Dienstag, 4. September 2012

Gentrifizierung Ultra (2)


Anke ist wieder da. Anke Haarmann. Wer hätte das gedacht?  Ende 2009 verschwand sie plötzlich aus dem KWW (KunstWerkWilhelmsburg) und ward nicht mehr gesehn. Dabei hatte sie schon eine längere Phase bedeutender interventionistischer Aktivitäten hinter sich. * Schauen wir zurück: 2008 betrieb A.H. ein IBA-Büro in der Fährstraße (heute das Tattoo-Freestyle-Studio) und mischte mit breit gefächerten Interventionen (KULTUR/NATUR) die Elb-Insel auf. Die Künstlerin, Ausstel-lungsmacherin und Philosophin, die sich u.a. auf Platon und Sokrates bezieht, ließ sich 2009 von der IBA eine zweibändige Doku finanzieren. Danach engagierte sie sich in einem Zusammenschluß von Kreativen, Arbeitslosen und 1€-Job-Vereinen (KunstWerkWilhelmsburg). Gerade für das Kunstbüro Wilhelmsburg ist sie unvergessen. Ihre Interventionen: Zensur bei der Wanderaus-stellung, Instrumentalisierung des Kunstbüro-Vereins u.ä. fanden jedoch nur wenig Beifall. Ende 2009 formulierte der Kunstbüro-Verein auf seiner Mitglieder-Versammlung eine Rüge. Die gute Anke lehnte jedoch die Entgegennahme des Papiers ab. * Den Höhepunkt ihrer „eingreifenden“ Tätigkeiten bildete im legendären IBA-Sommer 2010 ein Artikel in dem IBA-Buch „Kreativität trifft Stadt“. Darin gelang A.H. das Kunststück, die Aktivitäten des KunstWerk-Wilhelmsburg (KWW) so zu verfälschen, daß sie den Kunstbüro-Verein, meine Arbeit und die Wanderausstellung einfach ausgrenzte. Dies war eine besonders zu würdigende Leistung, denn das KWW beruhte im Wesentlichen auf den Aktivitäten des Kunstbüro und seiner Aktiven. Die Wanderausstellung war das einzige Projekt, mit dem das KWW je nach außen in Erscheinung trat. * Nun ist sie also wieder da. Die Komödie geht weiter. Anke Haarmann hat es auf die Titel-Seite des W.I.R. (Wilhelmsburger Insel-Rundblick) geschafft. Kein Wunder, ist sie doch ein Sahnehäubchen der Gentrifizierung. Sie lebt in Altona -  macht also regelmäßig von Norden her den Sprung über die Elbe. Außerdem ist sie Dozentin der Leuphana-Universität Lüneburg. Sie springt also auch von Süden her über die Elbe.  Lt. Gerücht engagiert sie sich nun im Verein „Zukunft Elb-Insel“. – Da kommt mir doch die Idee für ein Theater-Stück. Aufzuführen mit Marionetten oder Handpuppen.. Hauptdarsteller neben Anke Haarmann ist Michael Rotschuh, legendärer Sprecher des „Zukunft Elbinsel“-Vereins. Bei Michael habe ich immer ein TEMPO-Taschentuch parat. Erstens wegen dem Tempo, zweitens wegen der Tränen. Denn: Hand aufs Herz, wem wird nicht feucht um die Augen angesichts des selbstlosen Engagements von Michael?  Michael und Anke ergänzen sich gut.  Bei Michael muß ich weinen – bei Anke kommt Heiterkeit auf.  Eine KOMÖDIE soll dieses Theaterstück auf jeden Fall werden. Ich könnte mir auch vorstellen, Rollen mit Leuten von der „Kunst-Schute“ zu besetzen. Die betreiben ein „Labor für Interventionen“. Es wird u.a. von der IBA finanziert, passt also auch von daher zu Anke Haarmann. Es schließt sich ein Kreis. * Fazit: Schauen wir optimistisch in die Zukunft. Bei so viel Engagement und Interventionen von außen wie von innen brauchen wir Wilhelmsburger uns keine Sorgen zu machen. Oder?   *R.S.* 

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