Nederlandsche Munt (deutsch: Niederländische Währung) heißt eine Firma, die mir anfangs nicht be-sonders auffiel. Stil? Ja. haben diese Zigarren-Bauchbinden. Mehrere Serien sind sehr ähnlich auf-gemacht (Form und -rote- Farbe der Flügel) - wie die Indianer-Serie (siehe Bild oben). Dann gibts noch mehrere Serien "Große Männer und Tyrannen", Bänder mit Autorennfahrern, Kleidertrachten, Städte-Ansichten usw. * Laut avb-katalog 2007 (leider ohne Abbildungen!) gibt es 26 Serien a 12 bis 100 verschiedene Motive. Einige wurden zudem in 4 verschiedenen Farben ediert. Insgesamt kam ich beim Zählen auf 780 Bauchbinden von nederl. munt. Das ist, verglichen mit deutschen Firmen, sehr viel. Verglichen mit großen belgischen oder holländischen Firmen jedoch noch relativ wenig. In meiner Sammlung habe ich 335 ZBB der Firma, darunter nur eine "klassische". Unter "klassischen" Bauch-binden verstehe ich BB, die noch tatsächlich um Zigarren gewickelt und eigens zu diesem Zweck her-gestellt wurden. * Bei einer Serie "Grote Männer en Tyrannen" , die Walter Ulbricht, Hitler, Churchill, Stalin, Lenin, Mao u.a. Politiker abbildet, aber auch Al Capone, Cassius Clay und weitere, die norma-lerweise anders eingeordnet werden, fielen mir 4 Köpfe auf, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Bacchus, Apollo, Brutus und Aristoteles. Hä?? Was aben DIE denn in dieser Reihe zu suchen? Bis ich darauf kam: na klaro, unverkennbar: B., A., B., und A. sind Ringo Starr, John Lennon, Paul McCart-ney und George Harrison von den Beatles. So etwas finde ich witzig und originell. Die NM-Leute, Beatles-Fans, packten ihre Lieblinge unter Pseudonym, aber erkennbar, in eine Reihe mit echten Ty-rannen. Der Ansatz ist geradezu subversiv - man muß hier bedenken, daß die Serie ungefähr 1965-67 erschien. In Deutschland wäre so ein Etikettenschwindel damals nicht möglich gewesen - die Holländer waren uns da voraus. Echt locker. Ich merke wieder einmal: Nicht nur in der Pop- und Blues-Musik, sondern auch auf anderem Gebiet waren uns die Holländer in den 60-er Jahren voraus. * Wenn ich mich nicht täusche, erschien die letzte Serie von Nederlandsche Munt 1969. * Das Sammeln und Einsortieren ist manchmal stupide und öde. Aber wenn ich dann Gags entdeckt wie den mit den versteckten Beatles weiß ich: Hier liege ich richtig. * Bemerkenswert auch die BB von den Olympischen Spielen in Mexiko, welche eine Siegerehrung mit amerikanischen Sportlern zeigt. Sie outeten sich, sehr mutig!, sich als Anhänger der Black Panthers. Vor hunderten Millionen Zuschauern. Ich sah 1968 genau diese Siegerehrung LIVE im Fernsehen. Und war fasziniert. * p.s. alle BB sind etwa gleich groß - die Auflösung der obersten ist nur um einiges größer ... *R.S.*
Kulturjournalismus, in Bildern denken, Gegenöffentlichkeit, Experiment, Schutzengel
Sonntag, 29. Juli 2012
Uli Hoeneß
Der Präsident des FC Bayern München Uli Hoeneß ist eine große Persönlichkeit. Er war ein
hervor-ragender Fußballer, leistete Bedeutendes als Manager seines Vereins
(unter ihm wurde die Position des FC B. als europäischer Spitzen-Verein
gefestigt, und das mit finanziell grundsoliden Strukturen). Hoeneß ist ein
streitbarer Mann, wie er immer wieder, ob in Talk-Shows oder Inter-views,
bewiesen hat. Und dazu noch ein feiner Kerl. Sein „menschliches Engagement“
erscheint mir glaubhaft. Ich bin mir sogar sicher, daß er, der Millionär und Großverdiener
(Würstchen-Fabrikant) regelmäßig erkleckliche Summen für gute Zwecke spendet –
ohne ein Wort darüber zu verlieren. Also, der Hoeneß Uli ist ein Ehrenmann, ein
höchst respektabler Menschen. ABER: Was er sich im Zusammenhang mit der
Verurteilung des Fußballers Breno wegen Brandstiftung abgekniffen hat, geht m.E. garnicht. Breno wurde zu 3 Jahren und 9
Monaten Gefängnis verurteilt, weil er sein Haus anzündete. U.H. vergleicht den
Fußballero mit einem Maurer, der „seinen Beruf weiter ausüben kann, wenn er
raus-kommt“ – im Unterschied zu dem 22-jährigen Breno, „der absolut nichts
anderes kann als Fußball spielen“. Ich sehe in den Aussagen des
Bayern-Präsidenten eine Aufforderung, bei der Beurteilung von Delikten verschiedene
Maßstäbe anzulegen. Das Wörtchen ist etwas alt-modisch, aber man kann hier
durchaus sagen: Hoeneß verlangt nach so etwas wie
Klassen-justiz. D.h. Menschen werden vom Gericht nicht nach ihrem Delikt
bestraft, sondern nach ihrem sozialen Status. Hoeneß sollte dabei folgendes
berücksichtigen: 1. Auch ein Maurer hat es schwer, nach einem
Gefängnis-Aufenthalt wieder Arbeit zu finden. Es sei denn, er hat
Beziehungen. Kein Maurer aber, und schon
garnicht ein 22-jähriger, wird so viel Geld auf dem Konto haben wie ein
Profi-Fußballer. Selbst wenn Breno die 1 Million € Sachschaden bezahlt, die er
mit dem Brand verur-sachte, blieben ihm immer noch mehrere Millionen, die er
bisher als Profi verdiente. Damit könnte
er locker eine neue Existenz aufbauen. Mehr noch. Er könnte Betriebe aufbauen,
in denen er anderen Menschen Arbeit gibt. Braucht
er aber garnicht. Selbst wenn er tatsächlich 2 Jahre absitzen würde, müsste
für ihn das Fußballer-Leben nicht vorbei sein. * Der Bayern-Präsident übertreibt
total, malt den Teufel an die Wand. In diesem fall hat er meine Sympathien aber
nicht. Laut BILD hat Brenos Anwalt Revision gegen das Urteil eingelegt. * Die
Invektive von Hoeneß ist der Versuch, seine außerordentliche Macht-Position
auszunutzen, um die Justiz unter Druck
zu setzen. Wir werden sehen, wie es um die „Unab-hängigkeit“ derselben steht. *
Mein Tip: 1. Der Revision wird stattgegeben.
2. Breno wird erneut verurteilt, aber zu einer so reduzierten
Strafe, daß er unmittelbar nach der neuen Verhandlung auf freien Fuß gesetzt
wird. 3. Sein Anwalt wird anschließend rechtliche Schritte prüfen, ob nicht auch die Reduzierung des Urteils
angefochten werden sollte. Dies jedoch wird er nach kurzer Überlegung nicht tun. * Wir werden sehn ... * Glück gehabt, Breno! Du hast deine Millionen
im Kasten. Und dazu noch sehr einflußreiche Unterstützer. Ein Maurer in
ähnlicher Lage findet die nicht. *R.S.*
Samstag, 28. Juli 2012
Kennen Sie DEN ?
Was ist der Unterschied zwischen einem
leeren Portemonnaie und einem
Schweineschwanz ?
Das eine hindert am Bummeln,
das andere bummelt am Hindern.
(gefunden bei Joachim Ringelnatz)
leeren Portemonnaie und einem
Schweineschwanz ?
Das eine hindert am Bummeln,
das andere bummelt am Hindern.
(gefunden bei Joachim Ringelnatz)
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Donnerstag, 26. Juli 2012
Heuschrecken
Künstler
sind wie Heuschrecken. In manchen Jahren sieht man sie kaum, in anderen
wiederum fallen sie in Schwärmen über bestimmte Landstriche her. Die einzelne
Heuschrecke scheint auf den ersten Blick niedlich zu sein. Und faszinierend. Originell.
Nur meistens kommt sie nicht allein.
Die
ersten größeren Künstler-Invasionen über die Elb-Insel kamen ab 2003 mit der Hafensafari. Das ging bis 2006. Für die Veranstalter
war es ein Geschäft: Die Heuschrecken äh-Künstler wurden an einem bestimmten
Ort rausgelassen ... dort wurden Parcours angelegt, an denen die Werke der sich
rasant Vermehrenden ausgestellt waren. Gegen Eintritt wurden Besichtigungs-Touren
organisiert: „Hafen-Safaris“. Die Veranstalter kassierten. Die Künstler durften sich einbilden, den ersten
Schritt oder eine wichtige Etappe zum Ruhm und zur Professionalität
zurückgelegt zu haben. Dies alles geschah im Vorfeld von IBA und igs. Ab
2007 wurde geklotzt. Die Heuschrecken wurden nicht mehr mit Ruhm oder
Cent-Beträgen angelockt, sondern mit Euros. Und schon setzte wieder eine
rasante Vermehrung der Spezies ein. Eine geradezu explosionsartige Vermehrung. Im
Zusammenhang mit der IBA entstand u.a. das Dockville-Festival. Das geht nun
auch schon einige Jahre. Der aktuelle Heuschrecken-Schwarm performt oder beschreibt oder interpretiert oder
oder ... :: „Wilhelmsburg aus Künstlersicht“ (siehe Überschrift im hiesigen Wochenblatt).
Hä? ... Jetzt kommt, nein fliegt also wieder mal ... der dritte, vierte,
fünfte, sechste oder siebte Heu-schreckenschwarm – ja von woher eigentlich???
Das sind doch nicht Wilhelmsburger, die hier performen,
interpretieren, beschreiben, --- ach ja, jetzt fällt mir das Wort ein:
Die machen alle Concept-Art. Das sind Conzept-Heuschrecken. Aha. * * * Wie
wär’s denn, liebe Heuschrecken –äh ... KünstlerInnen, wenn ihr euch nicht nur
temporär = zeitlich begrenzt auf bestimmten Flächen in Wilhelmsburg
niederlasst, um Besucher mit vielleicht originellen Ideen, Sichtweisen usw. zu
konfrontieren? Wie wär’s denn, liebe Heuschrecken –äh ... KünstlerInnen, wenn
ihr nicht nur diesen Stadtteil mit Concept-Art beglückt,
überrascht oder nervt bzw. langweilt (je nachdem) ... SONDERN, am besten GLEICHZEITIG, euch auch mit der hiesigen Kunst- und
Kreativ-Szene auseinander oder, besser noch, zusammensetzt. Stellt euch vor, lange vor euch gab es hier schon
Kreative. * Als ich 1988 mit ähnlich Gesinnten das Kunstbüro Wilhelmsburg
gründete, erforschten wir, was es an Kunst und Künstlern VOR uns in diesem
Stadtteil schon gab. Es war nicht sehr viel, was wir darüber herausfanden. Aber
immerhin. Und wir schrieben darüber in unserer Zeitschrift ELB-INSEL 1989 und 1990. Ist schon ein Weilchen her
... * Heutige KünstlerInnen scheinen
nicht mal im Traum auf die Idee zu kommen, daß es noch andere Kreative gibt, an
deren Ideen, Geschichte, Werken sie anknüpfen könnten. * Und
2013? Werden Heuschrecken über uns herfallen, die mittelmäßiger und weniger
originell, aber dafür UMSO ZAHLREICHER sein werden: Touristen. Davor graut mir. *R.S.*
Mittwoch, 25. Juli 2012
Bums, Aus, Fertig
Feinkunst Krüger, eine der feinsten Galerie-Adressen in Hamburg (Kohlhöfen 8), unterstützt Tilman Knop, einen Bildermacher, der seit 1994 eine Bilder-Serie herausgibt. Und verkauft. Das nicht ganz Alltägliche: Die Werke haben alle das Format 7 x 7 x 2 cm (Zentimeter). Da ich ein Faible für kleine Dinge habe, mache ich an dieser Stelle Reklame für diese Commercials, die abonniert werden können. Pro Bild zahlt der Abonnent 65 €uro. Er kann selber bestimmen, in welchem zeitlichen Abstand ihm die Knop’ies zugeschickt werden. Und: Er kann jederzeit kündigen. Einzeln kostet ein 7x7x2 cm-Knopi 90 €uro. Bisher wurden schon mehr als 2600 verschiedene 7x7x2-er produziert, entnehme ich der Info-Broschüre. * Weitere Infos: tk@tilman.knop.de + info@feinkunst-krueger.de. * Darüber hinaus empfehle ich einen Besuch in der Feinkunst Krüger-Galerie. Termine findest Du im Internet. Ganz wichtig: Der Galerist hat Humor!!! ... *R.S.*
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Gefährliche Verbrecher - Ted Bundy
In den 70-er Jahren erschütterte eine Mordserie die USA.
Das passiert öfters in dem Land, aber dieser Killer und die Begleitumstände
seiner Taten waren ungewöhnlich. Ted
Bundy, * 1946, begann seine Serie 1974 im äußersten Nordwesten der USA, bis sie
1978 in Florida endete, im Südwest-Zipfel des Landes. Mindestens 28 junge Frauen und Mädchen tötete
Bundy, in einigen TV-Dokus ist von 34 Opfern die Rede. Bundy erhielt den
Beinamen „Gary Grant der Serien-Killer“,
weil er gut aussah, charmant und redegewandt war. Seine Auftritte vor Gericht,
bei denen er sich selbst verteidigte,
waren Medien-Ereignisse. 1976
wurde er erstmals verhaftet. Er fiel auf,
weil er nachts mit unbeleuchtetem Auto durch die Straßen fuhr. Der
Polizist, der ihn anhielt, fand im Kofferraum Handschellen, Sturmhauben, Stech-
und anderes Werkzeug. Auf die Frage, was er damit vorhabe, antwortete er clever,
daß „sowas“ heutzutage „doch jeder im Auto“ habe. 1977 gelang ihm zweimal die
Flucht aus Gefängnissen. Er kam auf die berühmte Liste der zehn meistgesuchten
Verbrecher der USA. Das spornte ihn vielleicht noch an, denn er hörte mit dem
Morden nicht auf. * Es gibt viele Publikationen über T.B., es wurden
Dokumentar- und mehrere Spielfilme über ihn gedreht. Im Internet gibt es eine
Menge Informationen. Praktisch sein ganzes Leben wird dargestellt und
untersucht, bis zu seiner Hinrichtung auf dem Elektrischen Stuhl 1989 in
Florida. Bundy war hoch-intelligent; er hatte Psychologie studiert, später mit
Jura angefangen. In seiner Heimatstadt war er bei den Republikanern politisch
aktiv. Zur Legende des toughen Mannes, des good
boy, gehörte auch, daß er einst Pfadfinder und in der Telefon-Seelsorge für
Suicidgefährdete tätig war. * In di-versen Filmen wird versucht, Erklärungen zu
finden, wieso dieser Mann zum hochgefährli-chen Killer wurde. Was in
Psycho-Thrillern inszeniert wird und im Kinobesucher be-klemmende Gefühle
erzeugt, war dieser Mann tatsächlich. Die
Inkarnation eines Alptraums. Er suchte seine Opfer offenbar nach einem
bestimmten Muster aus. Die jungen Frauen waren hübsch, trugen langes, in der
Mitte gescheiteltes Haar. Sie hatten, wie später festgestellt wurde, Ähnlichkeit
mit einer großen Liebe von Bundy, einer jungen Frau, mit der er zusammen war,
die ihn aber verließ. So etwas passiert vielen Männern. Es ist hart, aber
niemand wird dadurch zum Mörder oder gar Serien-Killer. Ein anderes Ereignis,
das auch in den Dokus erwähnt wird, muß ihn mehr gekränkt, ja traumatisiert
haben. Bei einem Besuch in seinem Geburtsort in New Jersey fand Bundy in den
frühen 70-er Jahre heraus, daß mit seiner Familie etwas nicht stimmte. Seine
ältere Schwester, mit der er sowie mit weiteren Geschwistern aufwuchs, war in
Wahrheit seine Mutter. Der Mann und die Frau, die er für seine Eltern hielt,
waren in Wirklichkeit seine Groß-Eltern, d.h. die Eltern seiner Mutter. Man
kann sich ausmalen, daß die Entdeckung psychologisch schwerwiegende Folgen für
Bundy hatte. Vielleicht hatte er auch etwas geahnt. Mehr als 20 Jahre lang war
er getäuscht worden. Seine Sozialisation beruhte auf Bluffs und
Täuschungsmanövern. Die ganze Inszenierung war wohl „gut gemeint“. Seine
Mutter, die ihn unehelich geboren hatte, litt unter psychischen Problemen. Ihr
und den anderen Beteiligten sollte die Familie Identität und Sicherheit bieten,
eine schützende Fassade. Für Bundy muß jedoch
seine Welt zusammen gebrochen sein. Alles, was er zuvor erlebt hatte, war in
gewisser Hinsicht falsch gewesen. *
Auch wenn sich bei so einer Entdeckung Abgründe auftun – sie ist kein zwingender
Grund, zum Mörder zu werden... ** Ich habe eine These, als quasi ein Mosaiksteinchen
neben mehreren anderen. Bundy drehte, indem er ein Doppelleben führte bis hin
zu TV-Auftritten, den Spieß um. Er war zum Opfer jahrzehntelanger Mani-pulation
geworden, ohne es zu bemerken. Die Manipulation hatte funktioniert. Nun spielte
er selber falsch, und zwar bewusst
und mit böser Absicht. Was zuvor gelungen war, mit ihm als Opfer, wieso sollte
es nicht weiter funktionieren? Aber diesmal würde er die Welt täuschen. So führte er eine perfekte Doppel-Existenz.
In Seattle wurden auf dem Campus Gelder für ihn gesammelt, zu seiner
Verteidigung. Es war für die Leute dort unvorstellbar, daß er tatsächlich der gefährliche
Psychopath war, als der er entlarvt wurde Sie kannten ihn ganz anders. * Bundy
leugnete, obwohl durch Zeugenaussagen und Indizien eindeutig überführt. Erst
als die Hinrichtung (1989) näher rückte, begann er auszupacken. Nach und nach.
Um immer wieder Aufschübe für seine Exekution zu erreichen. Denn seine Angaben
mussten überprüft werden. Das kostete Zeit. Es konnten etliche Fälle geklärt
werden, auch einige, die man Bundy bis dato nicht angelastet hatte. Irgendwann
spielte die Justiz nicht mehr mit. Am Tag vor seinem Ende gab er noch ein Interview,
in dem er über seine Beweggründe sprach.
Er behauptete, Pornografie habe ihn dazu gebracht, zum Serienkiller zu
werden. Hier täuschte er noch ein letztes Mal die Menschen. Mit seiner
Behauptung wollte er, so scheint mir, ein letztes Mal eine falsche Spur legen. Vielleicht lebte er an einigen Opfern
Phantasien aus, die er in Porno-Filmen gesehen hatte. Aber nicht die
Pornografie war schuld, sondern er selber. * Und es gibt noch ein
Mosaiksteinchen, das vielleicht wichtig ist, um die ganze Wahrheit dieses Menschen und seiner Geschichte zu verstehen.
Als T.B. vierzehn war, verschwand eine acht-jährige Cousine von ihm spurlos.
Der Fall wurde nie aufgeklärt. Vielleicht beging Bundy schon mit 14 seinen
ersten Mord? * Das Internet ermöglicht, eine riesige Menge an Informationen zu
bekommen. Tote lassen sich nicht wieder lebendig machen, aber man kann
Geschehnisse auf eigene Fauste erforschen und, „nah an der Wirklichkeit“, zu
eigenen Thesen gelangen. Natürlich bleibt manches Spekulation. Ich fand die
Recherchen spannender als manchen der Krimis, die ich zuletzt las. *R.S.*
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Dienstag, 24. Juli 2012
La vitola (14)
Ich schickte der Tabak-Firma Mühlensiepen in Düsseldorf einen Brief. Ich habe/hatte ein paar Fragen bezüglich der Zigarrenbänder der Firma, von denen ich einige gesammelt habe (s. Abb.). Mich interessiert u.a., wann die abgebildeten ZB entworfen wurden, ob sie heute noch verwendet werden usw. Natürlich würde ich auch gerne wissen, ob es noch andere gibt, und ob ich sie bekommen kann. Leider kam der Brief als unzustellbar an mich zurück. Die Adresse (Kasernenstr. 1b, 40213 D.dorf) fand ich im Internet. * Mühlensiepen ist eine klassische Tabak-Firma. Mein Vater rauchte ab den 50-er Jahren ihre Zigarren. * Ich weiß so gut wie nichts über diese, aber auch über andere Tabak-Firmen. Als Sammler interessiere ich mich nicht nur Etiketten, Bauchbinden usw., sondern auch für Hintergründe: Firmen-Geschichte, wer entwirft bzw. designt bestimmte Produkte, gibt es Bücher/Broschüren über Firmen-Jubiläen usw. * Vielleicht liest jemand diesen Blog + kann mir weiterhelfen? *R.S.*
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Samstag, 21. Juli 2012
La Vitola (13)
Mich erreichte vor einigen Tagen die aktuelle
Ausgabe von „Le vitolphile“, die Zeitschrift des belgischen Verbands
der Zigarren-Bauchbinden-Sammler. Ich
bin dort Mitglied. Das Heft ist sachlich aufgebaut,
d.h. strikt aufs Sammeln bezogen. Teil davon ist das Bestimmen bestimmter Zigarren-BB. Anders als beim
Briefmarkensammeln gibt es hier nicht perfekte Kataloge, die lückenlos jedes
Teil mit Erscheinungsjahr- und –tag, Auflagenhöhe, Herkunftsland etc.
be-schreiben. Es gibt Kataloge, aber die werden von einigen Zigarren-Firmen, aber
vor allem vom AVB selber erstellt. Eine mühsame Arbeit. In den „Le
vitolphile“-Heften werden jeweils einige Dutzend ZBB vorgestellt, d.h.
abgebildet. Und in der nächsten Ausgabe werden dann die Er-gebnisse präsentiert.
Ich erwähnte es schon einmal: Die Forschungsarbeit ist sehr wichtig. Mir fehlt nur eines: Hinweise auf den Zeitraum, in dem die jeweiligen Bänder
erschienen. Zumin-dest ungefähre Angaben.
Teilweise enthalten die Beschreibungen Zeitangaben, nämlich darü-ber,
wann die Firmen existierten. * Ich
finde es, nach vielen Jahren, nein: Jahrzehnten Des-interesse sehr spannend, mich wieder mit der Materie zu
befassen. Nur sammeln wäre mir auf Dauer zu stupide. Also schreibe ich auch darüber. * Vor ein paar Tagen schickte ich einer
deutschen Zigarren-Firma einen Brief, um Informationen über die Herstellung der
Zigarren-BB zu bekommen. Ich hoffe, die Firma antwortet ... Unserer Zigarren-Industrie
geht’s nicht besonders rosig. Und die Leute, die dort arbeiten, haben nicht
unbedingt die Zeit, sich mit einem Verrückten zu befassen, der ihre Produkte
nicht raucht (höchstens ausnahmsweise), sondern der sich mit einem winzigen
Teil davon befasst. * Warten wir mal ab! ...
* Im Septem-ber findet in Berlin eine Tauschbörse statt. Es würde mich
reizen, dort hinzufahren. ABER: Bahnfahrt und
Unterkunft bezahlen? ... *R.S.*
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