1997 erschien das Buch erstmals, konnte auf der Biennale in Venedig käuflich erworben werden. Irgendwann kam der Schinken auch auf den Buchmarkt. Ich erwarb die kompakte Anthologie bzw. den Kunst-Katalog schließlich bei 2001, zu stark herabgesetztem Preis. "Die Wiener Gruppe - the visual works and the actions - a moment of modernity 1954-1960" wiegt wenigstens fünf Pfund -hier stehen Quantität und Qualität in ausgeglichenem Verhältnis! Der Band enthält neben Texten und Collagen auch zahlreiche Fotos von Friedrich Achleitner, H.C.Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener sowie Personen aus dem Umfeld. Und eine CD mit Ausschnitten aus Lesungen, Interviews, frühen Filmen usw. Die österreichische Gruppe war in den 50-er Jahren mit Lesungen und literarischem Cabarett mit stark aktionistischen Elementen in die Öffentlichkeit gegangen. Ich war Fan seit 1969, als ich erstmals von der Gruppe hörte und Texte von ihr las - da existierte sie schon längst nicht mehr. H.C.Artmann bezweifelte, daß es überhaupt eine "Gruppe" gewesen sei. Die "Gruppe" sei eine Erfindung der Medien. Man habe sich nur in Kaffeehäusern getroffen und gegenseitig Texte vorgelesen. Das Kompendium enthält Werke, die größtenteils experimentellen Charakter haben, sprachkritisch sind und dabei durchaus unterhaltsam. - Egal ob echte Gruppe oder nur Ansätze dazu: Die 787 Seiten (ca. A4-Format) enthalten reichlich Material und laden ein zum Schmökern, Staunen, Lesen. * SpringerVerlag Wien/New York isbn 3-211-83021-9 R.S.
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