Einer
der erfolgreichsten deutschen Kinderbuch-Autoren ist gestorben. Otfried
Preußler wurde über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt mit Erzählungen
wie „Der Räuber Hotzenplotz“, „Das kleine
Gespenst“, „Der kleine Wassermann“. Als Puppenspieler bewunderte ich ihn, zog aber vor, eigene Ideen zu entwickeln. Die
SZ schreibt im Nachruf „Seine
schwierigste Lebensphase begann, als er in den 70-er und 80-er Jahren mit
seinen „Heile-Welt-Geschichten“ in die Kritik einer antiautoritären Pädagogik
geriet.“ Selbst sagte er (Zitat SZ):
„Aber dass ich mit meinen Büchern Erfolg
hatte und dass Preußler mit seinen Geschichten nicht auf die heftig
aufgeschäumte Kindsein-ist-mies-Welle ein-schwenkte, das hat man mir schrecklich
übelgnommen.“ Weiter lese ich: „Lebenslang war er sich selbst der größte
Kritiker, ein christlicher Traditionalist, der sich in der Pflicht seiner
kindlichen Leser sah.“ „Was du für Kinder schreibst, musst du vor deinem
Gewissen für Menschenkinder verantworten können. Dass du für Kinder schreibst,
bietet dir keinen Freibrief auf mildernde literarische Umstände“ wird
Preussler weiter zitiert. Als Blogger sage ich: Auch diese selbstkritische
Sicht spricht für den Mann. Otfried Preußler war ein Schriftsteller und
sehr empathiebegabter Mann, der Kinder und ihre Wahrnehmungsweisen verstand.
Sein auf einer „heilen Welt“ basierender
Ansatz zu erzählen war goldrichtig. **RS**
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