Montag, 29. April 2013

IBA: Neues Leitthema "Resilienz"


Nachdem sie sie jahrelang leugnete, scheint nun auch bei der Internationalen BauAusstellung  eine wesentliche Wahrheit nicht mehr kaschierbar zu sein: Die Mieten in diesem Stadtteil steigen, und zwar überproportional. Und selbstverständlich auch als Folge der von der IBA  initiierten umfangreichen Maßnahmen, sprich Gentrifizierung. ***  IBA-Mitarbeiter_innen verteilten  einen Flyer. Darauf propagiert die IBA unter dem Stichwort RESILIENZ: „Anpassungsfähigkeiten stärken  Lernprozesse in Gang setzen“.  Selbstkritisch“ gesteht Gesch-führer Uli Hellweg: „Wir haben den IBA-Effekt auf den Wohnungsmarkt unterschätzt. Die Metropole des 21. Jahrhunderts muss Hilfsmittel bereit stellen, wie auch die Schwächsten weiterhin Teil der Internationalen Stadt-gesellschaft bleiben können. Deswegen haben wir zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg das neue Kernthema Resilienz entworfen“.  Wir haben verstanden! Um einen –gerade für Betroffene-  einfachst zu verstehenden Tatbestand „wissenschaftlich“ zu bezeichnen und zu um-manteln, wird dann gleich mal ein Fremdwort eingeführt. Der Trick ist nicht schlecht: Der Normalbürger wird abgeschreckt, sich mit der Thematik zu befassen. Gleichzeitig dient der Flyer als Alibi. Was nicht mehr totgeschwiegen werden kann, wird nun „zugegeben“. Das ist clever, überzeugt mich aber nicht. *** Parallelen zur „Akademie der Nachbarschaften“ sind unverkennbar.  Statt tatkräftig und glaubhaft die Bedingungen für gute Nachbarschaft zu verbessern, wird eine wissenschaftliche Ebene angestrebt und „experimentiert“ und „geforscht“. So auch jetzt: „Wir experimentieren: mit neuen Wohnformen ...“ und „Wir erforschen:  Welche individuellen Fähigkeiten ermöglichen die Verbesserung des Selbstwertgefühls ...“ lese ich. Mir scheint: Weder bei der „Akademie der Nachbarschaften“ noch beim neuen „Leitthema Resilienz“ spielen Sorge, Mitgefühl oder Solidarität eine Haupt-Rolle, sondern eher Eitelkeit, Sicherheitsdenken (die eigene Karriere, ein Flyer als Alibi) und, nennen wir es vulgär-deutsch beim Wort: Klugscheißerei. Die IBA und deren Verantwortliche im Rathaus haben gut klugscheißen. So funktioniert es immer. Vollendete Tatsachen schaffen, anschließend klugscheißen. Danke Hansestadt Hamburg, danke Deutscher Staat. *** Sehenden Auges werden krasse Fehler gemacht, Seilschaften bedient, die Macht abgesichert. Leidtragende sind die einfache Bevölkerung, der „Kleine Mann“. Ausgerechnet in Wilhelmsburg will die IBA mit dem hochwissenschaftlichen Begriff „Resilienz“ punkten. Papier ist bekanntermaßen geduldig. ***  Wer sich näher mit dem Thema „Resilienz“ befassen will, klicke auf die aku-Website  Achtung Fake! Eine mir wohlgesonnene Leserin wies darauf hin, daß ihrer Ansicht nach der Resilienz-Flyer eine Fälschung sei. Tatsächlich findet sich kein entspr. Papier
auf der offiz. IBA-Homepage. Gut gemachter Fake, oke! Ich habs nicht gemerkt ! 
und speziell: http://akuwilhelmsburg.blogsport.eu/2013-03-iba-unter-druck-resilienz/  ***RS***  

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