Freitag, 1. März 2013

Helga Goetze Sophia : Die neue Welt ...,

Immer wieder gerne streu ich Gedichte meiner Freundin Helga Goetze (1922-2008) in meine Blog-Seiten. Sie war eine Seherin und Weise, die offensiv ihre Erfahrungen, Wünsche, körperlichen und geistigen Zustände mitteilte. Und sie stickte Bilder. Auf dem Stickbild anbei stehen die Wörter Wolfsfrau - Weibliche Urinstinkte - NATUR - Seele - Das andere ICH - Cantadora
Das folgende Gedicht entstand Anfang der 70-er Jahre:

Die neue Welt, ich seh sie nicht

Die neue Welt, ich seh sie nicht,
die spinnen alle rum.
Sie sind wie kleine Kinderlein
und sind genauso dumm.

Wer hat, der hat, wie eh und je,
da gibt es gar nichts Neues.
Der Mensch hat eben, ei der Daus,
Organe für was Treues.

Denn treu sein, das ist so bequem,
da weiß man, was man hat.
Die alte Köchin macht bestimmt
den richtigen Salat.

Doch wechselst du so hin und her,
dann wirst du schnell erfahren,
die eine liebt Salat mit Milch,
die andre will nur klaren.

Und hast du eine Köchin gar
zur eignen Ehefrau,
die dir so alles rechtens macht,
dann bist du wahrlich schlau,

du hältst das Goldstück nur für dich
und schließt sie in dein Haus,
Besitz ist fest, gehört nur dir
und du rückst ihn nicht raus.

Vielleicht ist dieses Ehestück
auch noch im Bett eins a -
wie kämst du denn dazu, sag selbst,
zu teilen die Mama.

Der Bettschatz ist geheimer Tipp,
Besitz in purem Gold,
und weh, es kommt ein Räubermann,
der dir die Teure holt.

Sie scheuert, wischt, zieht Kinder groß,
macht Garten, Wäsche reine,
und auch im Bett ein Superding,
die hältst du dir alleine.

Vom reichen Mann, da forderst du,
er soll die Gelder dritteln,
doch dein Besitz, sag es nur selbst,
da darf man nicht dran rütteln.

Wenn jeder doch bei sich beginnt,
Besitz auch mal zu teilen,
dann könnten wir vielleicht die Welt
von vielen Ängsten heilen. 

  Helga Goetze Sophia






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