Montag, 11. März 2013

Mobbing (3) - Aha's + Oho's


Ich saß in der S-1  und ließ die Runde noch einmal Revue passieren. Ich kam mir komisch vor, als ob mit mir etwas nicht stimmte, als ob ich zu Unrecht eingestellt worden war.
Frau Schwieger hatte keinen Humor. Aber weshalb? Frau kann doch mal einen Fehler machen. Ist es unmenschlich, dies indirekt einzugestehen? Einerseits.
Andererseits fand ich, daß ich mich wacker gehalten hatte. Was hätte ich sonst tun können? Es ging um meinen Arbeitsplatz, 12 Wochenstunden a roundabout 10 €uro netto. Immerhin. Von einer Frau herablassend behandelt zu werden, verletzte meine Eitelkeit. Ich war provoziert worden, hatte mich aber beherrscht, war sachlich geblieben. Ich hatte die Situation quasi gemeistert. Aus meiner Sicht. Das gefiel mir. Gut fühlte ich mich nicht. Von dem Vorwurf, mich daneben benommen oder „unangenehm aufgefallen“ zu sein war nichts geblieben. Jedenfalls nichts Erkennbares. Sah ich immer noch aus wie ein Vogel? Wenn, dann jedenfalls wie ein gepflegter. Jetzt sollte ich mich also bewähren. Noch ein Jahr und knapp drei Monate bis zum Ende meines 2 Jahres-Vertrags. Ich kam mir blöde vor. Ein 59-jähriger, der vor mehr als drei Jahrzehnten erste Erfahrungen im Umgang mit geistig und körperlich behinderten Menschen sammelte, soll sich bewähren Ich hatte schon neun Monate in der AGSM hinter mir! Mann, ich könnte den meisten Mitarbeiterinnen Vorträge halten. Referate, mit Spaß gewürzt. Über richtiges Arbeiten. Konzepte. Welche Methoden können ange-wandt werden? Berührungsängste. Selbsterfahrung. Wie behandelle ich Menschen – nicht nur behinderte? Ich bin Pädagoge und Wissenschaftler, ein Fachmann, der seine Diplom-Arbeit zum Thema „Theater und alltägliches Rollenspiel“ schrieb. Außerdem stecke ich mit beiden Beinen im Leben. Ich arbeitete zwei Sommer lang als Animateur in einem Ostseebad, am Weißenhäuser Strand.
Naja, Lucky ... hatte richtig gehandelt, indem er mir von der abfälligen Bemerkung meiner Chefin erzählte. Schließlich gibt es eine „Fürsorgepflicht“ gegenüber Untergebenen. Davon hatte ich zwar während meiner Arbeit für die AGSM nichts gehört, aber ich wusste es von anderen Stellen. Lucky erwähnte die Bemerkung von Frau Schwieger seinerzeit eher nebenbei, als ich ihn nämlich fragte, wie es mit einer Aufstockung meiner Stunden aussehe. Er hatte mir etwas in Aussicht gestellt. Als ich nachhakte, kam er auf Frau Schwieger zu sprechen. Mein angebliches Fehlverhalten lag da allerdings bereits zwei Monate zurück.           Fortsetzung folgt.              *RobertJähsinn* 
   

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