Gestern
war ich zu einer Strafsache im Amtsgericht Harburg vorgeladen. 15 Uhr 15, Bleicherweg 1, Sitzungssaal 211 / 2. Stock. Im
Briefkopf stand nicht nur mein Name, sondern auch „Förderkreis Wilhelmsburg
Kunstbüro e.V.“ Ich sollte als Zeuge
aussagen „In Sachen“ eines Herrn Mladenow, Martin ... wg. Körperverletzung
u.a.“ In fett gedruckten Buchstaben
wurde ich darauf hingewiesen, daß ich bei Nichterscheinen mit einem „Ordnungsgeld (bis zu 1000 €)“ ersatzweise
„Ordnungshaft (bis zu 6 Wochen)“ belegt
werden kann. *** Na, dann erzählen Sie mal, wie es war an diesem 7. August
morgens um 6 Uhr im Cafe Milan. Cafe Milan, 6 Uhr morgens? Ich gehe nicht sehr häufig aus und an
einen Kneipenbesuch um diese Uhrzeit könnte ich mich erinnern. - Mir wurde ein Foto
des besagten Cafes gezeigt. Es liegt an der Ecke Georg Wilhelmstraße/Fährstraße.
Ich war mal in dem Laden – aber da hieß er nicht Cafe Milan. Was sollte ich
hier eigentlich? Der Angeklagte, ein junger Herr Mladenov, der links von mir
mit seinem Verteidiger saß, war mir unbekannt. Mir wurden zwei Bilder eines
gewissen „Enrico“ gezeigt, eines schätzungsweise Siebzehn- bis Zwanzigjährigen. Nun kenne ich zwar Italiener, wie auch Jugoslawen usw., aber
auch an diese Person konnte ich mich nicht erinnern. Ich war über die gesamte Situation baff
erstaunt. Ich hatte mir schon ausgemalt, daß es um eine Schlägerei ging, die im
vorletzten Jahr im Vogelhüttendeich schräg gegenüber vom Westend stattfand. Ich
erinnerte mich an einen Verletzten, der blutend vor einem Hauseingang saß,
später auf dem Bordstein bei der Bushaltestelle hockte. Polizei war auch da
gewesen... – aber Cafe Milan um 6 Uhr morgens im August??? --- Nun hörte ich Erstaunliches. Die
Richterin sagte, bei den Ermittlungen habe jemand ausgesagt, er kenne einen
„Raimund“ (na und?! – es gibt auch noch
andere mit diesem Vornamen!). Und sie kenne mich, sagte die Vorsitzende zudem,
von einer Verhandlung vor Kurzem. Ich staunte. Ich hätte die Gute nicht wiedererkannt,
aber offenbar war sie Frau Ferdinand, mit der ich bei der Verhandlung gegen Stefan Ulrich zu tun gehabt hatte:
siehe
http://www.raimundsamsonkreativ.blogspot.de/2013/02/645c-368-12.html
*** So wird man berühmt! ... – Ich versuchte nach der Verhandlung Näheres
zu erfahren, denn daß ich mal eben so nebenbei als Zeuge zu einer Gerichtsverhandlung
geladen werden kann, unter Androhung von Ordnungsgeld bzw. –Haft, war mir neu.
Leider erreichte ich die Richterin, bei der es sich um Frau Ferdinand gehandelt
haben muß, nicht mehr. Am Sitzungssaal waren übrigens, entgegen der Aussage
eines Amtsbediensteten, KEINE Informationen über den behandelten Fall
angebracht. Der Amtsbedienstete behauptete auch, nicht zu wissen, um welche
Richterin es sich handelte. Auch dies setzte mich in Erstaunen. Dabei hätte ich
Frau Ferdinand gerne zu einem Tee eingeladen. Aber vielleicht ergibt sich
demnächst wieder eine Gelegenheit. „Aller guten Dinge sind drei“ heißt es so
schön. Vielleicht komme ich doch irgendwann noch dazu, die gute Frau zu zeichnen. Denn meine ei-
gentliche Rolle ist die des Gerichtszeichners (siehe auch 645C368-12). ***RS***
2 Kommentare:
Das ist doch mal ein ROFL wert, hast ja sonst keine Ideen deine Zeit zu füllen.
Was ist ein ROFL?
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