Montag, 21. September 2020

Ausstellung Katarina Jensen im "Kulturkreis Torhaus"

Vom 23.8.-13.9. wurden im Wellingsbütteler "Kulturkreis Torhaus" Bilder von Katarina Jensen gezeigt. Die Exponate waren aus verschiedenen Materialien gefertigt, vor allem aus Kleiderstoffen, Pappe und Papier. Einige waren zusätzlich be- oder übermalt, einige wenige konventionelle Gemälde.  °° Die meist großformatigen Bilder waren kunterbunt nebeneinandergehängt. Hier wurde „geklotzt, nicht gekleckert“. Ging es darum,  mit Quantität zu überzeugen? Besonders krass fiel mir dies im großen Parterre-Saal auf, wo über der kleinen Bühne Großformate doof nebeneinander  hingen. °° K. Jensen ist eine bemerkenswerte Frau, die, obschon stark sehbehindert, starke Bilder gestaltet. Vielleicht ist sie gerade wegen ihrer Behinderung so überaus aktiv. Bei der Produktion ihrer Werke (darunter etliche Akte) ließ sie sich erkennbar vom Aktionskünstler Otto Muehl inspirieren, in dessen Kommune sie viele Jahre lebte. °° Die Künstlerin arbeitet mit starken Kontrasten, teils mit grober, mosaikartiger Ornamentik. ° In dieser Ausstellung wurden auch Bilder mit (ansatzweise) „realistischer“ Darstellung gezeigt, zum Thema Musik. Ich fand sie eher schwach, am wenigsten überzeugend. Geradezu peinlich erschien mir das Porträt von Udo Lindenberg: Was soll das orange Gemalte links unter der Schulter sein: Eine "Hand" - oder Teile einer Epaulette?

 
Etwas fehlte mir. ... : Gehört zu einer Ausstellung nicht auch eine angemessene Kuratierung?!! Hat niemand der Künstlerin, gerade wegen ihrer Seh-Behinderung, Tips für die Hängung gegeben? Was ich sah, war ästhetischer Wirrwar. Von daher war die Ausstellung eine Enttäuschung für mich. Katarina Jensen kann besser - sie braucht aber komeptente Beratung bzgl. Hängung der Bilder. °° Obschon diese Malereien-Assemblagen-Collagen alles haben, was sie zumindest in die Nähe von l'art brut (zu deutsch "rohe Kunst") rücken, fehlt diesbezüglich jeder noch so kleine Hinweis. Ich meine, daß zu einer Ausstellung Reflexion bzgl. verwendeter Mittel u.a. hinzugehört. Allein der Hinweis auf Otto Mühl ist mir da zu wenig.  °°° Leider hatte ich bei meinem Besuch keine Kamera dabei.  Ich filmte 2013 Katarina Jensen in ihrem damaligen Altelier. Wer weitere Bilder sehen will, schaue sich das Video an ...  

          

Danke für die Aufmerksamkeit!!

°°RS°°