Vorweg
einige Sätze von Wikipedia über den
französischen Autor und Künstler: „Guy Debord war ein radikaler Kritiker des Kapitalismus und der
kapitalistischen Ideologie
des Konsumismus, den er als
Inszenierung „falscher Bedürfnisse“ anprangert. In seinem Hauptwerk Die Gesellschaft
des Spektakels (1967) entwickelte er eine Theorie des Spektakels: „Das Spektakel
ist das Kapital in einem solchen
Grad der Akkumulation,
dass es zum Bild wird. ... Debords Buch übte vor allem in Frankreich einen
wichtigen Einfluss auf die Bewegung der Neuen Linken um den
Pariser Mai 1968 aus.
Seine antikapitalistische, situationistische An-schauung steht dem Anarchismus
nahe, übernimmt dabei aber auch andere Argumen-tationsmuster aus dem Teil der
Arbeiterbewegung, die allein der Sowjetunion gegenüber
kritisch eingestellt waren. Das zentrale Anliegen Debords war die Aufhebung der
„großen Trennung“ der Individuen voneinander durch eine revolutionäre Praxis
der Selbstver-waltung.
Debord betonte dabei stets die künstlerische
Dimension der Revolution,
die Notwendigkeit der Umwälzung auch des alltäglichen Lebens.“ ** Ich las das
Buch „Die
Gesellschaft des Spektakels“ wie auch Debords 1988 erschienenen „Kommentare zur
Gesellschaft des Spektakels“. Ich finde das Buch schwierig zu lesen
(die Sprache des Autors ist in neomarxistischem Duktus an Hegel, Marx und
Feuerbach orientiert), aber lohnend. „Lohnend“
deshalb, weil Debord kompromißlos und weitsichtig linksradikale Position
bezieht, als Theoretiker; aber er ist eben auch ein Dichter und Künstler. Der
Begriff des Spektakels steht bei ihm paradigmatisch für den Kapitalismus
und seine Existenz- und Präsentationsformen.
** In mehreren Abschnitten (91, 92, 93, 94) befasst er sich auch mit Bakunin
und den Anarchisten. „Bakunin
bekämpfte die Illusion einer Abschaffung der Klassen durch den autoritären
Gebrauch der Staatsmacht, weil er die Neubildung einer herrschenden
bürokratischen Klasse und die Diktatur der Gelehrtesten oder derer, die dafür
gehalten werden, voraussah.“ (Anm. des Bloggers: „die Neubildung einer
herrschenden bürokratischen Klasse“ geschah später in der Sowjet-Union – und
diese herrschenden Bürokraten bezogen sich auf Marx). Marx wiederum „denunzierte bei Bakunin und seinen
Anhängern den Autoritarismus einer konspirativen Elite, die sich absichtlich
über die Internationale gestellt hatte, mit der extravaganten Absicht, der
Gesellschaft die unverantwortliche Diktatur der Revolutionärsten oder derer,
die sich als solche werden bezeichnet haben, aufzuzwingen.“ usw. * Ich bin mir nicht sicher, Debords Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ und
seine Kommentare richtig zu
verstehen. Dies hält mich nicht davon ab, mich eingehender damit zu befassen.
** Zu Debords situationistischem Kreis
gehörten viele Künstler und Autoren, u.a.
Asger Jorn, der später durch die Gruppe COBRA bekannt wurde, wie auch Dieter Kunzelmann, der später u.a. durch
die Kommune 1 und Teilnahme an terroristischen Aktionen bekannt wurde. ** Am
14. März stelle ich Guy Debords Buch auf einer Veranstaltung der
Philosophischen Runde vor, die sich ab 19 Uhr 30 im WESTEND, Vogelhüttendeich
17, trifft. Vielleicht gibt es eine/n LeserIn, der/die von Guy Debord und den
Situationisten ähnlich fasziniert ist wie der Blogger. **RS** p.s. Sowohl "Die Gesellschaft des Spekatakels" als auch Debords "Kommentare zur Gesellschaft des Spekatkels" können komplett im Internet nachgelesen und kostenlos ge-downloaded werden.
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