Der TV-Sende-Termin liegt ein paar Jahre zurück, aber you tube macht’s möglich, auch mit einigem Abstand zu reagieren. *** Mich interessierte die Verbindung Puppenspiel und Matussek. Der Mann marschiert mit einer Goethe-Puppe auf der einen und einer Mini-Kamera in der anderen Hand ins
Studio. Power hat der Mann, genaugenommen ein x-faches zu viel, um auch nur
halbwegs sensibel eine Handpuppe zu führen. In Deutschland zählt Puppenspiel
nicht als Kunst – man geht damit möglichst lieblos um. Matussek demonstrierte das ganz gut. Und hat die Lacher auf seiner Seite.
Handpuppe Goethe am Busen einer Blondine, das Ganze als „West-östlicher Diwan“ ausgegeben: Nicht schlecht der Witz. Wenn
auch sehr sehr flach. Beckmann finde ich nur peinlich, wie er den Blogger als
eine Mega-Figur aufbaut: „Der Mann mit den 1000 Masken ... er hat die großen
Debatten ins Netz gebracht ...“ Beckmann
ist ein schlechterer Schauspieler als Matussek. Wenn B. versucht, „emotional“
zu sein --was selten vorkommt-
verschiebt er nur um eine Nuance seine Moderatoren-Maske. Bei Beckmann
ist Nüchternheit vorprogrammiert. Diesbezüglich ist ihm Matussek ein paar
Dutzend Schritte voraus. Der Mann schauspielert nicht übel, er kann auch
Affekte simulieren. * Was ist echt an dieser Sendung, an der Kooperation
Matussek-Beckmann? Worauf zielt der inszenierte „Eklat“ ab? Richtig: auf Quote. *
Diese Art Spiel hat etwas Frivoles. Die
Kunst besteht hier darin, Probleme zu erzeugen, wo eigentlich keine sind. Dem
Matussek geht’s gut, aber er latscht scheinbar zerknirscht, mit aufgespanntem Regenschirm,
durchs Hamburger Grau. That’s TV-Unterhaltung. Nein: Das ist
ein Erfolgs-Rezept für
TV-Unterhaltung. * Ich fühle mich als
Zuschauer gut unterhalten, aber es zurück bleibt ein flaues Gefühl. *R.S.*
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