Anfang 2008 hatte ich mit Koppruch zu tun. Eine
Bekannte machte mich auf den Künstler auf-merksam, der in der Wohlwillstraße sein Atelier betrieb. Ich suchte damals Kreative für die „Wilhelmsburger
Busgalerie“. Koppruchs Bilder wären hervorragend geeignet gewesen, auf großen
Plakatflächen auf der Elb-Insel gezeigt zu werden. Die Hamburgische
Kulturstiftung machte einen Strich durch die Rechnung. Nach anfänglicher Zusage
hieß es plötzlich „Es ist kein Geld mehr da“.
Nils Koppruch hatte sich viele Jahren als „Cheap art“-Protagonist einen Namen gemacht. Er bewies, daß Kunst „billlig“ sein, d.h.
preiswert erworben werden kann, ohne sog. „großer Kunst“ qualitativ
hinterherzuhinken. * Ich traf mich ein einziges mal mit ihm. Ich plante damals
eine neue Website. Nils befürchtete, daß ich mit meinem Namen ihm seinen „Sam.“ – Bereich streitig machen könnte.
Nun, da bestand echt kein Grund zur Sorge. * Einmal erlebte ich den Mann
bei einem kurzen musikalischen Gig. Ein paar Griffe auf der Guitarre, klare
Ansage, Stimme oke. Koppruch war ein inspirierter Typ, in dieser Zeit
lebend aber durchaus an Tradition und Avantgarden orientiert. Er hatte die
Fähigkeit, eine Situation im Nu zu begreifen und spielend zu gestalten. Eine seltene intuitive Begabung. Und Arbeiter. * In der Ztg. lese ich, daß N.K. letzten Mittwoch gestorben ist.
„Friedlich eingeschlafen“. * Einer fehlt, aber das Leben geht weiter. Die Musik
macht weiter, die Inspiration geht weiter, die Intuition macht weiter, die Sensibilität
ebenso, auch die Malerei, das Entwerfen von Skizzen. Alles geht weiter. Nur einer
fehlt. * Die o.a. Bilder entnahm ich dem Buch (2006) „SAM.Dilettant“. Ganz
großartige Sachen darin. *R.S.*
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