Dienstag, 11. Dezember 2012

Peter Schütt in Wilhelmsburg

Der Hamburger Schriftsteller Peter Schütt ist ein weit gereister Mann. Er besuchte nicht nur etliche Länder auf diesem Planeten, sondern legte auch geistig beachtliche Strecken zurück. Protestan-tischer Herkunft, konvertierte er als junger Mann zum Katholizismus. 1968 gehörte er zu den Mit-begründern der DKP (Deutsche Kommunistische Partei), war ab 1971 Mitglied des Parteivor-standes und von 1973 bis 1981 Bundessekretär des Demokratischen Kultur-bundes. Schütt stellte seine literarischen Werke – in erster Linie Gedichte und Reportagen – ganz in den Dienst der kommunistischen Ideologie, was ihm von der bürgerlichen Presse den abwertenden Titel „Hof-dichter der DKP“ eintrug. Er engagierte sich in der westdeut-schen Friedensbewegung und unternahm als Funktionär zahlreiche Reisen, u.a. in die Länder des Ostblocks, nach Vietnam und in die USA. Als sich Peter Schütt in den 1980er Jahren offen zum reformerischen Kurs des neuen Generalsekretärs der KPdSU, Michail Gorbatschow, bekannte, kam es zum Zerwürfnis mit der DKP-Führung. Im September 1988 wurde Schütt aus dem Parteivorstand ausgeschlos-sen; kurz darauf trat er aus der Partei aus. Schütt brach in der Folge radikal mit seinen bishe-rigen kommunistischen Überzeu-gungen und bekannte sich in Presseveröffentlichungen und Büchern vorbehaltlos dazu, einer Irrlehre angehangen zu haben.“ (Wikipedia) *  1987 heiratete Schütt eine Iranerin und konvertierte 1990 zum schiitischen Islam. 1996 absolvierte er seine Pilgerfahrt nach Mekka. * Wolf Biermann nannte ihn öffentlich einen Verräter. Noch heute flippen ehemalige DKP-Genossen aus, wenn sie Peter irgendwo sehen. Sie wechseln die Straßenseite oder spucken um sich. * Peter Schütt ist am kommenden Sonntag (16.12.) Gast im Wilhelms-burger Heimatmuseum (Kirchdorfer Str. 163). Dort liest er ab 15 Uhr aus seinem 2011 erschienenen Buch „...und Jesus ist sein Prophet. Ein Weihnachtsspiel nach dem Koran.“ Der Eintritt beträgt 5 €uro. * Zu der Veranstaltung sind alle Gläubigen und Un-gläubigen eingeladen. Ich werde selbstredend auch kommen. Für die Elb-Insel ist es eine Ehre, wenn ein Mann vom Format Peter Schütts hier liest.   **R.S.**

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