Der
BILD-Knaller von heute. Lance Armstrong
ausgelöscht. Naja, nicht ganz. Aber:
Die Aberkennung aller 7 Tour-de-France-Titel ist ein Hämmerchen. * Lance, wie hab ich Dich bewundert! Ein (ehem.) Krebskranker kehrt in den
Leistungs-Sport zurück und gewinnt die Tour de France. Reihenweise! Nur daß Du
Jan Ullrich die Siege vor der Nase wegschnapptest, wurmte mich. Bis sich
herausstellte: Auch Ullrich war gedopt. + ich war so treu-deutsch-doof gutgläubig, „unserem“ Jan so etwas nicht zuzutrauen.
* Leute, wir müssen nach neuen Wegen suchen!
Denn wir wollen gute Unterhaltung. Spannende
Rennen. ODER?! --- Jahrelang
hieß es, man müsse den „Doping-Sumpf
trockenlegen“. Wie wäre es, wenn wir ihn statt dessen ordentlich wässern?! Man müsste nur ein paar Gesetze ändern. Es
müssen Möglichkeiten geschaffen werden, doping-geprägten und doping-freien
Sport auseinander zu halten. Ohne daß
gewisse Spitzenleistungen unmöglich werden. Eine Tour de Doping würde neue Standards setzen. Endlich kein
Versteckspielen mehr, endlich ungehemmte Entfaltung leistungssteigernder
Mittel, endlich wieder Leistungs-Explosionen in Bereichen, die normalen
Sterblichen unzugänglich sind. Endlich keine falsche Scham mehr, wenn einer
beim Dopen erwischt wird. Es wäre sicher ein kleines Päckchen an
Gesetzes-Änderungen zu wuppen. Aber DAS sollte kein ernstes Problem sein. Das erste wäre, daß alle gedopten Sportler,
die an Wettkämpfen teilnehmen, unterschreiben, daß sie freiwillig dopen und daß ihnen die Gesundheits-Risiken bekannt
sind. Sie müssten nachweisen, daß sie krankenversichert sind. Sie müssten dazu
Verträge abschließen, die auch bei Folgeschäden von Doping in Kraft treten. * Was machen wir nun, wenn Eltern,
von Ehrgeiz zerfressen, ihre Zöglinge von Kindesbeinen an mit
leistungsfördernden Substanzen (Pillen, Spritzen) füttern und aufpeppen, bis
hin zu Methoden der Gen-Manipulation?
Hier erkennen wir noch einige Probleme,
für deren Lösung wir noch keine Rezepte aus dem Ärmel schütteln können. Noch...
* Eines ist klar: Das Doping geht weiter. Wenn wir es legalisieren, wird es diesen
Betrug, der uns seit Jahrzehnten beim Sport begleitet + ärgert, nicht mehr geben. Hier tun
sich dolle Möglichkeiten auf. Nutzen wir sie! Neue Möglichkeiten, neue Märkte,
neue Mittel, neue Fernseh-Anstalten, neue Gesetze. Eine neue Moral. Die
Kernaussage dieser neuen Moral wird sein: Hauptsache ehrlich! So werden Doper,
heute noch als „Doping-Sünder“ gebrandmarkt, zu Pionieren einer neuen
Leistungs-Gesellschaft. Der eigene Körper als Labor und Test-Objekt. Das ist
auch Dienst am Kunden, denn über die Legalisierung von Doping werden zugleich neue
Bereiche im Unterhaltungs-Sektor erschlossen. * Für die Wissenschaft und
Medizin wird dies bedeuten: Der Begriff der „Gesundheit“, schon seit längerem
fragwürdig, wird neu definiert werden. Aber damit ist das Ende der Fahnenstange
noch nicht erreicht. meint *R.Till.S.*
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