Fünfeinhalb Jahre nach der ersten erschien im November
die überarbeitete, erweiterte Neu- Ausgabe des Kompendiums (Katalogs) Bildungseinrichtungen auf den Elb-Inseln. Diesmal
sind wir, der Kunstbüro-Verein, dabei. Mit einiger Verzögerung wurde uns, nach
meiner Rekla-mation, ein Beleg-Exemplar zugesandt, inclusive großer
Insel-Landkarte mit den eingezeich-neten Einrichtungen. Herausgeberin ist die IBA.
„MUSS das sein?“, werdet ihr, einige Blog-LeserInnen vielleicht fragen. „Steht das Kunstbüro nicht kritisch der IBA
gegenüber?“ *** Meine
Antwort –ich sage dies auch im Namen der anderen Vereins-Mitglieder: „JA, es MUSS sein“. Auch wenn wir, seit 2010, der IBA kritisch bis
ablehnend gegenüberstehen. Seinerzeit hatte ich mich beim IBA-Chef, Herrn
Hellweg, darüber beschwert, daß wir in die Erstauflage nicht aufgenommen
wurden. Daraufhin bekam ich einen freundlichen Brief von ihm, in dem er
versprach, daß der „Förderkreis
Wilhelmsburger Kunstbüro e.V.“ bei
einer Neuauflage mit einbezogen werde. Ich sehe: Uli Hellweg hat Wort
gehalten. *** Mein Kunstbüro-Verein ist seit
24 Jahren in diesem Stadtteil (und darüber hinaus) mit dem Veranstalten von
Lesungen, Ausstellungen (Einzel- und Gruppen-Ausst.), der Herausgabe von
Zeitschriften und Antho-logien, 10 Jahre lang Radio-Sendungen (mehr als 200
Sendungen) etc etc aktiv. Diese ganzen
Aktivitäten sind –im weiteren wie engeren Sinn- Bildungsarbeit. Was
Kunst-Aktivitäten im Stadtteil betreffen, ist das Kunstbüro der Verein, der über die meisten
Erfahrungen verfügt. Was den Bereich der KUNST betrifft, sind wir Pioniere auf der Elb-Insel. Und (auch)
deswegen ist es richtig, trotz aller Kritik, zu denen gezählt zu werden, die Bildungsarbeit betreiben. Die IBA, als
staatliche übergreifende und mit sehr viel Macht und Geld ausgestattete
Einrichtung, verfügt über ein Monopol, das auch ein Monopol darüber ist, wie
der Begriff „Bildung“ zu definieren sei. Die IBA übt, faktisch, mit ihren Publikationen, eine Art Definitions-Hoheit aus. Außer mir bzw. dem Kunstbüro-Verein, scheint das noch niemandem aufgefallen zu sein. 2007 wurden wir einfach ausgklammert,
als gäbe es uns garnicht. Das war nicht hinnehmbar. *** Die Neuausgabe enthält, wenn ich
richtig zählte, fast 200 Einrichtungen., fast doppelt so viele wie zuvor. Es
sind auch einige Doppel-Nennungen (sozusagen „Einrichtungen in der
Ein-richtung“) dabei. Aber klar wird: Das Spektrum ist breiter, als anfangs
festgelegt wurde. *** Leider fehlt –ein schweres Manko- auch in
dieser Ausgabe eine Definition, was von den Hrsg. unter „Bildung“ und
„Bildungseinrich-tung“ verstanden wird.
Denn jeder halbwegs intelligente Mensch wird einsehen, daß etwa von einer Buchhandlung Bildungsarbeit betrieben
wird. Zumal wenn dort nicht nur Bücher verkauft, sondern Lesungen,
Diskussionsrunden u.ä. veranstaltet werden. Die Buchhandlung Lüdemann ist so ein Ort. * Auch die Aktivitäten
des AKU, ArbeitsKreis
Umstrukturierung, der u.a. eine Website unterhält und Broschüren her-ausgibt,
sind, sogar im engeren Sinn, als Bildungsarbeit interpretierbar. „Bildungsarbeit“,
indem u.a. der Sinn für Gentrifizierung geschärft wird. *** Leider finde ich
keinen Ansatz im Buch, den Begriff "Bildung" zu modifizieren.
*** RS ***
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