Samstag, 29. Januar 2011

Läden leuchten


Bis 2008 gab es in Wilhelmsburg das Projekt "Läden leuchten", bei dem diverse Künstler und Künstlerinnen leerstehende Läden für Ausstellungen (Fotos, Gemälde, Zeichnungen, Dia-Shows), Lesungen und Performances nutzten.
Mein Schaufenster eignet sich gut, um diese Tradition auf einer bescheidenen Ebene fortzusetzen. Die darstellerischen Mittel, die ich verwende, sind nicht perfekt. Ich hoffe, sie nach und nach zuz optimieren. ANDERERSEITS kritisiere ich die IBA gerade auch wegen ihrem Perfektionsdrang. Sie ist mit riesigen Geldsummen ausgestattet und verfügt über einen Apparat, mit dem sie Öffentlichkeitsarbeit in ganz anderen Dimensionen organisieren kann. Die IBA scheint auf dem Weg, ein Monopol über das, was als "kreativ" gilt, zu ergattern. Dabei werden Kunst und Krea-tivität auf vorzeigbare, gut verkäufliche, image- und karrierefördernde Aspekte reduziert. Das komplexe Geschehen, das in Wahrheit von zentraler Bedeutung ist, wird beschnitten.
Dagegen setze ich Bilder, Ideen, Gedanken, die NICHT auf Perfektion abzielen.
In dieser Gesellschaft gilt als qualitativ hochwertig, was sich gut verkaufen läßt.
So nutze ich mein Schaufenster zum Protest gegen die IBA, die schwere Fehler macht im Umgang mit Künstlern und Initiativen, die teilweise schon viele Jahre in diesem Stadtteil aktiv sind.
Genauso wichtig wie Protest ist jedoch, dem Kritisierten etwas entgegenzustellen.
Es geht darum, das eigene Potential zu mobilisieren und produktiv zu machen.
Wenn wir diesen Stadtteil in einer schöpferischen Weise gestalten und verändern wollen, liegt es an uns, die entsprechenden Schritte zu tun.
* Ich entwerfe jeden Monat ein T-Shirt, das sich mit dem Thema "kreativ" befasst. Es wird auch in meinem Schaufenster gezeigt. (siehe ein früherer Blog). * R.S.

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