Freitag, 29. März 2013

664 Ds 157/12 jug.


Gestern war ich zu einer Strafsache im Amtsgericht Harburg vorgeladen.  15 Uhr 15, Bleicherweg 1, Sitzungssaal 211 / 2. Stock. Im Briefkopf stand nicht nur mein Name, sondern auch „Förderkreis Wilhelmsburg Kunstbüro e.V.“  Ich sollte als Zeuge aussagen „In Sachen“ eines Herrn Mladenow, Martin ... wg. Körperverletzung u.a.“  In fett gedruckten Buchstaben wurde ich darauf hingewiesen, daß ich bei Nichterscheinen mit einem „Ordnungsgeld (bis zu 1000 €)“ ersatzweise „Ordnungshaft (bis zu 6 Wochen)“ belegt werden kann.  ***  Na, dann erzählen Sie mal, wie es war an diesem 7. August morgens um 6 Uhr im Cafe Milan.  Cafe Milan, 6 Uhr morgens?  Ich gehe nicht sehr häufig aus und an einen Kneipenbesuch um diese Uhrzeit könnte ich mich erinnern. - Mir wurde ein Foto des besagten Cafes gezeigt. Es liegt an der Ecke Georg Wilhelmstraße/Fährstraße. Ich war mal in dem Laden – aber da hieß er nicht Cafe Milan. Was sollte ich hier eigentlich? Der Angeklagte, ein junger Herr Mladenov, der links von mir mit seinem Verteidiger saß, war mir unbekannt. Mir wurden zwei Bilder eines gewissen „Enrico“ gezeigt, eines schätzungsweise Siebzehn- bis Zwanzigjährigen. Nun kenne ich zwar Italiener, wie auch Jugoslawen usw., aber auch an diese Person konnte ich mich nicht erinnern.  Ich war über die gesamte Situation baff erstaunt. Ich hatte mir schon ausgemalt, daß es um eine Schlägerei ging, die im vorletzten Jahr im Vogelhüttendeich schräg gegenüber vom Westend stattfand. Ich erinnerte mich an einen Verletzten, der blutend vor einem Hauseingang saß, später auf dem Bordstein bei der Bushaltestelle hockte. Polizei war auch da gewesen... – aber Cafe Milan um 6 Uhr morgens im August???  --- Nun hörte ich Erstaunliches. Die Richterin sagte, bei den Ermittlungen habe jemand ausgesagt, er kenne einen „Raimund“  (na und?! – es gibt auch noch andere mit diesem Vornamen!). Und sie kenne mich, sagte die Vorsitzende zudem, von einer Verhandlung vor Kurzem. Ich staunte. Ich hätte die Gute nicht wiedererkannt, aber offenbar war sie Frau Ferdinand, mit der ich bei der Verhandlung gegen Stefan Ulrich zu tun gehabt hatte: 
siehe http://www.raimundsamsonkreativ.blogspot.de/2013/02/645c-368-12.html  
*** So wird man berühmt! ...  – Ich versuchte nach der Verhandlung Näheres zu erfahren, denn daß ich mal eben so nebenbei als Zeuge zu einer Gerichtsverhandlung geladen werden kann, unter Androhung von Ordnungsgeld bzw. –Haft, war mir neu. Leider erreichte ich die Richterin, bei der es sich um Frau Ferdinand gehandelt haben muß, nicht mehr. Am Sitzungssaal waren übrigens, entgegen der Aussage eines Amtsbediensteten, KEINE Informationen über den behandelten Fall angebracht. Der Amtsbedienstete behauptete auch, nicht zu wissen, um welche Richterin es sich handelte. Auch dies setzte mich in Erstaunen. Dabei hätte ich Frau Ferdinand gerne zu einem Tee eingeladen. Aber vielleicht ergibt sich demnächst wieder eine Gelegenheit. „Aller guten Dinge sind drei“ heißt es so schön. Vielleicht komme ich doch irgendwann noch dazu, die gute Frau zu zeichnen. Denn meine ei-


gentliche Rolle ist die des Gerichtszeichners (siehe auch 645C368-12).      ***RS***

2 Kommentare:

thomsker hat gesagt…

Das ist doch mal ein ROFL wert, hast ja sonst keine Ideen deine Zeit zu füllen.

Raimund Samson kreativ hat gesagt…

Was ist ein ROFL?