Samstag, 19. Oktober 2013

DADA für die Elb-Insel

Auf der Elb-Insel gibt es sehr viele ganz tolle Künstler“ lese ich im Elbe-Wochenblatt, und „Für die Besucher ist es toll, wenn Künstler ihre Häuser und Wohnungen öffnen ...“  Wirklich toll! Wird hier aus einer Werbebroschüre der spd oder der Kulturbehörde zitiert? Oder wurden diese nichtssagenden Sprüche aus einer PR-Kampagne der Grünen oder der FDP abgekupfert? Es klingt verdächtig nach Politik und Blablabla. NEIN! Die Zitate stammen, wenn ich dem Wochen-blatt glauben darf, von der Organisatorin der 3. EK+A-Tage. ** Zweimal hab ich mitgemacht – jetzt reichts mir. Der Job der SPD, Grünen, FDP im Kulturbereich war schon immer Nivellierung: Gleich-macherei. Genauer hinkucken tut niemand von denen. + so ähnlich läufts auch bei den Ateliertagen. Pauschal alle loben – damit’s nach VIEL und GANZ DOLL und kuschlig aussieht? * Es wird so ähnlich gehen wie mit „Läden leuchten“. Am Anfang waren’s ne Handvoll, dann wurden’s immer mehr, eine Frau war so clever, den Laden an sich zu reißen + ein paar Euro zu kassieren. Mit zunehmender Masse wuchs der Frust bei einzelnen Kreativen. Luftschlösser erwiesen sich als papieren, ernsthafte Fragen nach der Qualität stellte sowieso niemand (: LAUT --– insgeheim hielt jeder sich für den/die Beste/n, log aber „natürlich“, wenns drauf ankam, denn Frau will nicht als Spielverderberin oder „Nestbeschmutzerin“ gelten.) ... Jetzt also die 3. EK+A-Tage, die zwar nicht SPD-, Grünen- etcetc. Broschüren direkt entspringen, aber indirekt nichts anderes sind. Kunst? KUNST?  K U N S T ?? Jede/r ist ein ganz toller Künstler = Niemand. ** Erinnern wir uns: Vor ca. 100 Jahren machte DADA groß von sich reden. Mit DADA wird der Begriff „Anti-Kunst“ verbunden.  Die DADA-Leute (Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Hans Arp, Johannes Baargeld u.v.a.) waren Kreative, die die bürgerliche Gesellschaft und ihren bürgerlichen, konformen künstlerischen Ausdruck komplett ablehnten. So machten sie Kunst und Anti-Kunst zugleich. Man soll das nicht imitieren –wir leben in anderen Zeiten- aber doch darüber nachdenken. Und, aus meiner Sicht, hochleben lassen. Denn was wir heute haben ... angeblich „sehr viele ganz tolle Künstler“ allein auf den Elb-Inseln? Hahaha. Ich halte das für einen Werbetrick, mit dem die Organisatorin alle auf einen Streich hinter sich bringen will. Ohne sich die Mühe zu machen, mal genauer hinzuschauen. Dabei hatte ich ihr schon im letzten Jahr gemailt, daß ich mit dieser Kunst-Szene auf den Elb-Inseln nichts mehr zu tun habe. + mit dem Meisten davon auch nie hatte. * Es gibt auch so genug zu entdecken, zu erfinden, zu spielen. Mal abgesehen von wenigstens 50.000 InsulanerInnen, die eh nicht das geringste Interesse an „Kunst“ haben. Und hatten. Und haben werden.   * Raimund + **

Keine Kommentare: