Nie
gehört den Namen zuvor, jedenfalls nicht daß ich wüsste ... Ralf
Rumney? Ich bekam das Buch zum
Geburtstag von einem Menschen, der weiß was mich interessiert. Das im
Tiamat-Verlag erschienene Werk trägt den Untertitel Beiträge zur Geschichte der Situationistischen
Internationale. Zwei Autoren interviewten 1998-99 den 1934 geborenen
Engländer und befragten ihn ausgiebig zur Geschichte des Situationismus. „Der Konsul“ war ein Spitzname Rumneys.
Das Buch enthält das komplette Interview (144 S.) mit dem 2002 Gestorbenen. Ich
bekomme hochinteressante Hintergrundinformationen zum Situationismus, aber auch
über Rumney, der in London die „Psychogegraphical society“ gründete.
Rumney stieß in Paris zum engeren
Umfeld Debords. Der schloß ihn zwar aus der Situationistischen Internationale
aus, aber Rumney erzählt sachlich und lebendig, keineswegs affektiert oder
beleidigt. Rumney war einer der besten Kenner, weil er als Maler-Künstler zum engeren
Kreis gehörte und zudem später Debords erste Frau heiratete. Es geht in dem
Interview aber weniger um Tratsch als um die künstlerische Bedeutung der
Situationisten und ihres Protagonisten Debord. ** Es gab Parallelen bzw.
„Überschneidungen“ mit den amerikanischen Beat-Autoren Ginsberg, Alla Ansen, Burroughs.
Das Interview sowie zahlreiche Abbildungen von Plakaten, Gemälden, Fotos machen
das Buch zu einer Fundgrube. **RS**
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