Mittwoch, 21. Dezember 2011

Trauer um Horst Eberhard Richter


Am Montag starb in Gießen der Friedensaktivist, Schriftsteller und Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter. L.Schröder schreibt über ihn: "Vielleicht gibt es solche Menschen wie Horst-Eberhard Richter nicht mehr, die sich ganz und gar einer Sache verschreiben, die ihnen gut, richtig und wichtig erscheint. Für Richter war das der Frieden in der Welt, dem er sein Leben widmete. Die Rednerpulte auf den Großdemos der bundesdeutschen Friedensbewegung wurden in den 80-er Jahren sein zweites Zuhause. Das kann man durchaus tugendhaft nennen - ein bezeichnenderweise altmodisches Wort -, man kann es mit einiger Distanz auch bespötteln: "Der gute Mensch von Gießen" ist eins dieser Etiketten." * Als er vor einigen Jahren anmahnte, daß es auch für den gefangenen irakischen Diktator Saddam Hussein menschliche Haftbedingungen geben müsse, wurde er von verschiedenen Medien angefeindet und lächerlich gemacht. Das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" tat sich dabei besonders hervor. Ich fand Richter auch in dieser Situation großartig und konsequent. Entweder gelten Menschenrechte für ausnahmslos ALLE - oder wir können sie vergessen. * Richter trat friedlich und konsequent für humane, pazifistische Ideen ein - und war von daher ein Vertreter der political NON correctness. Er machte sich auch einen Namen als Buch-Autor. Ich empfehle von ihm "Gedanken und Erinnerungen - Wanderer zwischen den Fronten", das 2000 bei Ki+Wi erschien (354 S., isbn 3-462-02890-1). Es enthält viele interessante, unbequeme Gedanken + Denkansätze. + ist in einer gut verständlichen Weise geschrieben. Ich werde das Buch über Weihnachten zum zweiten mal lesen. * HE Richter wurde 88 Jahre alt. *R.S.*

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