verlangen, wenn die vor lange weile nur Blödsinn verzapfen!! Nee,- das tut weh, sehr weh, denn auch wir (ich) weiß wo von ich hier schreibe!! Mir wäre es am liebsten, die machen alles alleine!! Aber da mit hilft man den Stadtteil auch nicht, und das ist das Problem!! Wenn man nirgends mit gewirkt hat, dann soll man sich auch nicht hinter her wundern, das da bei nur Mist heraus kommt!! Man kann sich nicht beschweren, man kann sich nicht mal wehren, und vieles mehr!! denn es bleibt ja so wie es ist!!
Gibt es für so ein Fehlverhalten über haupt eine Lösung??

Erich Heeder / Stadtteilkünstler