Dienstag, 23. Oktober 2012

Tour de Doping


Der BILD-Knaller von heute. Lance Armstrong ausgelöscht. Naja, nicht ganz. Aber: Die Aberkennung aller 7 Tour-de-France-Titel ist ein Hämmerchen. * Lance, wie hab ich Dich bewundert!  Ein (ehem.) Krebskranker kehrt in den Leistungs-Sport zurück und gewinnt die Tour de France. Reihenweise! Nur daß Du Jan Ullrich die Siege vor der Nase wegschnapptest, wurmte mich. Bis sich herausstellte: Auch Ullrich war gedopt. + ich war so treu-deutsch-doof gutgläubig, „unserem“ Jan so etwas nicht zuzutrauen. * Leute, wir müssen nach neuen Wegen suchen! Denn wir wollen gute Unterhaltung. Spannende Rennen. ODER?!  --- Jahrelang hieß es, man müsse den „Doping-Sumpf trockenlegen“. Wie wäre es, wenn wir ihn statt dessen ordentlich wässern?! Man müsste nur ein paar Gesetze ändern. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, doping-geprägten und doping-freien Sport auseinander zu halten. Ohne daß gewisse Spitzenleistungen unmöglich werden. Eine Tour de Doping würde neue Standards setzen. Endlich kein Versteckspielen mehr, endlich ungehemmte Entfaltung leistungssteigernder Mittel, endlich wieder Leistungs-Explosionen in Bereichen, die  normalen Sterblichen unzugänglich sind. Endlich keine falsche Scham mehr, wenn einer beim Dopen erwischt wird. Es wäre sicher ein kleines Päckchen an Gesetzes-Änderungen zu wuppen. Aber DAS sollte kein ernstes Problem sein.  Das erste wäre, daß alle gedopten Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen, unterschreiben, daß sie freiwillig dopen und daß ihnen die Gesundheits-Risiken bekannt sind. Sie müssten nachweisen, daß sie krankenversichert sind. Sie müssten dazu Verträge abschließen, die auch bei Folgeschäden von Doping in Kraft treten. * Was machen wir nun, wenn Eltern, von Ehrgeiz zerfressen, ihre Zöglinge von Kindesbeinen an mit leistungsfördernden Substanzen (Pillen, Spritzen) füttern und aufpeppen, bis hin zu Methoden der Gen-Manipulation?  Hier erkennen wir noch einige Probleme,  für deren Lösung wir noch keine Rezepte aus dem Ärmel schütteln können. Noch... * Eines ist klar: Das Doping geht weiter.  Wenn wir es legalisieren, wird es diesen Betrug, der uns seit Jahrzehnten beim Sport begleitet + ärgert, nicht mehr geben. Hier tun sich dolle Möglichkeiten auf. Nutzen wir sie! Neue Möglichkeiten, neue Märkte, neue Mittel, neue Fernseh-Anstalten, neue Gesetze. Eine neue Moral. Die Kernaussage dieser neuen Moral wird sein: Hauptsache ehrlich! So werden Doper, heute noch als „Doping-Sünder“ gebrandmarkt, zu Pionieren einer neuen Leistungs-Gesellschaft. Der eigene Körper als Labor und Test-Objekt. Das ist auch Dienst am Kunden, denn über die Legalisierung von Doping werden zugleich neue Bereiche im Unterhaltungs-Sektor erschlossen. * Für die Wissenschaft und Medizin wird dies bedeuten: Der Begriff der „Gesundheit“, schon seit längerem fragwürdig, wird neu definiert werden. Aber damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.  meint   *R.Till.S.*   

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