Sonntag, 19. Mai 2013

Taylor Mead 1924 - 2013


Am 8. Mai starb der amerikanische Künstler – Dichter Taylor Mead. Er wirkt auf Fotos meist etwas kauzig – vielleicht war er es auch in Wirklichkeit. Mit Sicherheit war er eine höchst originelle Person. Die Süddeutsche titelte: Warhols erster Superstar. Tatsächlich gehörte Mead ab ca. den frühen 60-er Jahren zu Warhols Kreisen, spielte auch in einigen seiner Filme mit. Der Kreative war stets er selber, interpretiere ich Porträts, wohl nichts lag ihm ferner als jemanden darzustellen, der nicht er war. Die Schriftstellerin Susan Sontag beschrieb Meads Rolle in dem Film „The Flower Thief“ von 1960 folgendermaßen: „Die Quelle seiner Kunst ist die tiefste und reinste von allen: Er gibt sich vollkommen einer bizarren, autistischen Phantasie hin. Es gibt kaum etwas Attraktiveres. Nach dem vierten Lebensjahr ist das allerdings eher selten“. Und weiter lese ich in der SZ (Text A.Kreye): „Er schrieb Gedichte, malte Bilder, doch seine eigentliche Rolle war die des edlen Naiven. Und jede nachfolgende Boheme-Generation adoptierte ihn aufs Neue. – Ende der 70-er Jahre war er einer der ersten Künstler, die es wagten, im Junkie- und Armenviertel Lower Eastside zu wohnen. Dort lebte er bis vergangenen April in der Ludlow Street, las den Gästen der Bar Max Fish Gedichte aus Skizzenbüchern vor, die er in Plastiktüten mit sich herumtrug. 380 Dollar bezahlte er für seine winzige Wohnung im Zustand zunehmender Verwahrlosung...“   Die beiden Einzel-Porträts entnahm ich dem Buch „GERARD MALANGA – Selbstporträt eines DICHTERS“.     **RS**

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