Mittwoch, 26. August 2015

Popup - Neo-IBA in Wilhelmsburg

Die späten 50-er (Richard Hamilton) und die 60-er Jahre bis hinein in die 70-er waren die Blüte und Hoch-Zeit des POP. Da waren nicht nur die Beatles, Rolling Stones und andere US- und englische Musiker. Geradezu revolutionär war der Einfluß von Roy Lichtenstein, Andy Warhol und anderen Protagonisten des Pop, die Kunst und gesellschaftliche Realität miteinander verknüpften und überhöhten - oder banalisierten, je nachdem. * Aus begeisternder, innovativer Kunst wurde eine Mode, schließlich Masche. Denkbar einfach gestrickt und per Knopfdruck simulierbar. Mittels Internet und digitaler Datenverarbeitung machst du heute Pop, indem du eine Schublade aufziehst + auf eine paar Knöpfe drückst und Tasten bedienst. Jeder ist ein Künstler - also niemand. Alles ist Pop - Pop ist inflationär. * Die IBA instrumentalisierte 6 Jahre lang Künstler, peppte und poppte ihr Image auf - und überließ anschließend das Feld den Epigonen. "Hirn und Wanst" ist so eine Initiative, Nachfolge-Projekt der IBA. Auch wenn der junge Mann, der "Hirn und Wanst" lenkt, behauptet, er habe mit der IBA nichts zu tun. Alles Trickserei! Clever! *** In Hamburg wird gefördert, was a) Imagewerbung verspricht, b) kommerziell erfolgreich sein könnte und c) political correct ist. Mit anderen Worten: Neoliberale Wirtschaftsregeln werden wie ein Koch-Rezept auf Kunst und Kreativität übertragen. Eigentlich kann das nicht gut gehen, denn so kann nicht Kunst entstehen. ABER: In Hamburg haben die Verantwortlichen zwei Augen, um wenigstens eines davon zuzudrücken. Außerdem: Behauptet jemand alles Ernstes, es ginge hier um Kunst? Na also! Es geht nicht um Kunst - es geht um Pop. Pop ist alles. Jeder ist Pop. Pop und positiv denken. Also SPD und Grüne. Der "Hirn + Wanst"-Macher Marado ist ein erfahrener Kultur-Manager. So gelang es ihm, das Bezirksamt HH-Mitte, Deutsche Bank, Hamburg Energie, Hamburg Kreativ Gesellschaft, Hamburg Marketing, SAGA GWG, Sanierungsbeirat südl. Reiherstieg4tel + Sprinkenhof GmbH als Sponsoren für Popup zu gewinnen. Bestimmt kommen SPD, Grüne und FDP zu einigen Veranstaltungen. Mindestens. Rekordverdächtig. Damit endlich gelingt, was die IBA nicht hinkriegte: Das Wilhelmsburger Wirtschaftsleben zu pimpen.  ** Vom 28. August bis zum 4. Oktober präsentieren Vertreter der creative class in einigen Läden des Reiherstieg4tels (Wilhelmsburg Nord) Ideen und Ptojekte. Die Uhrzeiten sind anders als bei "Lädenleuchten" vor 10 Jahren. 
                                                                                                                                  *RS* 

 
                                                                                 

Keine Kommentare: