Nachdem
sie sie jahrelang leugnete, scheint nun auch bei der Internationalen
BauAusstellung eine wesentliche Wahrheit nicht mehr
kaschierbar zu sein: Die Mieten in diesem Stadtteil steigen, und zwar
überproportional. Und selbstverständlich auch als Folge der von der IBA
initiierten umfangreichen Maßnahmen, sprich Gentrifizierung. *** IBA-Mitarbeiter_innen verteilten einen Flyer. Darauf propagiert die IBA unter
dem Stichwort RESILIENZ: „Anpassungsfähigkeiten
stärken Lernprozesse in Gang setzen“. „Selbstkritisch“ gesteht Gesch-führer Uli Hellweg: „Wir haben den IBA-Effekt auf
den Wohnungsmarkt unterschätzt. Die Metropole des 21. Jahrhunderts muss Hilfsmittel
bereit stellen, wie auch die Schwächsten weiterhin Teil der Internationalen
Stadt-gesellschaft bleiben können. Deswegen haben wir zusammen mit der Freien
und Hansestadt Hamburg das neue Kernthema Resilienz entworfen“. Wir
haben verstanden! Um einen –gerade für Betroffene- einfachst zu verstehenden Tatbestand „wissenschaftlich“
zu bezeichnen und zu um-manteln, wird dann gleich mal ein Fremdwort eingeführt.
Der Trick ist nicht schlecht: Der Normalbürger wird abgeschreckt, sich mit der
Thematik zu befassen. Gleichzeitig dient der Flyer als Alibi. Was nicht mehr
totgeschwiegen werden kann, wird nun „zugegeben“. Das ist clever, überzeugt
mich aber nicht. *** Parallelen zur „Akademie der Nachbarschaften“ sind
unverkennbar. Statt tatkräftig und
glaubhaft die Bedingungen für gute Nachbarschaft zu verbessern, wird eine wissenschaftliche
Ebene angestrebt und „experimentiert“ und „geforscht“. So auch jetzt: „Wir experimentieren: mit
neuen Wohnformen ...“ und „Wir erforschen: Welche individuellen Fähigkeiten ermöglichen
die Verbesserung des Selbstwertgefühls ...“ lese ich. Mir scheint: Weder
bei der „Akademie der Nachbarschaften“ noch beim neuen „Leitthema Resilienz“
spielen Sorge, Mitgefühl oder Solidarität eine Haupt-Rolle, sondern eher
Eitelkeit, Sicherheitsdenken (die eigene Karriere, ein Flyer als Alibi) und,
nennen wir es vulgär-deutsch beim Wort: Klugscheißerei. Die IBA und deren Verantwortliche im Rathaus
haben gut klugscheißen. So funktioniert es immer. Vollendete Tatsachen schaffen, anschließend klugscheißen. Danke Hansestadt Hamburg, danke Deutscher Staat. *** Sehenden Auges werden
krasse Fehler gemacht, Seilschaften bedient, die Macht abgesichert.
Leidtragende sind die einfache Bevölkerung, der „Kleine Mann“. Ausgerechnet in
Wilhelmsburg will die IBA mit dem hochwissenschaftlichen Begriff „Resilienz“
punkten. Papier ist bekanntermaßen geduldig. *** Wer sich näher mit dem Thema „Resilienz“ befassen
will, klicke auf die aku-Website Achtung Fake! Eine mir wohlgesonnene Leserin wies darauf hin, daß ihrer Ansicht nach der Resilienz-Flyer eine Fälschung sei. Tatsächlich findet sich kein entspr. Papier
auf der offiz. IBA-Homepage. Gut gemachter Fake, oke! Ich habs nicht gemerkt !
auf der offiz. IBA-Homepage. Gut gemachter Fake, oke! Ich habs nicht gemerkt !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen