Die Generalprobe zur Wiederaufführung von „SEX“ fand im Probenraum der
Schauspiel-Truppe „Meine Damen und Herren“ im Bunker an der Feldstraße statt.
Vier sogenannte „behinderte“ Schauspieler (3 Männer, eine Frau) und drei „nicht-behinderte“
Akteure (3 Frauen) gestalteten ein Potpourri aus streng formalisiertem Sprech-
und auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Agierenden zugeschnittenes Therapie- + Fun-Theater. Es gab an
diesem Mittag diese beiden Aspekte von Sexu-alität: Texte, die an Drastik
nichts zu wünschen übrig ließen, vom „schlecken“, „lecken“, „ficken“ , eine
Mischung aus Brecht-Lyrik und Pornografie ... – und Sex von der eher problematischen Seite, wo eben doch Hemmungen,
Unsicherheit, Unvermögen, „Frigidität“ und was sonst zum Kanon dazu gehört,
dargestellt wurden. Mit Intensität, Herzblut und Spaß gespielt. Eine (nicht nur
mich) entzückende Darbietung. Es
dürfte eine Menge Ausprobieren, Geduld und Empathie gekostet haben, die
Spiel-Ideen bis zu den hier dargestellten Szenen zu entwickeln. * Ich würde das
Stück zum Pflichtprogramm für Hamburger Oberstufen-Klassen machen. Es bietet
Lektionen in mehrerlei Hin-sicht. U.a. böte es originelle und vitale Alternativen zu den s-teifen und drögen Lern-programmen für hanseatische Teens und Twens sowie zum inflationären TV-Rummel mit seiner Kitsch-Romantik. meint * der Blogger *
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen