Am
8. Mai starb der amerikanische Künstler – Dichter Taylor Mead. Er wirkt auf Fotos meist etwas kauzig – vielleicht war er es auch in Wirklichkeit. Mit Sicherheit war er eine höchst originelle Person. Die Süddeutsche
titelte: Warhols erster Superstar. Tatsächlich gehörte Mead ab ca. den
frühen 60-er Jahren zu Warhols Kreisen, spielte auch in einigen seiner Filme
mit. Der Kreative war stets er selber, interpretiere ich Porträts, wohl
nichts lag ihm ferner als jemanden darzustellen, der nicht er war. Die Schriftstellerin Susan Sontag beschrieb Meads Rolle in dem Film „The
Flower Thief“ von 1960 folgendermaßen: „Die
Quelle seiner Kunst ist die tiefste und reinste von allen: Er gibt sich
vollkommen einer bizarren, autistischen Phantasie hin. Es gibt kaum etwas
Attraktiveres. Nach dem vierten Lebensjahr ist das allerdings eher selten“. Und
weiter lese ich in der SZ (Text A.Kreye): „Er
schrieb Gedichte, malte Bilder, doch seine eigentliche Rolle war die des edlen
Naiven. Und jede nachfolgende Boheme-Generation adoptierte ihn aufs Neue. –
Ende der 70-er Jahre war er einer der ersten Künstler, die es wagten, im
Junkie- und Armenviertel Lower Eastside zu wohnen. Dort lebte er bis
vergangenen April in der Ludlow Street, las den Gästen der Bar Max Fish
Gedichte aus Skizzenbüchern vor, die er in Plastiktüten mit sich herumtrug. 380
Dollar bezahlte er für seine winzige Wohnung im Zustand zunehmender
Verwahrlosung...“ Die beiden Einzel-Porträts entnahm ich dem
Buch „GERARD
MALANGA – Selbstporträt eines DICHTERS“.
**RS**
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