Der Kapitalismus, unsere kapitalistische „freie Marktwirtschaft“ erzeugt immer
wieder Nischen, Lücken in der
ökonomischen wie gesellschaftlichen Entwicklung, als logische Folge des Systems.
Diese Nischen sind Freiräume, die genutzt werden können - unabhängig von
ideologischen Denk-weisen und Verhaltensschemata. Es ist eine Frage der Kraft,
ob diese Lücken okkupiert werden. Es ist auch eine Frage der Phantasie.
Wenn
WIR
nicht diese Nischen nutzen, okkupieren, werden es die tun, deren
einziger Zweck darin besteht, ihren Profit zu mehren. Dieser Profit bedeutet
mehr Geld und mehr Immobilien-Wert.
Auf
meinen Spaziergängen sehe ich bisweilen lustige, interessante Graffiti. Ich
fotografierte auch eine schwarz-rote Flagge, die ein paar Tage lang in voller
Breite an einer Fassade in der Fährstrasse flatterte, seit einigen Wochen
jedoch auf Halbmast hängt.
Machen
wir uns nichts vor: Eine Zukunft Elbinsel, die politisch nicht
von SPD und Grünen bestimmt wird, ist höchst unwahrscheinlich. Welche
Änderungen können wir von Kräften erwarten oder erhoffen, welche die Mitte
präsentieren? Die Macht von SPD und Grünen kommt auch daher, daß sie
bezüglich der Themen, die auf der Elb-Insel verhandelt oder diskutiert werden,
Monopole innehaben. Unsere politische
Mitte, die satt, selbstgefällig und erfolgsverwöhnt ist, könnte Gegenwind gut
gebrauchen. Von wo könnte er kommen?
Anarcho-A
plus kommunistischer Hammer+Sichel gleich HERZ, hat ein Träumer auf eine Wand
in der Mokrystraße geschrieben. Diese Gleichung aus drei Klischees wirkt
überaus kitschig. ... - Wenn’s denn so
einfach wäre! ... Die Behauptung ANARCHY IS NOT
CHAOS ist naiv, aber bemer-kenswert. Vielleicht hat
der oder haben die Träumer, die da ihre Slogans los wurden, tatsächlich Pläne,
die den Hauch einer Chance haben, mehr
als nur flüchtige Ideen zu sein.
Ich
fände es wünschenswert.
Skepsis
ist angebracht.
Es
geht darum, das Unmögliche zu versuchen.
Und
sich im Scheitern selbst zu erfahren? * R.S. *
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