Mittwoch, 28. November 2012

Matussek in Wilhelmsburg (mittenmang)




Das war, endlich wieder mal, ein Nachmittag nach meinem Geschmack. Matthias Matussek las im mittenmang und stellte sein neues Buch „Die Apokalypse nach Richard – Eine festliche Geschichte“ vor. Sehr gekonnt der Vortrag, literarisch ausgetüftelt die Story: Eine Kreativ-Reise durchs Genre der Weihnachts-Erzählung, gut erfunden mit (starken) autobiografischen Bezügen. Am Tisch auf dem kleinen, schwarz ausstaffierten Podium im Restaurant am Stübenplatz saß ein Profi, dem es sichtlich Vergnügen bereitete, aus seinem Selbstgeschriebenen vorzutragen. Er tat dies mit kräftiger Stimme, immer wieder mal mit einer Hand ausholend, emphatisch. Meine Augen waren 83,7 %-ig beim Vortragenden und zu ca. 11,26 % bei meinem Nachbarn Dietmar, der mit flinker Hand den Dichter porträtierte. Dadurch wurde alles noch intensiver und spannender. * Ich war ein wenig auf das Katholische fixiert (jemand sagte mir, der Autor sei engagierter Kathole), aber um den rechten Glauben drehte es sich gar nicht. Es ging wohl um ein gewichtiges Thema, das jedoch mit viel Humor und guter Laune gestaltet wurde. * Witzig war auch, daß von der Hintergrund-Deko: Große schwarze Buch-staben, die das Wort mittenmang bildeten, nach und nach Teile umkippten, die beiden t’s und das e nämlich. Das rührte wohl vom Temperament des Vortragenden, der die Sprache selber zum Kippen brachte.  * Ich wünsche mir für Wilhelmsburg mehr solcher highlights. Hier ist künstlerisch und kulturell tiefste Provinz. Daran ändern auch die Millionen von IBA und igs nichts. Einzelne Menschen sind’s, von denen Impulse und Ideen ausgehen. + zu denen zählt auch Buchhändler Lüdemann, der den Nachmittag organisierte.           **R.S.**  

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