Im
letzten Jahr erschien ein Buch mit ca. 130 Briefen, die zwischen den
amerikanischen Dichtern Jack Kerouac und Allen
Ginsberg in den Jahren von 1944 bis 1963 hin und her gingen. Titel: RUHM TÖTET ALLES. Für Fans
der Beat-Generation allgemein und der
beiden Autoren im Besonderes fast ein Muß. Die Texte sind über weite Strecken
Selbstporträts der Protagonisten eines anderen
„way of life“, der in Amerika entstand, aber gegen so ziemlich alle Werte
verstieß, die die us-amerikanische Nation ihr eigen nennt. Fast ein
Heimat-Roman der Berat-Generation – in Brief-Form – und von zwei
Haupt-Protagonisten verfasst.Man
liest permanent über Bezüge zu anderen, hauptsächlich männlichen, Aktiven jener
Scene: William Burroughs, Gregory Corso, Lucien Carr, Peter
Orlovski, Neal Cassady, Allan Ansen, Gary Snyder, Lew Welch, Kenneth Rexroth, Philp
Lamantia, Lawrence Ferlinghetti u.v.a., die sich zeitweilig mit der
Polit-Opposition sowie Zirkeln diverser Kunst-Genres vermischten. Ginsberg war
der große Sanfte, der Freund und Förderer, der in seiner Rolle als Protagonist
und Vermittler aufging. Kerouac war der aggressivere Vertreter, mit ehrgeizigen
literarischen Ambitionen, der sich jedoch –mit zunehmendem Ruhm- immer mehr zurückzog, schwer zu saufen
anfing, und mit dem ganzen Rummel um seine Person und die Beats nichts zu tun
haben wollte. *** Die Briefe gewähren tiefe Einblicke in den Alltag, das
Denken, Liebschaften usw. G’s wie K’s und sind teilweise eigenständige
Kunstwerke. Sie tragen eine Menge zum Verständnis eines wichtigen Teils der amerikanischen
Kultur- und Subkultur bei, deren Folgen weltweit sind. Wer wissen will, was Inspiration ist, für den ist das Buch eine
Goldgrube. (übersetzt von Michael Kellner u.a., mit sehr gutem Vorwort), 502 S. **RS**
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