In
Wilhelmsburg gibt es eine Akademie der
Nachbarschaften. Am Mittwoch war
ich, nach längerer Pause, mal wieder zu Besuch. * Tagebucheintrag:
„Faszination
und Gleichgültigkeit an einem Tisch. Fast treten sie sich auf die Füße.
Ich
rede, was ich will.
Und
dann ein psychologisches Statement des Moderators, der mich einlud.
Psychologisieren
= Abwehren.
Ich
trat offensiv auf, aggressiv – noch nicht aggressiv genug ?!
Ich
spiele Rollen, und weise Rollen zu. Sonst würde ich die Situation nicht
ertragen.
Bei
der Wahl zwischen einem großen und einem kleineren Übel entscheide ich mich
für Max
Stirner.
Im
Grunde bin ich auch für Nachbarschaft, GUTE Nachbarschaft. Dafür muß man keine
Akademie gründen. Im Gegenteil: Durch die Akademisierung wird der schlichte,
praktische Kern der Idee „Gute Nachbarschaft“ verdreht, überhöht.
Ich
schaue nach rechts und links: Lauter nette, wohlerzogene, gebildete Männer und
Frauen. Stu-denten und Professoren.
Um
19 Uhr 43 mache ich mich wieder auf den Weg. Das Abendessen interessiert mich
nicht.
In
der S-Bahn sitz ich „einfach da. Nur
so.“ Fasziniert. Wovon?“ **RS**
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