Freitag, 31. Juli 2015

Varoufake (Satire-TV)


Der griechische Ex-Finanzminister Varoufakis soll wegen "Hochverrat" angeklagt werden.
Hier wird großes griechisches Theater gespielt.
Ein neuer Akt wird vorbereitet. 
Der Mann ist jetzt schon total größenwahnsinnig - kein Wunder bei der Medienaufmerksamkeit.
Bei einem Prozeß wegen Hochverrats wird er wohl endgültig abheben.
Seinem Motorrad werden Flügel wachsen ...
Spaß beiseite ... Obschon: Ein
bißchen Spaß darf sein, ODER!...
Der Typ tritt schon jetzt wie ein Held auf, ein echter Medien-Star.
Was könnte ihm aufgrund einer Anklage passieren? Er würde, entsprechend seiner Cleverness, vom heldenhaften Angreifer
in die Rolle des Opfers überwechseln.
Varoufakis ist finanziell und sozial gut abgesichert. Ein Salon-Linker, der genau weiß, wie er die eigene Popularität halten und sogar noch steigern kann.
Sicher sind die ersten Drehbücher bereits geschrieben, um die Vita dieses Mannes zum Mythos zu verklären.
Als Grieche würde ich eine Satire-Sendung mit dem Titel VAROUFAKE kreieren. 
So daß über den Mann mal gelacht werden kann.
Er nimmt sich selber ja schrecklich ernst. 
Mit einer auf ihn zugeschnittenen TV-Sendung VAROUFAKE könnten wir endlich über Herrn V. lachen. 
Ob er wohl fähig wäre, da mitzumachen? ... ???                                             *RS*

Funabashi, Klammer, Neumann


                           
Hier wieder ein Ausschnitt aus dem großen "experimentelle Geräuschmusik"-Konzert im Atelierhaus 23 am 18. Juni.
                                                     *RS*

Mittwoch, 29. Juli 2015

Hartz 5 von Paul Hetzler

Der "Hartz IV-Roman" von Peter Hetzler erschien 2013 bei BoD (Book on Demand). Die 43 Kapitel plus Epilog erzählen munter vom Alltag und den Erlebnissen der HartzIV-Empfängerin SanSan und ihren Freunden. Eine Art Krimi. Die Protagonisten treffen sich privat, um dem Alleinsein zu entkommen, oder öffentlich zu politischen Aktionen: ein "lockerer Haufen ohne Vorstand und Bürokratie" (S. 59). Sie agieren am Rand der Legalität, am Ende steht eine kriminelle Aktion, durchgeführt in Robin Hood-Manier. "Arbeitslosigkeit goes Pop", denke ich bei mir. "Dieses Buch ist Faction - ein Roman, in dem Fakten (engl. facts) und Dichtung (engl. fiction) miteinander verbunden werden" lese ich im Vorspann. Viele der in dem Buch geschilderten Schikanen und bürokratischen Tricks der Arbeitsagentur kenne ich aus eigenen Erfahrungen, einige auch nicht. Es gibt so etwas wie bundeslandspezifische Eigenheiten der jeweiligen Arbeitsagenturen, etwa Kontrollen durch Hausbesuche. Ich erlebte schon manche Dreistigkeit, aber auch Fehlleistungen durch Mitarbeiterinnen der Hamburger Arge. Bei mir zu Hause tauchte noch niemand auf. Natürlich läuft Peter Hetzler bei mir als langjährigem HartzIV-Bezieher (meist "Aufstocker") mit seinem zwischen Raffinesse und Frechheit changierenden Erzählungen offene Türen ein. Mir fehlt aber etwas in diesem Buch, nämlich nicht-fiktive Hinweise auf Personen oder-und Initiativen, die gegen HartzIV-Schikanen mobil machen. Ich denke an Inge Hannemann und andere Leute, die REALE negative Erfahrungen machten und darüber Öffentlichkeit herstellten. "Hartz 5" ist ein locker geschriebenes Büchlein - das niemandem wehtut. Die Abkapslung dessen, was als "Literatur" oder "Poesie" alles darf, von der gesellschaftlichen Realität, ist kontraproduktiv, gemessen an den politischen Zielen. Den für Mißstände und Ungerechtigkeiten Verantwortlichen wird ein Roman egal sein.  Deutschen Arbeitsagenturen ist wurscht, ob Mißstände beschrieben werden, und seien sie noch so krass, solange der Bezugsrahmen fiktional ist.  Mir scheint, der Druck, der mit einem Roman wie "Hartz 5" aufgebaut wird, verpufft wie heiße Luft. Plop plop - POP. Da spielen ein paar Leute unter der Fuchtel strenger HartzIV-Gesetze in einem Buch Guerilla. UND??   9,90 €  158 Seiten
                                                                                                     *RS* 
    

Protest gegen KuKlux-Klan

                                                              
Eine sehr witzige, originelle und KREATIVE Form des Protestes in Charleston, USA, gegen eine Demonstration des KuKluxKlan.
                                                                                *RS* 

Compact # 8-2015

Diese Zeitschrift steht in vorderster Linie, was politische Debatten und Auseinandersetzungen in diesem Land betrifft. Kampf  ja! - Aber "bitte kein Pathos!" (Peter Handke einst zu Günter Grass). "Fremd im eigenen Land" ist eine Schlagzeile, die von Gutmenschen als Ausdruck von "Rassismus" interpretiert werden wird. Jürgen Elsässer und seine Crew lehnen sich weit aus dem Fenster, verstoßen mit so ziemlich jedem Artikel gegen die uns eingetrichterten Regeln der political correctness, aber: Sie argumentieren. Während die Gegenseite moralisch empört und gefühlsselig an "humanistische" Werte appelliert, um ihre eigene politische Macht abzusichern. Oder man "schämt" sich medienwirksam. Die Debatten und Meinungs-Kämpfe haben an Schärfe zugenommen. Compact ist unbequem. Das Magazin akzeptiert nicht, daß deutsche linke Intellektuelle nicht merken wollen, daß der von ihnen behauptete Monopol-Anspruch auf alles, was "wahr" und "richtig" sei, immer nichtiger wird. Ihr Monopol wurde zu einer Fata Morgana, die aus einer saturierten selbstverliebten Mitte aufsteigt, die nur mühsam Inkompetenz, Bequemlichkeit im Denken und die Abgedroschenheit ihrer Phrasen verdeckt. ** Danke für den Artikel über das ZPS, das "Zentrum für politische Schönheit" (S. 17-19). Ich hatte mich mit diesem Projekt bisher noch nicht näher befasst. Einem Herrn Philipp Ruch, der wild mit dem moralischen Zeigefinger herum-wedelt und "Pazifismus" als "feige" abtut, stehe ich mißtrauisch gegenüber. Obschon das Motto "Aggressiver Humanismus" neu und interessant klingt. Es darf ruhig mal lauter werden, denke ich, Aggressionen brauchen ein Ventil! Als Künstler bin ich dafür, Aggressionen auszuleben - künstlerisch auszuleben. Lt. Marc Dassen, dem Autor des Artikels "Asyl-Putschisten vor dem Reichstag", befürwortet Ruch, einer der "Eskalationsbeauftragten" des ZPS, jedoch uneingeschränkt die "Angriffskriege der USA". Er war für die NATO-Bombardements in Libyen, fordert ein schärferes Vorgehen der USA gegen Syriens Assad und ein militärisches Eingreifen Deutschlands in den Konflikt. Hat der Mann nicht mehr alle Tassen im Schrank? Die USA haben mit ihrem Krieg gegen den Irak die absolut katastrophale Lage im Nahen Osten doch erst erzeugt! Diese Art "aggressiven Humanismus" möchte ich nicht. Mit seiner werbewirksam aufgetragenen schwarzen Schminke im Gesicht sieht Herr Ruch aus wie ein Schauspielerer einer amerikanischen Doku-Soap. Als Journalist in Nicaragua, der einen Bericht über die Friedensmission der Contras schreibt. o.s.ä. Schon 2013 behauptete er, lese ich, in der taz: "Pazifismus ist feige". Wenn er das wirklich meint, empfehle ich ihm, nach Syrien zu gehen und auf Seiten der FSA oder einer anderen Rebellen-Gruppe zu kämpfen. ** Ich stimme nicht mit den Inhalten aller Artikel von Compact überein, aber: Ich finde die Tendenz richtig. Jeder Mensch trägt in sich rechte UND linke Denkansätze; jedes Volk ist rechts UND links. Als Künstler will ich ALLE Menschen (: möglichst viele) erreichen, und nicht nur die sog. "Gutmenschen". COMPACT rüttelt frech, aber scheinbar immun gegen shitstorms durch etablierte Medien, an einigen Grundfeste und Säulen in diesem Land. Die ZS bringt Bewegung in unsere abgestorbene und vor Selbstzufriedenheit miefende politische Landschaft. Die frische Luft tut gut. Weiter so, Compact!  68 S., 4,95 €      *RS*

                                                                              

Stolpersteine

Im Internet toben seit geraumer Zeit heftige Kämpfe. Eine Art Krieg. Viel heiße Luft, Heißluft, Drohungen, Häme, böse heftige Worte. Die Auseinandersetzungen nehmen teilweise absurde Dimensionen an. 
Ich wurde per mail eingeladen, die Seite "Stolpersteine gegen das Vergessen" zu "liken". Die "Stolpersteine"-Idee ist gut, nachhaltig - in Hamburg gibt es viele von diesen messingfarbenen Steinen, die vor Häusern, in enen einst Juden lebten, im Erdboden oder auf dem Gehweg versenkt werden. 
Nun las ich einen Kommentar, in dem Juden und Asylbewerber auf eine Ebene gehoben werden: "Unsere ausländischen Flüchtlinge dürfen nicht die Juden dieser Tage werden". Bei solchen Kommentaren geht mir der Hut hoch. 
Ich schrieb Bemerkungen zu diesem Kommentar - aber Facebook lehnt aus mir nicht bekannten Gründen ab, meinen Kommentar zu veröffentlichen.
Deshalb dieser Post.                                                              *RS*

  

Montag, 27. Juli 2015

Hanna Lena Hase im Atelierhaus 23

Bis zum 9. August ist "Märchenhafte Malerei zum Thema Mensch, Natur + Struktur" im Wilhelmsburger Atelierhaus 23 zu sehen. Hanna Lena Hase zeigt Bilder, in denen sie Geschichten erzählt und, für mich sehr spannend, ihre malerischen Gestaltungsmittel ausprobiert. Spannend finde ich daran auch, daß sie nicht auf einen "Stil" oder eine Malweise festgelegt ist. Hier ist einiges in Bewegung. Ich 

 sehe Naives (oder scheinbar Naives: Gemalte Natur) neben und mit abstrakter Komposition. Rhythmisierungen aus Farbfeldern, die spielerische Elemente in die Strukturen bringen. 
Gefühlte Intensitäten. Mit Berechnung. **
Geöffnet ist die Galerie  Mo-Mi-Do-So von 9-19, Samstags von 9-21 Uhr.
                                                                                                                                 *RS*

p.s. An dieser Stelle auch mein Hinweis auf ein Video über eine Hanna Lena Hase-Kunstaktion im letzten Jahr.
Cinema lunatico:  https://www.youtube.com/watch?v=8IE8-IMRjpA
Zu der aktuellen Ausstellung wird in den nächsten Tagen ein Video auf You Tube veröffentlicht. 


Sonntag, 26. Juli 2015

Indische Hochzeit, Rothenburgsort

                           
Vor dem Eingang des hiesigen Hindu-Tempels eine Straßen-Szene, die ich zufällig mitbekam.
Die an der Zeremonie Teilnehmenden waren aus mehreren Städten Deutschlands angereist.
                                                                                                      *RS*

Samstag, 25. Juli 2015

Bruderhand und Schwestermund

Samstagmittag, Hamburger Innenstadt. Ein Häuflein älterer Männer und Frauen singt christliche Lieder. Ein Schild verweist wacker auf eine Botschaft. Ein Herr begleitet mit harmonisch gestimmter Guitarre den Gesang, der erfreulich un-perfekt an mein Ohr dringt. Un-perfekt und kreuzbrav im Ausdruck. Hier rufen keine Neo-Expressionisten ihre Verzweiflung gen Himmel, keine Soul- Diven wiegen exaltiert ihre Kurven, kein "Dschiehses" wird abgerockt. Sie haben es schwer, die Männer und Frauen vom "Missionswerk Bruderhand e.V." und der "Evangeliums-Christen-Baptis-tengemeinde Hamburg". Hier, mitten auf dem Areal der großen herrschenden Mainstream-Religion KONSUMISMUS, der in Fußgängerzonen Tempel an Tempel reiht, in denen Unzählige ihr Herzblut sprich Geld geben, haben im orthodoxen Sinne Gläubige keine Chance. Die anderen, die Touristen und Einkaufenden, glauben an Shopping, Pop, Sport, Fortschritt, Geld und Demokratie. Jesus bleibt unbehelligt. Keine Antifa-Demo hält dagegen, keine Femen ziehen nackte Oberkörper blank, keine Intellektuellen verteilen Flugblätter.   
                                                                                                                     *RS*  

     

Eric Burdon in der Jungen Freiheit

Es ist immer wieder erstaunlich, wen die Junge Freiheit aufgabelt, um Kurz-Interviews zu führen.
Eric Burdon ist ein Gigant des weißen Blues-Rock und Soul - mir kräftigem Schwarz und anderen Farben. Er gehörte in den 60-er Jahren zu meinen absoluten Favoriten. "The house of the rising sun" war jedoch nie mein Lieblingsstück - eher Songs wie "Inside looking out", "We've gotta get out of this place", "It's my life", also die härtere Gangart mochte ich bei Burdon besonders. Sein "Yeah" war das eines wilden Tieres - Burdon machte dem Namen "Animals" alle Ehre. Daneben klangen die Beatles wie etwas hysterische, aber wohlerzogene Ministranten. ** Eric Burdon habe, las ich vor einigen Jahren in der Zeitung, "große Alkohol-Probleme". Ich hoffe, er ist aus dem Gröbsten heraus und bleibt uns noch lange erhalten. 
                                                                                                                                                *RS*

Freitag, 24. Juli 2015

Split'n LP - PAAK und If, Bwana

                          
Ein weiterer Ausschnitt aus dem Konzert im Atelierhaus vom 28. Juni.
PAAK (Peter Kastner) und If, Bwana (Al Margolis) in Aktion.
Der Amerikaner mit Flöte und Laptop.                                                              
                                                                                                                            *RS*
Wir wollen Legenden tanzen sehn
   + lassen den Mainstream
                                     in der Ecke stehn ... 

Der Freitag 23. Juli


Die Cover-Grafik gefällt mir: Die Erde eine Eiscreme-Kugel. Ein Anspielung darauf, daß "2015 das wärmste Jahr aller Zeiten" werden dürfte. Außerdem interpretiere ich subtile Konsumismus-Kritik. Auch diese Wochenzeitung widmet sich der Diskussion um den Bundeskanzlerin-Auftritt bei einer Veranstaltung in Rostock. Eine von Abschiebung bedrohte junge Libanesin bricht in Tränen aus. und Angela Merkel streicht ihr übers Haar. Was hätte sie statt dessen tun sollen? Spannend finde ich den Hinweis des Autors auf ein Buch von Ute Frevert. In "Gefühlspolitik" geht die Historikerin von Friedrich dem Großen (1712-1786) aus und seiner "empathischen Herrschaftskommunikation". Bei ihm waren "Affektive Empfindungen und Einstellungen... nicht Motive, sondern Ressourcen, Werkzeuge und Objekte des Handelns". Der Freitag-Autor Nils Markwardt bezieht die Thesen und Beschreibungen von Ute Frevert auf Angela Merkel. Ein gewagter Schritt, aber auch plausibel und mit Argumenten unterlegt. Es gibt Ähnlichkeiten zwischen dem seit fast 230 Jahren toten Preußenkönig und Frau Merkel - man sollte daraus jedoch keine voreiligen moralischen Schlüsse ziehn. Zum Glück maßt Herr Markwardt sich nicht ein endgültiges Urteil über die Kanzlerin an. ** Monika Lierhaus, TV-Moderatorin und durch eine Gehirn-OP gehandicapt, sorgt für Schlagzeilen mit ihrer Aussage, sie würde heute nicht mehr einer OP zustimmen. Auf den Einwand, ohne OP wäre sie wohl gestorben, erwiderte die Frau: "Egal. dann wäre mir vieles erspart geblieben". Frau Lierhaus moderierte bis Ende 2013 die ARD-Glücksspirale. Für sage und schreibe 450 000 €uro. Nicht schlecht für ein paar läppische, nett vorgetragene Sätze. Mir ging die Frau auf die Nerven. Sie ließ sich offenbar von der ARD als eine Art Vorzeige-Behinderte instrumentalisieren. Mir war  unsym-pathisch, daß sie total überbezahlt ihre Rolle spielte. Es gibt behinderte Menschen, die weitaus krasser von Schicksal und Handicap betroffen sind, nach denen kein Hahn kräht. Nun wurde Frau Lierhaus kritisert, u.a. weil sie ein "falsches Bild von Menschen mit Behinderung" gezeichnet habe. Ich stehe echt nicht auf die Moderatorin, die eine privilegierte Frau ist, auch mit Behinderung. Man muß ihr aber trotzdem das Recht zugestehen, ihre subjektive Meinung zu äußern. Sie ist keine "Behinderten-Sprecherin" o.ä. mit einem politischen Aufbestimmten Bevölkerungs-Gruppe zu nehmen. Die Frau (re-)präsentiert sich selber, vielleicht noch auch die ARD. Ich bin dagegen, ihr das Recht auf Meinungsäußerung zu beschneiden. *** Ich bekam diese Zeitung als Probe-Exemplar zugeschickt. Das Blatt enthält einige interessante Artikel. Die Artikel behandeln, soweit ich sie gelesen habe, politische und Gesellschafts-Themen ausführlich und in gut verständlicher Sprache.
 3 €uro 80 kostet eine Ausgabe ... 
                                                                                                         *RS*
                                                                                                                                                      
                                                                                                    

Donnerstag, 23. Juli 2015

Friedrich der Große - Ausgewählte Schriften

 Friedrich II. (1712-1786), Beiname "der Große", war ein hochgebildeter Mann, sehr auf französische Kultur getrimmt - zu Hause wurde französisch gesprochen. Deutschland war damals ein aus vielen Fürstentümern bestehendes kohärentes Gebilde. Friedrich lenkte die Geschicke Preußens, ein absolutistischer Herrscher, der auch oberster Militärführer war und Preußen in verschiedene Kriege verwickelte. Friedrich der Große war, etwa während des siebenjährigen Krieges (1756-63), stets bei seinen Soldaten. Dies war ein Grund für seine Volkstümlichkeit und Beliebtheit bis ins vorige Jahrhundert. Die Nazis versuchten ihn propagandistisch zu instrumentalisieren - ein mit viel Aufwand betriebener, aber zum Scheitern verdammter Versuch. Der "große Fritz" brach zwar Kriege vom Zaum (im 18. Jarhundert normal für jeden Herrscher), verfügte aber ansonsten über Qualitäten, die mit nationalsozialistischen Idealen nicht übereinstimmten. *  Die in diesem  Buch gesammelten Texte machen deutlich, wie der Mann zu einer Legende werden konnte. Manches klingt naiv und schlecht informiert, etwa sein "Antimachiavell", mit dem er den Schriften Machiavellis ("Der Fürst") widersprach. Friedrich wollte ein guter König und Herrscher sein und beliebt -     M.'s Beschrei-bungen erschienen ihm wie verbrecherischer Verrat - dabei gab Machiavell nur wieder, was Herrscher tatsächlich taten und dachten. Sie scheuten keine Tricks, falsche Versprechungen, Maskeraden und Vernichtungswillen. Ich las das Buch mit einigem Vergnügen - dabei an meinen Vater denkend, für den Friedrich eine Art Leitfigur war. Maßgeblich dafür waren Eigenschaften wie Fleiß, Ehrlichkeit (obschon "Friedrich der Große", ganz Staatsmann, nicht immer ehrlich war), sowie Treue zu seinem Volk und seinen Angehörigen. Natürlich wissen wir heute, daß "Fritz" auch Fassade war, so wie alle Staatsoberhäupter und Fürsten. Er war kinderlos und Frauen nicht sonderlich zugeneigt, trotz Heirat. Seinen staatsmännischen Talenten tat dies keinen Abbruch - vielleicht im Gegenteil: Er konnte sich ganz auf seinen Dienst am Volk konzentrieren. Und war zudem sehr gebildet, musisch interessiert (spielte sehr gut Querflöte und komponierte auch) und befreundet mit dem französischen Philosophen und Schriftsteller Voltaire, der einige Jahre in seiner Nähe in Berlin lebte. ** Friedrich der Gutartige. So typisiere ich ihn für mich - und komme der Vorbild-Rolle damit etwas näher, die er für meinen Vater hatte. Die Wunschvorstellung, daß Staat und Volk eins seien - wie eine große Familie. Ähnliches strebte Friedrich an. Er schreibt in runder, farbiger Sprache - keineswegs in "Behörden-deutsch". Vieles ist "gut gemeint" - was dadurch nicht automatisch unter das Verdikt der Unfähigkeit fällt (auch wenn alles "Gutgemeinte" heutzutage so eingeschätzt wird.). * Mit deutscher Kultur und zB deutschen Schriftstellern des frühen und mittleren 18. Jahrhunderts befasste Fr. sich praktisch nicht. Er polemisierte gegen Goethes "Götz von Berlichingen", las aber offenbar keine anderen Schriften von ihm. Auch Herder, Schiller, Wieland, Lessing finden nirgendwo in Friedrichs Aufzeichnungen Erwähnung (s. Nachbemerkungen Hermann Korte). Trotzdem war er hochgebildet - nur er las vor allem französische Schriftsteller. Von Shakespeares Theaterstücken spricht er als von "abscheulichen" (S. 236). Wahrscheinlich gab es damals noch viele anderen bedeutende Persönlichkeiten, Staatsmänner usw., die mit ihren Einschätzungen daneben lagen. ** Ein guter Trivial-Schriftsteller. Und das als Staatsmann und Politiker, der sich, vorsichtig ausgedrückt, über Aufgaben, Probleme und Arbeit nicht belagen konnte. Als Persönlichkeit in meinen Augen sehr respektabel. Zwischen Politik im 18. Jahrhundert und heute klaffen Welten - mittlere Universen. Industrielle und technische Revolution, die Quantensprünge der Wissenschaften, die unheimliche Weiterentwicklung der Informations-Technologie - all dies  gab es zu Friedrichs Zeiten noch nicht.. 336 Seiten, für 1 € verramscht.


In der aktuellen Ausgabe des Wochenblatts "Der Freitag" vergleicht Nils Markwardt Angela Merkel mit dem Preußenkönig. "Friedrich II. wusste, wie man Gefühlspolitik betreibt. Heute soll dies der Bürgerdialog der Kanzelerin leisten." Markwardt spricht von einem "emotional turn", den der Preußenkönig vollführte. Friedrich vollzog ein Konzept der "empathischen Herrschaftskom-munikation" und "kultivierte eine Politik der Empathie", um Macht auszuüben über Menschen, die ihm "aus Liebe gehorchen, aus Erkenntlichkeit dienen". Ich finde die Bemerkungen des "Freitag"-Autors spannend und interessant und die Heranziehung des Empathie-Begriffs geschickt und zutreffend. Nicht nur auf Friedrich den Großen, sondern, vor historisch anderem Hintergrund, auch auf Angela Merkel. 
                                      *RS*    

 


Chapo Guzman und seine Fans

                            
Man glaubt es nicht bzw. fühlt sich in einen Gangster-Film aus den 50-er Jahren zurückversetzt: Der wohl einflussreichste Drogen-Baron Mexikos gelangt aus einem Hochsicherheits-Gefängnis durch einen anderthalb Kilometer langen Tunnel nach draußen und ward nicht mehr gesehn. In dem Gefängnis muß die Freiheit wohl grenzenlos sein. Das Volk jubelt. Chapo Guzman hat das Format und den Einfluß eines erfolgreichen Pop-Stars. In Mexiko erfreuen sich Narcocorridos: Drogen-Balladen, großer Beliebtheit. Bekannt ist: Chapo Guzman steckt seine Millionen nicht in Sparstrümpfe, oder nur einen Teil. Er läßt Straßen bauen, Schulen usw. - tut also eine Menge für die Infrastruktur seiner Region Sinaloa. Kein Wunder, daß er beliebt ist. *** 

 
Es gibt einige Hinweise, daß Guzman nur mit Hilfe aus dem Gefängnis selbst und aufgrund von Unterstützung höchster Regierungs- oder Geheimdienstkreise entkommen konnte. Man brauche ihn, so "20 minuten", zum Aufräumen. Seit seiner Verhaftung Anfang 2014 sei die Lage im Drogenkrieg völlig außer Kontrolle geraten. Chapo Guzman, ein "Old school"-Gangster, könne und werde für Ordnung sorgen - seine Ordnung. Das heißt: Der Staat kooperiert mit Guzman - kann dies natürlich nicht offen zugeben. Daß der mexikanische Staat bis in höchste Verwaltungs- und Polizei-Kreise korrupt ist und etliche Staatsdiener auf den Gehaltslisten diverser Drogen-Kartelle stehen, ist kein Geheimnis. ** Mexiko, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein armer Bauer nimmt gerne Brot, Wohnung und Arbeit von Kriminellen an. Man darf auch mal fragen, ob die gleichen Angebote durch staatliche Stellen "sauberer" wären. * So oder so: Uns Krimi-Freunde in Mitteleuropa werden noch manch spannende, teils unglaubliche Geschichten aufmuntern und zum Staunen bringen. Zwischen brutalem Massenmord und Volksbelustigung; zwischen Bankrott eines ganzen Staatsapparates und Heldenverehrung für Gangster. Gangster-Rap auf mexikanisch. Nur die Amerikaner sind sauer. Sie meinen es ernst mit dem "Krieg gegen die Drogen." Auch wenn in einigen Bundesstaaten mittlerweile Marihuana legalisiert wurde. 
                                                                                                                    *RS*

Mittwoch, 22. Juli 2015

Vlado Kristl - Don Kihot (Don Quichote)

                                                         

Ein sehr witziger Film, rasant, slapstickartig - von 1961 (!) … wenn man bedenkt, wie bescheiden die technischen Mittel damals im Vergleich zu heute waren! …
WOW!
Ende der 70-er  oder Anfang der 80-er erlebte ich den Mann mal im Hamburger Kunstverein. Es gab eine Diskussion. Vlado Kristl stand auf, ein Mann in Overall, und agitierte: "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!" Ich weiß nicht mehr das Thema oder den Anlaß der Diskussion, aber an V.K. erinnere ich mich ---
Im Internet (You Tube) finden sich neuerdings Filme des Regisseurs (1923-2004) ---
               
                 ANSCHAUEN !!!                                   *RS*                            

Eigentümlich frei # 154

Der Zeitschriften-Name "Eigentümlich frei" rührt u.a. von Max Stirners rebellischem Werk "Der Einzige und sein Eigentum"(1844). Im Zusammenhang mit Ef fällt nicht selten das Wörtchen "Anarcho-Kapitalisten". Auch Begriffe wie "Radikal-Liberale" oder "Wirtschafts-Libertäre" werden verwendet, um in Etwa den ideologischen Kurs und die Inhalte von Ef zu beschreiben. M.E. treffen die Begriffe zu. Es wäre jedoch falsch, alle Autoren und Artikel auf diese wenigen Schlagworte zu reduzieren. Sehr viele Autoren schreiben für Ef, bekannte und weniger bekannte. * In der "linken Szene" kommt das Heft nicht besonders gut an - wie auch Links-Hegelianer Max Stirner, obwohl staatskritisch und äußerst radikal, nie zur Galionsfigur "der Linken" wurde. Schon Karl Marx grenzte sich deutlich ab. Auch eine Leitfigur "der Rechten" ist und war Stirner nicht. *** Uwe Timm (1932-2014) wies mich in den späten 90-ern auf diese Zeitschrift hin. Ich las ein paar Nummern, brachte aber nicht die Geduld auf, die begriffsbetonten Beiträge sehr genau zu lesen und zu verstehen. Als Künstler, der malte, schrieb, Theater spielte, war ich mit Bild-Welten befasst - Theorie fand ich zweitrangig. Heute gehe ich mit einer anderen Haltung an dieses Heft. Ich suche nicht Bestätigung für das, was ich weiß oder zu wissen meine. Es ist eine Herausforderung, mich mit Wirtschafts-Themen zu befassen. Die 76 großformatigen Seiten der aktuellen Ausgabe 154 befassen sich auf  kompetente und oftmals originelle Weise mit Ökonomie - anregend geschrieben. Darüber hinaus finden sich kritische und sachlich fundierte Aufsätze, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem Zustand dieser Gesellschaft befassen. Alarmierende Signale werden aufgenommen, etwa neuere Ansätze, das Bargeld abzuschaffen: "Bargeldverbot? Hitler wäre blass vor Neid!" polemisiert Carlos A. Gebauer und argumentiert sehr triftig gegen entsprechende Pläne. Die Abschaffung des Geldes würde, da Kaufgeschäfte u.ä. per Kreditkarten o.ä. getätigt würden, zu einer totalen Kontrolle der Bürger durch den Staat führen. Sämtliche Geschäfte wären überprüfbar. Ich halte ein Geldverbot in absehbarer Zeit für unwahrscheinlich, aber es ist gut, daß es Menschen und Autoren gibt, die Alarmsignale aufnehmen und sich kritisch mit der Macht des Staates befassen und sich nicht einschüchtern lassen. --- Ich empfehle das Heft. Auf diesen Seiten wird gedacht und argumentiert. Ef ist für mich eine Art Denk-Schule. Mit einer Vielfalt von Denk-Ansätzen. Als Unterhaltungs-Lektüre ist das Heft weniger geeignet - aber immerhin ... es findet sich auch ein satirischer Duktus in einigen Beiträgen. Humor ist den Autoren nicht fremd. Sehr wichtige Themen werden behandelt, u.a. in "Socken-puppenpropaganda - Manipulationsversuche in Kino, TV, Musik und Videospielen" ...
                                                                                                   8, 80 €uro, ef-magazin.de    *RS*
             

Dienstag, 21. Juli 2015

Lecture -Teil 2- mit Al Margolis

                          
Die Veranstaltung fand im Juni im Atelierhaus 23 statt. 
Dies ist experimentelle Musik bzw. "prozesshafte Geräuschmusik" (so eine Ankündigung für eine weitere Veranstaltung im Atelierhaus am 18.6.
Al Margolis (alias If, Bwana) ist US-Amerikaner und seit Mitte der 80-er Jahre mit experimen-tierfreudigen Klang-Projekten dies-und jenseits des Atlantiks unterwegs. 
WIKIPEDIA: "Al Margolis has been working under the musical pseudonym If, Bwana since New Year's Day 1984. He has since earned an international reputation for his experimental noise music." und
"If, Bwana music is a fusion of ambient, industrial, and musique concrète sounds, often featuring strange soundscapes that are both balmy and unnerving at the same time.[1]
Margolis has also been very active as the owner of two prolific labels, the cassette label Sound of Pig and, since the 1990s, Pogus Productions, a CD label with a focus on experimental contemporary classical music.[2]"
                                                    *RS*

Sonntag, 19. Juli 2015

Guten Morgen - Einsam?

Hallo + Guten Morgen! - Viertel nach sieben. ich frühstückte bereits und werde mich in Kürze in den Alltag Hamburgs stürzen + mich von einem nahezu perfekt mechani- und elektroni-sierten Ding namens "Metrobus" von einem Ort zu einem anderen transportieren lassen. *** 
In der globalisierten Welt rückt alles Mögliche enger zusammen, auch was wir unter "Entfremdung" verstehen. Den unteren Teil der Collage fand ich auf der FB-SEite eines Mannes, der in Ghana lebt, den oberen Teil fotografierte ich auf dem Hamburger Uni-Campus.   
Sehr radikal: Wir kaufen Scheiße, die wir nicht brauchen - Mit Geld, das wir nicht haben - Um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. ::: Konsumismus ...  (Im Detail mit Unterschieden zwischen den Metropolen::: In Hamburg HABEN die meisten Leute Geld, in Accra (Ghana) eher nicht. 
Positiv denken! rät die Psychologin --- 
                                                                                                      *RS*

If, Bwana im Atelierhaus 23

                       
Was If, Bwana (Al Margolis) und andere im Atelierhaus während des Blurred Edges-Festivals zeigten, waren experimentelle Konzerte. Du kannst mit einer Geige oder einer Flöte virtuos auftreten, aber auch mit einem Laptop. Entsprechend den Möglichkeiten, die das Laptop bietet. "Elektronische" Musik oder wie immer man es nennt. Ich fange an, mich mit experimentellen Klängen-Geräuschen etwas intensiver auseinander (+ zusammen) zu setzen. 
                                                 *RS*

Samstag, 18. Juli 2015

Lecture mit Al Margolis (If, Bwana) - Teil 1 -

                        
Die Veranstaltung fand im Juni im Wilhelmsburger Atelierhaus 23 statt. 
Dies ist experimentelle Musik bzw. "prozesshafte Geräuschmusik" (so eine Ankündigung für eine weitere Veranstaltung im Atelierhaus am 18.6.
Al Margolis (alias If, Bwana) ist US-Amerikaner und seit Mitte der 80-er Jahre mit experimen-tierfreudigen Klang-Projekten dies-und jenseits des Atlantiks unterwegs. 
WIKIPEDIA: "Al Margolis has been working under the musical pseudonym If, Bwana since New Year's Day 1984. He has since earned an international reputation for his experimental noise music." und
"If, Bwana music is a fusion of ambient, industrial, and musique concrète sounds, often featuring strange soundscapes that are both balmy and unnerving at the same time.[1]
Margolis has also been very active as the owner of two prolific labels, the cassette label Sound of Pig and, since the 1990s, Pogus Productions, a CD label with a focus on experimental contemporary classical music.[2]"
                                                         *RS*

VMP 9 - Hamburgs neue Galerie


                            
Hamburg, Du blühende Metropole an der Elbe
hast wieder eine neue Galerie,
Du bist keine zwei Tage dieselbe,
Hamburg, Du schöner Traum
                                       Elb-Philharmonie ...
Das Image stimmt - das
ist aber auch alles
Dem schönen Schein wird täglich geopfert
Der Rest in die Ecke gekehrt
Der Rest? bin auch ich ...
                                                                        *RS* 

Freitag, 17. Juli 2015

Hamburg, angekündigter Suizid

In Farmsen-Berne wurde heute morgen ein älteres Ehepaar tot in seiner Wohnng entdeckt.  Es hatte seinen Suizid im Fernsehen (wg. fristloser Kündigung der Wohnung) angekündigt.
Dies ist Deutschland, dies ist Hamburg, dies ist die Situation älterer Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Wundern wir uns? Ich wundere mich nicht. Deutschland ist ein Land, in dem Ältere wenig bis keine Wertschätzung erfahren. Ich bekomme dies schon mit meinen 63 Jahren zu spüren. Die soziale Fassade ist da. Dahinter steckt totale Gleichgültigkeit. TOTALE GLEICHGÜLTIGKEIT. Hamburg ist eiskalt.
http://www.abendblatt.de/hamburg/article205482277/Rentnerpaar-stirbt-bei-Brand-Suizid-nach-Wohnungskuendigung.html#
                                                                             *RS*

 

Abstimmung im Bundestag

Heute wurde im Bundestag über ein neues "Hilfspaket" für Griechenland abgestimmt.
Wie zu erwarten, stimmten die meisten Abgeordneten PRO Hilfspaket.
Auf SPIEGEL online findet sich eine interessante Grafik:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagsradar-das-sind-ihre-abgeordneten-a-928365.html#abstimmung=9
aus der ersichtlich wird, wer im einzelnen für und wer dagegen stimmte.
Die kleinen Vierecke stehen für einzelne Abgeordnete. Wer auf sie klickt, findet den Namen der Betreffenden und Informationen über sie. Die kleinen Kästchen stehen für Abgeordnete, die gegen das Hilfspaket stimmten.
Überraschend finde ich, daß weit über die Hälfte der Grünen-Abgeordneten dagegen das stimmten; aus Angela Merkels eigener CDU-Fraktion votierten auch ziemlich viele mit NEIN, ebenso von der CSU. 
Die Linke stimmte geschlossen für das Hilfspaket. Bei der SPD waren die allermeisten, wie zu erwarten, dafür. Aber einige, so scheint es, machen sich Gedanken darüber, wie dieses erneute Hilfspaket bei den SPD-Wählern ankommen wird. Denn klar ist: Einem Teil der Bevölkerung ist diese weitere gigantische Unterstützung nicht mehr zu vermitteln. Während bei uns die Sozialausgaben immer weiter gekürzt und Arbeitslose, Alleinerziehende, Senioren, Gering-verdienende, Obdachlose an den Rand gedrängt werden (noch weiter als eh schon), werden Gelder für Griechenland locker gemacht, die in diesem Land dringendst benötigt würden. 
Mman darf sich auch fragen, inwieweit diese Milliarden den griechischen Bürgern helfen und wiewiet sie vor allem dem griechischen Banken-System zugute kommen.
Pech gehabt, deutscher Geringverdienender, Senior, Arbeitsloser etc. Solidarität mit Griechenland ist wichtiger als deine persönliche Situation!...
Auch diese Griechenland-Hilfe wird mit dazu beitragen, daß bestimmte Bevölkerungsteile immer weiter auseinanderdriften. 
Es scheint, daß sich die Grünen deshalb am meisten sorgen.
Dies ist selbstverständlich nur meine Interpretation.                                 *RS*

 

Ausstellung über Freundschaft (Dresden)

Im Dresdner Hygiene-Museum läuft derzeit und noch bis zum 1. November die Ausstellung FREUNDSCHAFT mit 300 Exponaten. "Die in fünf Abteilungen gegliederte Ausstellung spürt dem Phänomen der Freundschaft nach, von dem Reichskanzler Otto von Bismarck einmal sagte: 'Ein bißchen Freundschaft ist mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt'." lese ich in dem Artikel von Paul Leonhard in der aktuellen Ausgabe der Jungen Freiheit. Ein sehr großer Teil der Ausstellung ist Staats-Geschenken gewidmet, also Gaben, die zwischen Deutschland und anderen Ländern bzw. deren Vertretern getauscht wurden. "Deutlich wird dabei, daß derartige Staats-geschenke nicht nur diplomatische Gesten der Höflichkeit sind, sondern auch etwas über die politische Lage erzählen, in der sie ausgewählt wurden." so der JF-Autor weiter. In der Abteilung "Verbriefte Freundschaft" wird mit zahlreichen Dokumenten an jene Jahrhunderte erinnert, "in denen sich Freunde einander mitteilten, sich wechselseitig in Ideen und Lebensentwürfen bestärkten. Als Begründer des literarischen Genres desFreundschaftsbriefes gilt der Jurist und Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)." Die Ausstellung, in der auch zahlreiche Bild-Dokumente, Gemälde u.ä. präsentiert werden, mit denen Freundschaft nicht nur gepriesen, sondern auch kritisch hinterfragt wird, weist einige Besonderheiten auf, u.a. "eine spezielle Objektspur für Kinder, die so von Exponat zu Exponat ihren eigenen Zugang zur Welt der Freundschaft entdecken können. Und die Ausstellungeobjekte haben Beschriftungen, die bei jedem Besucher anders sein können. Voraussetzung ist, daß man zu Beginn des Rundgangs einen Chip mit seinem persönlichen Profil speist". *** Ort: Hygiene-Museum, Lingnerplatz 1, tgl. außer montags von 10 bis 18 Uhr 


Ich hätte auch unabhängig von dem JF-Artikel auf die Ausstellung hinweisen können. Daß ich sie im Zusammenhang mit der JUNGEN FREIHEIT erwähne, hat diesen Grund: 
Ich teilte vorgestern auf meiner Facebook-Seite einen Artikel der JUNGEN FREIHEIT mit der Überschrift Tolerant, Toleranter, Totalitär, mit der auf Meinungsterror in diesem Land hingewiesen wird. Darunter "antwortete" mir ein Facebook"Freund" mit diesen Sätzen "wieso teilst du so einen scheissdreck? und wieso bist du der meinung das homosexuelle menschen nicht die selben rechte haben sollten wie du?! ...  --- ist dir fundamentalismus wichtiger als das recht auf gleichstellung?" und dann noch "scheiss dreck kann er teilen,.. aber sich rechtfertigen dafür ..das kann er scheinbar nicht...    ganz großes kino" schrieb ein Durchgeknallter, dessen Name (Pseudonym??) ich hier nicht erwähne, auf meine Seite. In einigen Internet-Foren toben regelrechte Kriege. Es geht um Revierkämpfe. Wer "unliebsame Meinungen" vertritt bzw. bestimmte Artikel "teilt", wird wüst beschimpft und beleidigt. Bei mir bewirkt so etwas das Gegenteil von dem, was beabsichtigt wurde. Ich lasse mich nicht  einschüchtern. ** Ich lese die JUNGE FREIHEIT ziemlich regelmäßg, und ich lese sie GERNE und werde durch sie gut informiert über Themen, die von den mainstream-Medien übergangen werden."  
                                                 *RS*    
   

Donnerstag, 16. Juli 2015

filmifilmchen #20 - stille Stunden …

                            
Ja: Lies mal wieder!!!
                                        *RS*

Mittwoch, 15. Juli 2015

Good Times Juli-August 2015

Die neue GOOD TIMES ist raus, jenes good old Sixties to the Eighties-Nostalgie Rock-Pop-Beat-Punk-Heft, mit wie immer vielen Seiten (100!) + irrwitzig vielen Platten-CD-DVD-Rezis + einigen wenigen Artikel, die mich wirlich interessieren: Einer davon über die PRETTY THINGS, eine in den 60-er Jahren schwer angesagte Band, die mit schrägem Blues und knüppelhartem R&B seinerzeit mein Herz stürmten + sich darin eine Ecke einrichteten. Die Pretty Things in Verbindung mit Bob Dylan?! Das hätte ich nicht gedacht - tatsächlich, ich hab mich nicht verlesen ... Der andere Artikel ist über die MC5; deren Song-Schlachtruf "Kick out the jam motherfuckers" war Ende der 60-er Jahre ultra angesagt in der anarcho-linksradikal-Anti-Establishment Beat&Pop-Szene. Es waren Amerikaner, die der verweichlichten Hippie- und sozialistischen Jugend mal richtig einheizten. Das Band-Projekt war ziemlich drogenverseucht. Von der 5-köpfigen Ursprungsbesetzung von MC5 leben nur noch zwei. In Sekundenbruchteilen ziehen Bildfetzen, Musik-Geräusche, Soziologismen an meinem inneren Auge vorbei - fürs Aufschreiben hier brauche ich zwanzigmal so lang. Also MC5, Pretty Things ... dann noch Artikel über Bob Dylan und B.B.King ... --- GLAM-Rock, Cover-Aufmacher dieser GOOD TIMES-Ausgabe, hat mich nie wirklich interessiert, bis auf die frühen Slade und die New York Dolls, die Anfang der 70-er Jahre sehr gute Sachen brachten (auch LIVE!). Auf die kam ich aber erst sehr viel später. Einige Experten ählen die NYD nicht zum echten Glamrock - sie parodierten die Stil-Richtung eher, hardcore- und prä-punk-artig. ** Da mir das Cover zu brav und kommerziell ist (wie immr bei GT), habe ich es per Collage meinem Geschmack entsprechend aufgepimpt.   
                                                                                                                                                *RS*
  

Dienstag, 14. Juli 2015

Über "Eumeswil" von Ernst Jünger

                         

Einige Bemerkungen über ein hoch-interessantes Buch, das zuerst 1977 erschien, aber im Buchhandel schon lange nicht mehr erhältlich ist. …
                                                                         *RS*

R.I.P. Gerhard Zwerenz

Der Schriftsteller Gerhard Zwerenz starb im Alter von knapp über 90 Jahren nach einer längeren Krankheit.
Zwerenz war für mich so etwas wie eine Leitfigur. So war ich sofort gegen Fritz Raddatz eingenommen, als Zwerenz sich mal äußerst abfällig über den Literaten und Kritiker Raddatz äußerte. Das war in den 80-er Jahren. 
Vor 10 Jahren hatte ich eine Phase, in der ich mehrere Romane des Schriftstellers las, u.a. "Kopf und Bauch" - über einen "Arbeiter, der unter die Intellektuellen fiel". Oder las ich über dieses Buch? Ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls war Zwerenz für mich eine Leitfigur. Ein linker Schriftsteller, der bei aller Kritik gegenüber unserem Gesellschafts-System Wert auf Unterhaltung lebte.
Irgendwie sehr prägnant der Mann. 
Er schrieb auch pornografische Texte. Was ich seinerzeit als Zeichen für besondere "Fortschritt-lichkeit" ansah. Seit sich Pornos inflationär verbreiten, habe ich eine ander Einstellung.
Mit Zwerenz starb einer der alten Garde, der sich kein X für ein U vormachen ließ. 
                                                                                                                                                  *RS*
                                    

Hammer und Sichel katholisch

Papst Franziskus wurde auf seiner Südamerika-Reise vom bolivianischen Präsidenten Morales eine Hammer+Sichel-Statue mit dem gekreuzigten Jesus überreicht. Laut Zeitungsbericht rief die Geste bei "einheimischen katholischen Würdenträgern ... Entrüstung" hervor; der Papst wirkte angeblich "peinlich berührt" - was auf dem Foto jedoch nicht zum Ausdruck kommt. ** In Südamerika gibt es eine Tradition katholischer Glaubenslehre und Seelsorge, die eng an der Situation und den Bedürfnissen der Armen und Unterprivilegierten ausgerichtet ist. "Arm" und "unterprivilegiert" hat, bezogen auf die Verhältnisse etwa in Bolivien oder Peru, eine andere Bedeutung als bei uns, wo vergleichsweise luxuriöse Lebensumstände (bezahlte Wohnung + 354 € "Grundsicherung") als Symptom für "Armut" gelten. ** Das Kunstwerk, das Morales überreicht, ist sehr kitschig und von geringem künstlerischen Wert. Hier zählt die Geste. 
                                                                                                                              *RS*
  

Sonntag, 12. Juli 2015

CC Kruse proklamiert Anarchie

                         
Auch eine Art Liebeserklärung: Anarchie. Ein Dichter kann so etwas tun.
Heutige Linke, die sich "Anarchisten" nennen, gehen meist konform über vorgestanzte ideologische Wege. In Deutschland gehören sie zu den Vorreitern der "political correctness"
- Ein weiterer Ausschnitt aus der Lesung Ende Mai im Westend …
                                                                                                                       *RS*

Hört Hört !!


                       
Radikal-Demokrat, Radikal-Liberaler, Anarchist.
Ein flammender Appell, bei dem mich manches interessiert, anderes weniger.
Diese parlamentarische Demokratie zu kritiseren bedeutet -bei unserer Geschichte- auch zu versuchen, Alternativen aufzuzeigen. Faschismus wollen wir nicht - Radikalität ja. Ablehnung der bestehenden Verhältnisse: JA. Freien Austausch von Meinungen, Gefühlen. JA.
Wir werden manipuliert, durch unsere Massen-Medien. Täglich. :: Binsenweisheit. ... 
Einiges stimmt auch nicht. Ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht grundsätzlich verboten durch Arge - aber eingeschränkt ...
Stellt Sozialstaat in Frage!! BRAVO!! 
Läuft bei mir offene Türen ein ... auch mit seiner Kritik an der herrschenden Asylpolitik.
Redet von Migrations-INDUSTRIE ... Geld verdienen mit Flüchtlingen ... !
Deutschland kein "richtiger" Staat ... halte ich allerdings für Wortklauberei. Es mag Definitionen geben, nach denen Dtld. KEIN Staat ist. Auf jeden fall verhalten sich seine Politiker, Parteien, Institutionen STAATLICH.
Gelber Schein? ...
Brüssel Größte Schwatzbude Europas ...
Wir werden belogen nach Strich und Faden ...
Wir sollen uns nicht mit vorgefertigten Fragen zufrieden geben ...
Medien lügen ...
Kritik an Supermacht USA --- Imperialismus und Kapitalismus-Kritik --- 
IS = Terror-Instrument der Vereinigten Staaten ist Blödsinn ...  9-11 wird auch angezweifelt ... Verschwörungs-Theoretiker ---
Es gibt keinen "bösen Russen" ... Rußland wird gegenwärtig mal wieder als Feind der Menschheit aufgebaut ...
Schuld unserer Großväter ... WIR können nichts dafür ---
Der Mann ist Political NON correct in herausragender Weise ... ---
Pro Griechen ... Griechen wurden betrogen ...
Nationalstolz ist bei uns verboten ... ---
BRD GmbH = Nichtregierungs-Organisation ---
Deutschland ist eine Firma, kein Staat . Wir sind staatenlos ...
Uruguay akzeptiert keinen deutschen Personalausweis oder reisepaß, sondern möchte einen gelben Schein sehen = Staatsbürgerurkunde

Verkehrte Welt - die US-amerikanische Justiz

Unfassbar!... - In den USA, dem Land der "unbegrenzten Möglichkeiten", werden unglaublich harte Strafen für Delikte verhängt, die vergleichsweise geringfügig sind. Jüngst wurde in Florida eine Lehrerin, die über einen längeren Zeitraum sexuelle Beziehungen zu drei Schülern pflegte, zu 23 Jahren Gefängnis wegen "Vergewaltigung" verurteilt. Zwei der Schüler waren 17 Jahre alt, einer 16 (Informationen aus dem Internet). Ließen diese Jungs sich monatelang vergewaltigen und spielten der Umwelt etwas vor?  Wie ich weiter las, wurde Jennifer F. von einer Mutter überführt, die ein Telefonat durch die Polizei aufzeichnen ließ. Sicher ist Sex zwischen Lehrerinnen und Schülern ein Delikt. Aber dafür das Leben eines Menschen zerstören? Stehen 16- oder 17-jährige psychisch, physisch und geistig auf der Stufe von Kleinkindern? *** Ich wäre als 17-jähriger dankbar gewesen, wenn eine Lehrerin mich von meinen Ängsten und Phobien befreit und mich körperliche Liebe gelehrt hätte. Sie wäre mein Heldin - auch wenn es sich nur um eine vorübergehende Beziehung gehandelt und sie Sex auch mit anderen gehabt hätte. In den USA werden Milliarden Dollar mit Pornografie und anderem Kommerz-Sex verdient - aber wenn 17-jährige Schüler realen Sex mit einer erfahrenen Frau haben, wird dies als "Vergewaltigung" bestraft. Und was sagen die Schüler selber dazu? WAGEN sie überhaupt noch, sich dazu zu äußern? *** Was lerne ich daraus? Im Turbokapitalismus ist alles erlaubt - es muß sich jedoch um eine Waren-Beziehung handeln. Sex, bei dem es NICHT um Geld geht, ist für die Ehe reserviert. * In Russland scheinen sie noch eine natürliche und verständnisvollere Beziehung zu Sexualität und pubertären Ängsten zu haben. Dort wurde eine Online-Petition zugunsten der Lehrerin gestartet, bei der immerhin schon 53.000 Menschen unterschrieben. --- Lt. WELT gab es in der letzten Zeit ähnliche Fälle in New Jersey, Alabama und Kalifornien. Deutschland ist immer noch ein vergleichsweise liberales Land! … 
                                                                                                                                         *RS*  

Freitag, 10. Juli 2015

Was heißt "konservativ"?

Gestern sprach mich in der Uni, Institut für Sozialökonomie, ein junger Mann auf meine Tragetasche an. Ich bekam einen leichten Schreck. Sollte ich mich rechtfertigen? Weil ich einen Beutel neben mir abgelegt hatte, auf den ein mit roter Signalfarbe durchgestrichenes "PC" gedruckt war? Darunter stand, gut lesbar, JUNGE FREIHEIT, Wochenzeitung für Debatte. Der junge Mann wirkte nicht sonderlich gut gelaunt. So erwiderte ich, keinen Deut freundlicher, was ihn das anginge? Ob ich die Zeitung JUNGE FREIHEIT lese, wollte der Jüngling wissen. "Und wenn", erwiderte ich, "ist das verboten"? "Die lese ich selber manchmal", beruhigte mich mein Gegenüber. 
So kamen wir ins Gespräch. 
Ich erklärte dem jungen Mann in wenigen Sätzen meine Geschichte: Linker, Jahrzehnte lang in Opposition zum herrschenden Gesellschafts-System, mittlerweile total enttäuscht von Diskussionen und Diskursen, die nur um das eigene Linkssein und Gutmenschentum kreisen. Ich blickte immer auf "Konservative" herab, ohne eigentlich recht zu verstehen, was "konservativ" bedeutet. Und nun lese ich die JUNGE FREIHEIT, um mir klarer darüber zu werden, was ich von frühester Jugend an ablehnte. "Und", lautete die nächste Frage, "finden Sie Antworten in dem Blatt?" 
Die Frage war gut. 
In diesem Moment trat ein anderer junger Mann hinzu, mit dem ich verabredet war, der sich aber für Politik nicht interessierte. 
"Ein Satz noch", verabschiedete ich mich von dem Studenten, der die gleiche Zeitung las wie ich. "Umdenken dauert lange. Aber es ist ein spannender, interessanter Prozeß."
"Man lernt eine Menge über sich selber".
 
                                                                                                                                                *RS*
     

Lenin DaDa Stalin Gaga

                           
Wieder ein Film, den zu montieren mir wahnsinnig Spaß machte. Vorgegeben waren Töne und Geräusche, die ich auf der gleichnamigen CD-R von PAAK (= Peter Kastner) und TBC (= Thomas Beck) fand. * Ich (er)fand Standbilder und Collagen, fügte sie hintereinander und erzählte auf diese Weise sehr ironisch und frech eine Story, in denen Lenin und Stalin im Mittelpunkt stehen - in Opposition zu ihnen russische Anarchisten. * Mich inspirierten die DaDa-Künstler des frühen 20. Jahrhunderts, die bekanntermaßen in Total-Opposition zur bürgerlichen Gesellschaft standen. Im Unterschied zu den Bolschewiken und Kommunisten woillten sie jedoch nicht mit militärischen Mitteln einen Umsturz erzwingen ...
                                                                     *RS* 

Donnerstag, 9. Juli 2015

Humor gegen Extremismus

Was lese ich in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT: Der Niedersächsische Verfas-sungsschutz hatte zu einer Tagung eingeladen, in der es um Extremismus ging und um "Diskurs mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft".??!!! Offenbar studiert der VS intensiv meine Blogseiten und Videos, denn darin geht es auch um den Umgang mit Extremisten. Nach meinen Erkenntnissen mangelt es der linksextremen Szene gehörig an Humor. Das merkst du schon, wenn du bestimmte Leute nur ein bißchen kitzelst oder schräg anschaust. Sie schneiden ein Gesicht wie Brechreiz. Sie haben auch immer eine Goldwaage dabei. Mit der wägen-wiegen sie jedes Wort und prüfen, ob nicht ein Sexismus darin enthalten ist, oder Rassismus, Homophobie, Genderphobie, Rechtsradikalismus, Faschismus, Biologismus, Verharmlosung-des-Faschismus, Verharmlosung des Rassismus, Verharm-losung der Homophobie u.ä. Wie Humor geht, demonstriere ich in dem Video "Zivil-COURAGE gegen ZWANGSräumung". Ich zeige, daß der Schwarze Block, anders als meistens dargestellt, aus Polizisten besteht. Zumindest die Mentalität von Block 1 und Block 2 ist ähnlich. Nur daß Polizisten vielleicht doch eher Humor haben als die Gegenseite. Aber nur vielleicht! -- In dem Artikel der JUNGEN FREIHEIT wird u.a. Klaus Schroeder, Professor an der Berliner FU, zitiert. Er meinte in seiner "Eingangsstellungnahme, aus Sicht der Antifa sei die Abschaffung des Verfassungsschutzes durchaus sinnvoll: Sie wolle sich schließlich an dessen Stelle setzen.". Wie wahr! Aber was hat das mit HUMOR zu tun? Ich sage es Ihnen, liebe Leser: NICHTS. --- Ich glaube, der Herr Schroeder besitzt dagegen eine gehörige Portion Humor. Denn er appellierte "am Schluß in Richtung Publikum: "Unterwandern Sie die Antifa!" Ob daraufhin jemand zu zu lachen wagte, wird im JF-Artikel nicht berichtet. Dabei kann lachen soooooo befreiend sein. Könnte ...
                                                                                                                                    *RS* 

Atelier Paolo Moretto

                         

Der 1959 geborene Italiener lebt seit vielen Jahren in Deutschland und Hamburg. Seit Februar arbeitet er in seinem Raum im Atelierhaus 23. Ich traf ihn am Tag der Offenen Tür … *RS*

Mittwoch, 8. Juli 2015

soziales Experiment mit 50.000 2-Cent-Münzen

Der spanische Künstler SpY klebte in Bilbao 50.000 2 Cent-Münzen, die das Wort "CRISIS" bildeten, an eine Wand. Nomineller Gegenwert: 1000 €uro.
Bereits nach 24 Stunden war die 2Cent-Skulptur wieder komplett verschwunden, da Passanten das Kleingeld von der Wand pflückten. 
Der Künstler fotografierte selber die Aktionen der Passanten, die die glitzernden Kupfermünzen offenbar als Einladung verstanden. 
Nicht erwähnt wird in dem Zeitungs-Artikel der RPonline (Rheinische Post), wer die SpY-Aktion finanzierte. 
                                 *RS*

Das Dosierte Leben Nr. 120

Die neue Ausgabe von DDL erschien Ende Juni. Thema: "Alliterations-Buchstaben-Chic".

 Erging ich mich beim letzten Heft, mit Beiträgen von Johann Michael Bauer, noch in Superlativen, breche ich diesmal nicht in Jubel aus.



Das Alfabet plus "ä" "ö" "ü" und "sch" und "ß" wurde von Jochen König zum Anlaß genommen, um zu den jeweiligen Anfangsbuchstaben Worte zu bilden. Lucia Sieberer, Herausgeberin des Farbentanz, fertigte zu jeder Buchstaben-Worte-Seite Zeichnungen an.
Buchstaben wurden zeichnerisch kommentierend systematisch abgearbeitet - auf eine ästhetisch äußerst flache, wenig anregende Weise. 

 
Das Ziel, das hier angegangen wird, ist eigentlich hoch-interessant (ich interpretiere): die tradierte Semantik (Bedeutungslehre, Zeichen-Theorie-n) durcheinander zu wirbeln. Ich würde mir dabei ein paar Gedanken mehr wünschen und komplexer auf dieses Ziel hin, das von unzähligen Poeten und freien Künstlern immer wieder angegangen wird -mit zum teil schwer beeindruckenden, ja begeisternden Ergebnissen- reflektieren. 
Es ist leicht behauptet "Ja, diese Buchstaben haben sich der Verantwortung, "Bedeutungsträger" zu sein, entledigt". Mein Eindruck ist eher: Die Bedeutungsträgerschaft der Buchstaben wurde mit diesen Texten und Grafiken, im Gegenteil, erweitert.
** An meiner grundsätzlichen Wertschätzung gegenüber dem Dosierten Leben und seinem Herausgeber ändert meine Kritik jedoch nichts. Jochen König verrichtet seit 20 Jahren unbezahlte Arbeit, indem er auf vielfältige Weise Kontakte und Kooperationen zu Künstlern, Dichtern und anderen Kreativen pflegt und durch gemeinsame Projekte publik macht. 
Dieses Engagement verdient größten Respekt und Unterstützung.  
                                                                                                                               *RS*