Die
Veranstaltung gestern abend im WESTEND war für mich sehr spannend. Zum einen
weil ich ersmals ein „Philosophisches
Gespräch“ vorbereitete und leitete.
Zweitens weil das Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“ von
Guy
Debord mit seinen auch
provokanten, teilweise „irrationalen“ Äußerungen auch 18 Jahre nach dem Tod
des Autors von seiner Kraft und Spannungsgeladenheit nichts eingebüßt hat.
Erwartungsgemäß kamen wir bezüglich der Gesellschaft
des Spektakels nicht zu einem Konsens. Es war aber auf jeden Fall –auch für
die anderen 6-8 Teilneh-merInnen der Runde (zwei gingen vorzeitig)- ein interessanter Abend. *** Für mich ist Guy
Debord auch heute noch in gewisser Weise „aktuell“,
weil er, als Dichter, Autor, Filmemacher kritische Gesellschaftstheorie und
Kunst unter einen Hut bringt -
organisatorisch mit der Gründung der Situationistischen Inter-nationale.
Das Buch „Die Gesellschaft des Spektakels“, an Feuerbach, Marx und vor allem
an HE-GEL orientiert, zieht in sein theoretisches Geflecht neben Marx auch Bakunin ein, eine der
beiden großen Figuren und Köpfe des Anarchismus des 19. Jahrhunderts. Debord erweist sich als Kenner linker
Gesellschaftskritik, auch indem er Trotzkij (vielen bekannt durch den
von ihm geprägten Begriff der „Permanenten
Revolution“) in sein Wortgebäude einbaut. *** Zwei Stunden sind recht wenig für so ein
Buch, bei dem man –so auch diese Runde- vom Hunderdsten ins Tausendste gerät ... Nachträge zu diesem Thema sind willkommen. Beim nächsten
Mal allerdings, am 11. April, 19 Uhr 30 im WESTEND, Vogelhüttendeich 17, geht
es um die Rolle des Lehrers, angelehnt an Passagen aus Peter Sloterdijks Buch „Du
mußt dein Leben ändern“. Gotthold Eichkorn wird vorbereiten. **RS**
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen